Filmisch gesehen war 2017 ein tolles Jahr für Stephen King und Stephen-King-Fans. Das Spiel und 1922 bei Netflix, Es und Der Dunkle Turm im Kino - viel mehr geht nicht. Wobei für Der Dunkle Turm schon noch mehr gegangen wäre, sehr viel mehr sogar.
Die abgespeckte Blockbuster-Version von Kings Fantasy-Epos fand weder beim Publikum noch bei den Kritikern großen Anklang. Unterm Strich standen am Ende nur 111,8 Mio. $ (weltweit!), obwohl King selbst vorher noch so geschwärmt hatte. Wie lief schief? Als Hauptproblem nennt er, dass Sony Pictures unbedingt einen PG-13-Film wollte. Dieses Rating, glaubt King, sei eine Vorgabe des Studios gewesen, da es ein Tentpole-Film werden sollte, der ab 12 Jahren freigegeben ist. Dadurch habe Der Dunkle Turm viel von seiner Härte verloren und sei zu etwas geworden, dass keinen vom Hocker riss, weil es nichts ist, das man nicht woanders schon gesehen hätte.
Aber ob ein R-Rating wirklich alle Probleme gelöst hätte? Wir haben da so unsere Zweifel. King kann den Flop aber locker wegstecken, selbst wenn Der Dunkle Turm - wonach es derzeit aussieht - nicht fortgesetzt wird. Er hat ja noch genügend andere Geschichten auf Lager, die sich für Verfilmungen eignen. Und zwei davon interessieren Das Spiel-Regisseur Mike Flanagan ganz besonders: Am liebsten würde er die Shining-Fortsetzung "Doctor Sleep" oder "Love" (Originaltitel: Lisey’s Story) adaptieren, sagte Flanagan im Interview mit Lilja’s Library. Bei beiden könne er sich mit den Protagonisten so gut identifizieren. "Love" sei ein überwältigendes Werk, eine schöne Erforschung der Ehe. Und wer würde nicht in die Welt von Danny Torrance zurückkehren wollen?