Stetig steigende Kosten sind dieser Tage nicht nur bei einkommensschwächeren Menschen einen näheren Blick wert. Gerade wenn es um die Ausübung eines innig geliebten Hobbys geht, versuchen Konzerne gern die Schmerzgrenze zu verschieben, um möglichst viel Gewinn aus einer Sache zu schlagen. Wenngleich es hier nicht um eine überlebenswichtige Ressource im eigentlichen Sinne geht, genießen Kinos den Ruf als volksnahe Kulturorte, die den angeregten Austausch wie auch eskapistische Tendenzen gleichermaßen bedienen.
In den USA droht dieser Status ins Wanken zu geraten, denn die US-Kette AMC Theatres spaltet ihr Klientel fortan durch höhere Ticketpreise für bestimmte Bereiche in den Sälen. Nicht nur Der Herr der Ringe-Star Elijah Wood beobachtet diese Entwicklung mit Schrecken. Was ist genau geplant?
Um mehr Geld in die Kassen zu spülen, wird man ab diesem Freitag in einem AMC Theatre in den Städten New York, Chicago und Kansas City nach dem präferierten Rang gefragt. Die Unterteilung der verschiedenen Preiskategorien erfolgt dabei in drei Stufen:
- Standard Sightline - Sitze, die am häufigsten in den Sälen vorkommen und zum herkömmlichen Preis einer Eintrittskarte erhältlich sind.
- Value Sightline - Sitze in der ersten Reihe des Saals sowie ausgewählte ADA-Sitze in jedem Saal, die zu einem niedrigeren Preis als die Standard-Sightline-Sitze erhältlich sind.
- Preferred Sightline - Sitze in der Mitte des Saals und zu einem höheren Preis als die Standard-Sightline-Sitze.
Die entsprechenden Kinos, die "Sightline at AMC" anbieten, wird erwartet, dass sie zur Wahrung der Transparenz während des Ticketkaufs online, auf der AMC-App und an der Kinokasse einen detaillierten Sitzplan bereitstellen. Das neue Konzept gilt für alle Vorführungen, die nach 16 Uhr an den teilnehmenden Standorten beginnen. Vorerst ausgenommen sollen Discount-Dienstage sein, an denen auch weiterhin sämtliche Kinotickets für 5 US-Dollar angeboten werden. Bis Jahresende will das US-Unternehmen sein neues Preismodell für verschiedene Ränge in sämtlichen Kinos der USA durchsetzen.
Eliot Hamlisch, seines Zeichens Vice President und Chief Marketing Officer bei AMC Theatres, bewirbt diesen Schritt in der für ihn gebührenden Business-Sprache. Man strebe mit der neuen Preisgestaltung ein erfahrungsbasiertes Kinoerlebnis an. Prinzipiell biete zwar jeder Platz in den eigenen Kinos eine großartige Erfahrung, doch man wolle den Menschen mehr Möglichkeiten zur Kontrolle ihres Erlebnisses offerieren. Für Personen, die einen günstigen Kinobesuch anstreben, werde auch weiterhin genügend Raum gegeben.
Lest auf Seite 2, was unser aller liebster Hobbit zu dieser unerfreulichen Entwicklung zu sagen hat.