Update 2: Deadpool 2 hat den besten Starttag eines R-Rated-Films aller Zeiten hingelegt. Gegen die 53,3 Mio. $ kam selbst Es (50,4 Mio. $) nicht an, wodurch der X-Force-Film gleich wieder ein Stück wahrscheinlicher wird, als er ohnehin schon ist.
Die Deadpool-Drehbuchautoren Rhett Reese und Paul Wernick (X-Force schreibt und inszeniert ja Drew Goddard, ganz außen vor sind sie aber sicher nicht) würden dann gerne Cables (Josh Brolin) komplexe Hintergrundgeschichte näher beleuchten, insbesondere das techno-organische Virus, das ihn langsam tötet. Ein bisschen was davon hatten sie im Deadpool 2-Skript, konnten es jedoch nicht in der Endfassung unterbringen. Die Idee sei, dass er allmählich mehr Maschine als Mensch wird.
Ebenso möchten sie Cables Status als Zeitreisender erforschen, als Mann aus einer anderen Zeit, da er jetzt theoretisch in unserer Gegenwart (seiner Vergangenheit) gefangen sei und versuche, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Vor allem wollen sie ihn weiter als Gegenpart für Deadpool (Ryan Reynolds) nutzen, wofür er perfekt geeignet sei. Cable sei ein Mann auf einer Mission, jemand, der sich nicht durch Respektlosigkeit, Albernheit und Verrücktheit ablenken lassen will.
Der überraschende X-Force-Twist in Deadpool 2, den wir mal lieber nicht direkt spoilern, war von langer Hand geplant. Indem so verfahren wurde, wie verfahren wurde, sollten die Zuschauer auf dem falschen Fuß erwischt werden - ein Streich, wie ihn nur Deadpool ihnen antun würde, meint Regisseur David Leitch. Dafür fragten sie die Darsteller sogar, ob sie bereit wären, einen halben Tag länger am Set zu bleiben und zusätzliche Szenen zu drehen, nur für die Trailer, nicht für den Film, um uns alle in die Irre zu führen.
Wenn Reese und Wernick einem X-Force-Mitglied ein eigenes Spin-off gönnen würden, dann Peter (Rob Delaney) - obwohl es etwas öde werden könnte, zu sehen, wie er sich die Zeit mit seinem liebsten Hobby, der Imkerei, vertreibt, sich neue Khakihosen kauft und seiner täglichen Arbeit nachgeht. Aber ja, sie würden gerne mehr von ihm sehen. Und wahrscheinlich, so Wernick, werden wir das auch.
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Update: Bei Rhett Reese, der einen Hälfte des Deadpool-Autoren-Duos, klingt es schon sehr nach einem R-Rating. Alles andere würde uns ehrlich gesagt auch wundern. Das Spaßige an der X-Force sei, das sie moralisch viel flexibler als die X-Men ist, erklärt Reese. Sie könne sich ihre Hände ein wenig schmutzig machen. Deshalb ist er sich sicher, dass es dreckiger und R-Rated wird - ein Ensemblefilm, der es so weit treibt, wie es Deadpool als individueller Film getrieben hat.
Weil Drew Goddard nicht vor Herbst anfängt, X-Force zu schreiben, steht auch noch nicht fest, welchen Mutanten das Team bilden werden. Sie haben ihm zwar ein Sprungbrett verschafft und eine Auswahl vorgegeben, so Reese, aber letztlich sei es an Goddard, zu entscheiden, welche Charaktere er behalten will. Sie werden ihm da nichts aufzudrängen versuchen. Reese vermutet, dass es eine Kombination aus Deadpool 2-Charakteren und ein paar neuen wird.
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Deadpool 2 ist kurz davor, die Kinos zu stürmen, und auf den letzten Metern gibt der Titelheld im roten Ganzkörperkondom (die Worte von Ryan Reynolds, wir zitieren nur!) noch mal alles. Der neue IMAX-Spot ist nicht alles: In einem neuen Clip reißt Deadpool einen Martha-Witz in Richtung Batman v Superman - Dawn of Justice (nicht der erste Seitenhieb aufs DCEU), in einer weiteren witzigen Promo ergreift er Besitz von Manchester United, aber nicht, ohne Avengers - Infinity War zu erwähnen...
Mit Deadpool 2 wagt er den Schritt zum Teamplayer, denn um ihn herum formiert sich die X-Force und Reynolds gab bereits zu verstehen, dass es dann auch so weitergehen soll. Als nächstes kommt der X-Force-Film, der unter Umständen Deadpool 3 ersetzen könnte. Auf die Zusammenarbeit mit Regisseur und Drehbuchautor Drew Goddard freut sich Reynolds schon. Goddard habe solch eine interessante Herangehensweise an diese Welt. Man könne Deadpool immer irgendwie als Underdog positionieren oder ihm alles nehmen, aber zu sehen, wie er in einem Ensemble funktioniert, mache großen Spaß. Zu Beginn des Films könne er einfach ein Teil des Teams sein, was für jemanden wie Wade Wilson natürlich eine sehr herausfordernde Aussicht sei. so Reynolds. Über ein paar neue Charaktere reden er und Goddard auch.
Da der allerdings noch mit Bad Times at the El Royale beschäftigt ist, gibt es noch keinen konkreten Termin für den X-Force-Produktionsstart. Es gibt noch nicht mal ein Skript, verrät Reynolds, aber immerhin eine Handlung, mit der sie alle glücklich sind. Auf eine Altersfreigabe, sprich den Härtegrad des Films, hat man sich auch noch nicht festgelegt. Die gängige Annahme ist zwar, dass X-Force R-Rated sein müsste, weil es Deadpool und Deadpool 2 ja sind, doch Reynolds will noch nichts versprechen, wenngleich er selbst auf ein R-Rating tippt. An allererster Stelle steht die Story, übers Rating denke da noch keiner nach.
Ebenso wenig über den bevorstehenden (oder auch nicht bevorstehenden) Disney/Fox-Deal, soweit Reynolds weiß. Er räumt allerdings ein, dass er nicht viel weiß. Vielleicht sei es eine Illusion und vielleicht sei er naiv, aber sein Eindruck ist, das bei 20th Century Fox im Moment alles den gewohnten Gang geht. Und er gehe davon aus, dass der Verkauf von Fox - ob an Comcast, Disney oder Myspace - keine größeren Auswirkungen auf die derzeitigen Entwicklungen und Pläne des Studios haben wird. Wer auch immer Fox kaufe, kaufe es, um es intakt zu halten und ihm zu gestatten, seine eigene Entität zu bleiben, glaubt Reynolds. Schließlich unterliege Fox völlig anderen Regeln und unterstehe einer völlig anderen Leitung.