++ Update vom 18.10.2019: Bei Total Film führt Edward Norton das Ganze noch etwas weiter aus. Es stimme ihn traurig, dass das, was er und Regisseur Louis Leterrier mit Der unglaubliche Hulk versuchen wollten - die etwas dunklere und ernsthaftere Christopher Nolan-Heransgehensweise - , quasi kastriert worden sei. Dem Drehbuch, das er für Marvel geschrieben habe, habe eine zweiteilige, fast schon Batman Begins/The Dark Knight-ähnliche Vision zugrunde gelegen.
Doch Norton ist nicht nachtragend. Er lobt die "unglaubliche" Arbeit, die Mark Ruffalo geleistet hat, und stellt fest, man könne ja nicht alles machen. Wenn das Hulk-Franchise heute seine Zeit ausfüllen würde, hätte er Birdman und Grand Budapest Hotel nicht gemacht - und Motherless Brooklyn, seine zweite eigene Regiearbeit, schon gar nicht. Eine Rückkehr ins Marvel Cinematic Universe schließt Norton auch nicht aus: Vielleicht als Bösewicht, schlägt er vor. Vielleicht werde er ja seinen eigenen schreiben. Jedenfalls sei er offen für alles.
++ News vom 08.10.2019: Einen Film lang war Edward Norton im MCU (das damals so noch nicht existierte) Der unglaubliche Hulk, bevor er gegen Mark Ruffalo ausgetauscht wurde. Man kann nur mutmaßen, was gewesen wäre, wenn er die Rolle behalten hätte. Tatsächlich wollte er Bruce Banner und sein großes, grünes Alter Ego eigentlich noch länger spielen, wie er in einem Interview mit der New York Times erzählt.
Er habe zwei Filme geplant gehabt, die Origin-Story (also Der unglaubliche Hulk) und dann das Konzept des Hulk als bewusstem Träumer, als demjenigen, der die Reise bewältigen könne (Der unglaubliche Hulk 2). Die Marvel Studios sollen auch darauf angesprungen sein. Das sei es, was sie wollen, sollen sie gesagt haben. Wie sich herausgestellt habe, sei es jedoch nicht das gewesen, was sie wollten, meint Norton ernüchtert.
Über seine holprige Beziehung zu Präsident Kevin Feige sagt er, man habe positive Gespräche darüber geführt, mit den Filmen fortzufahren, und den Zeitaufwand abgeschätzt, den es in Anspruch genommen hätte. Das hätte er nicht gemacht, so Norton. Er hätte ehrlich gesagt mehr Geld gewollt, als man ihm hätte bezahlen wollen. Aber dies sei sowieso nicht der Grund gewesen, warum er einen weiteren Hulk-Film habe machen wollen.
Als Norton gehen musste und Ruffalo für Marvels The Avengers gecastet wurde, gab Feige folgendes Statement ab: Ihre Entscheidung basiere definitiv nicht auf finanziellen Faktoren, sondern liege stattdessen darin begründet, dass man einen Schauspieler brauche, der die Kreativität und den gemeinschaftlichen Geist ihrer anderen talentierten Castmitglieder verkörpere.
Norton fand dieses Statement "billig": Es sei Markenverteidigung oder so was gewesen, denkt er. Letztlich habe man nicht auf lang, düster und ernst gestanden, aber das mache nichts. Mit Feige hat er dennoch kein Problem, versichert Norton. Sie hatten einfach nur unterschiedliche Vorstellungen: Feige habe eine Idee gehabt, wie man es umsetzen könnte, und sie sei bemerkenswert gewesen. Nur nicht auf einer tonalen und thematischen Ebene, für die er habe Zeit aufwenden wollen.