Dass die Entwicklung und Produktion von Predator - Upgrade nicht reibungslos verlaufen sind, weiß man mittlerweile, und man merkt es dem Film leider auch an. Einiges wurden über den Haufen geworfen und im Zuge der Nachdrehs geändert, vor allem, was den dritten Akt betrifft. Fred Dekker, der Co-Autor von Regisseur Shane Black, erzählt nun in einem Interview, was ursprünglich geplant war.
Zur Hälfte des Drehs haben sie eine Sequenz ersonnen, die zugegebenermaßen seine Idee gewesen sei und darin bestanden habe, dass unsere Helden von Punkt A zu Punkt B gelangen müssen und einen Militärkonvoi beschlagnahmen, beginnt Dekker. Zu dem Zeitpunkt im Film sei schon ein Paar von Predator-Botschaftern etabliert worden, im Prinzip gute Predators. Er und Black fanden es interessant, eine Frage zu stellen, die keinen juckt, nämlich die, was Predators außer zu jagen noch machen, so Dekker. Immerhin haben sie die interstellare Raumfahrt erfunden. Sie seien also nicht dumm, nicht nur ein Haufen Arkansas-Rednecks, die zur Erde kommen, um das gefährlichste aller Spiele zu spielen, sondern sie haben wirklich eine Zivilisation und eine Kultur. Und da es keiner der anderen Filme tut, fanden sie es wert, das zu erforschen.
Ihre Idee sei gewesen, dass der Planet der Predators stirbt. Daher haben diese beschlossen, Kreaturen mit der DNA anderer Arten von Raubtieren aus fremden Welten aufzuputschen und so neue Ziele für ihre Jagd zu erschaffen. Aber jetzt sei ihnen klargeworden, dass sie sich eventuell selbst upgraden sollten, um zu überleben. Und dann merken sie, dass sich die Erde erwärmt - und sie mögen ja warme Umgebungen. Sie könnten sich doch auf der Erde niederlassen... Im dritten Akt seien diese zwei Predators an Bord des Raumschiffs gekommen, woraufhin alle durchdrehen - dabei wollen die Predators eigentlich nur kommunizieren, nach dem Motto: "Hey, wir haben ein Problem, ihr habt ein Problem. Vielleicht sollten wir uns zusammentun!".
Der erwähnte Konvoi habe den Zweck gehabt, die beiden Botschafter zum Schiff zu bringen, und sie sollten von dem upgegradeten Super-Predator, der auch in der fertigen Version des Films vorkommt, verfolgt werden. All unsere Helden in fetten Militärfahrzeugen, während das Upgrade die gezüchteten Hybridwesen - Predator-DNA vermischt mit der DNA von Kreaturen aus der ganzen Galaxie - freilässt und ihnen auf den Hals hetzt, so beschreibt Dekker die Actionsequenz. Er findet sie fantastisch, aber 20th Century Fox scheint anderer Meinung gewesen zu sein.
Das Studio habe Bedenken gehabt, dass man sich zu weit von dem entfernt, was die Leute von Predator - Upgrade erwarten. Deshalb habe man sich für eine weitere Jagd entschieden, und zwar nachts, damit es gruseliger ist. Das sei nicht förderlich gewesen, weil es nichts getoppt habe, was man zuvor schon gesehen habe, glaubt Dekker. Mit der ersten Hälfte des Films sei er ziemlich zufrieden, doch dann gerate es aus den Fugen. Hollywood mache das die ganze Zeit - indem man versuche, alle anzusprechen, spreche man niemanden an. So sei man bei dem furchtbaren Ende gelandet, mit dem er nichts zu tun habe. Black habe es auch nicht geschrieben. Irgendjemand habe es für eine gute Idee gehalten, meint Dekker und bestätigt, dass versucht wurde, Arnold Schwarzenegger (in seiner Predator-Rolle als Major "Dutch" Schaefer) für einen Cameo-Auftritt zu gewinnen, der auf ein Sequel hingeführt hätte. Aber man konnte ihm nicht genug bezahlen, damit er für einen halben Drehtag nach Kanada kommt.
Hinsichtlich der letzten Szene, die den Predator-Killer-Anzug zum Vorschein brachte, bestätigt Dekker auch etwas, das wir bereits gehört haben: dass mal mit der Idee gespielt wurde, Alien-Heldin Ellen Ripley oder Newt aus Aliens - Die Rückkehr auftreten zu lassen. Es sei eine Version gedreht worden, bei der Ripley in dem Kokon steckt, und eine mit Newt, sagt er. Sigourney Weaver habe sich jedoch keine Zukunft als Ripley im Alien-Franchise verbauen wollen, und er denke nicht, dass sich irgendjemand gut genug an Newt erinnere, als dass es irgendeine Bedeutung gehabt hätte.