Update: Einige Zahlen belegen, wie sehr Blade Runner 2049 ins Geld geht. Die Produktionsfirma Alcon Entertainment und ihre Investoren müssen mit rund 80 Mio. $ Verlust rechnen. Derzeit steht der Film, der bald aus den Kinos verschwindet, weltweit bei 241 Mio. $ - viel zu wenig für eine Produktion, die (noch ohne Marketing, aber inklusive aller Rabatte und Steuervergünstigungen) 155 Mio. $ gekostet hat. Wenigstens scheint Sony Pictures schadlos aus der Nummer herauszukommen. Das getätigte 110 Mio. $-Investment dürfte letztlich wieder reingeholt werden, dank einer Vereinbarung, die Chairman Tom Rothman ausgehandelt hat.
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Der Hype war groß, aber es hat einfach nicht gereicht. Blade Runner 2049 blieb hinter den Erwartungen zurück und spielte nicht das ein, was sich die Verantwortlichen erhofft hatten. Selbst, als sich alle Augen auf China richteten, wo die Filmindustrie heutzutage ihre Hoffnung ruhen sieht, erkannten sie, dass irgendetwas schiefgelaufen war. Auch die chinesischen Kinogänger konnte Blade Runner 2049 nicht ködern, und so mausert sich der Film zum Box-Office-Flop.
Woran es wirklich scheiterte, darüber kann man sich streiten, denn letztlich lieferte Regisseur Denis Villeneuve eben keinen Science-Fiction-Film wie jeden anderen ab. Stattdessen strebte er mit Blade Runner 2049 eine Mischung aus Tiefgang und Action an. Eine Mischung, die ihm hervorragend gelang, wie an den überwiegend sehr positiven Kritiken abzulesen ist, die aber - wie schon zu Zeiten des Originals - die breite Masse nicht zu erreichen wusste.
Dennoch wird sich so mancher auf die DVD- und Blu-ray-Veröffentlichung freuen, wobei sich auch gleich die Frage stellt: Gibt es eine längere Fassung? Und wenn nicht: Schaffen es die geschnittenen Szenen auf die Scheiben? Weit hergeholt sind diese Fragen nicht, belief sich die Laufzeit des Sci-Fi-Sequels doch anfangs auf rund vier statt drei Stunden. In einem Interview erzählt Cutter Joe Walker, dass er die Kinofassung in zwei Teile aufsplitten musste, da der Film so leichter gehandhabt werden konnte.
Dabei stellte Walker fest, dass Blade Runner 2049 tatsächlich aus zwei Teilen besteht. Der erste Teil umfasst, wie K (Ryan Gosling) seine wahre Vergangenheit aufdeckt. In der zweite Hälfte verliere er dann seine Jungfräulichkeit, treffe seinen Schöpfer und es gehe um das ultimative Opfer. Beide Teile beginnen zudem damit, dass jemand die Augen öffnet.
Nun ist es nichts Außergewöhnliches, dass die Rohfassung eines Films sehr, sehr lang ist. Deshalb erwähnt Walker auch sogleich, dass es für gewöhnlich einen sehr guten Grund habe, warum Szenen geschnitten werden, obwohl er um das Fan-Interesse an diesen Szenen wisse. So soll es offenbar nur eine einzige Version von Blade Runner 2049 geben, die 164 Minuten lange Kinoversion.
Tatsächlich seien der Schere auch gar nicht viele vollständige Szenen zum Opfer gefallen, da sich der Film Stück für Stück zusammensetze. Würde man eine entfernen, würde das gesamte Konstrukt zusammenbrechen. Um die Gesamtlänge dennoch auf rund drei Stunden zu kürzen, habe man sehr bedacht geschnitten und dabei allerhand Aspekte, zum Beispiel das Erzähltempo, berücksichtigt.
Dass Fans des Films diese Szenen oder Ausschnitte noch zu Gesicht bekommen werden, ist unwahrscheinlich. Neben Walker ist auch Villeneuve kein Fan von geschnittenen Szenen als Bonusinhalten. Damit bleibt vorerst nur, sich mit Beschreibungen wie den obigen zu begnügen, so bedauerlich dies auch sein mag.