Insbesondere die jüngere Generation nutzt heutzutage kaum noch das klassische Fernsehen. Es wird vielmehr gestreamt, um sich zu informieren oder unterhalten zu lassen. Streamingangebote sind jederzeit und überall verfügbar und daher können sie nicht nur auf dem Fernsehgerät im Wohnzimmer genutzt werden.
Filme und Serien lassen sich auch auf mobilen Endgeräten wie Tablets oder Smartphones ansehen. Das ist sehr praktisch: Muss jemand plötzlich aus dem Haus gehen, während er gerade einen spannenden Film ansieht, kann er problemlos auf dem Handy weiter gucken, ohne etwas zu verpassen. Das Streaming bietet zudem die Möglichkeit, Filme, Serien oder Dokumentationen zu jeder beliebigen Zeit anzusehen. Keiner braucht mehr eine Fernsehzeitschrift zu durchsuchen und pünktlich zum Beginn des Krimis um 20:15 im Wohnzimmer zu sitzen.
Gibt es Gefahren beim Streaming?
Vorweg sollte erwähnt werden, dass Streaming nicht grundsätzlich eine Gefahr darstellt. Da diese Form der Unterhaltung jedoch stark zunimmt, nutzen es auch gerne kriminelle Personen zu ihren Vorteilen aus. Deshalb besteht die Möglichkeit, dass Hacker in die Datenübertragung eingreifen können, sofern die Endgeräte nicht in einem ausreichenden Maße geschützt sind. Falls sie nur Streamingdaten abfangen, besteht für den Anwender kein Grund zur Sorge. Deutlich schlimmer ist es jedoch, wenn sie dadurch auch einen Zugriff auf persönliche Daten bekommen. Darauf haben es die Täter in erster Linie abgesehen. Besonders interessant sind für die Kriminellen:
- Zugangsdaten zum Onlinebanking
- Passwörter für E-Mail-Postfächer
- Zugangsdaten zu Onlineshops
- Daten der Kreditkarte
Gelangen kriminelle Täter an diese sensiblen Daten, können sie damit enorme finanzielle Schäden anrichten. Beispielsweise können sie damit Einkäufe auf Kosten der Opfer tätigen oder das Konto leer räumen. Mit den gestohlenen E-Mail-Adressen tätigen sie gerne kriminelle Geschäfte im Darknet. Dadurch haben die Opfer zwar nicht direkt einen finanziellen Schaden, aber es besteht die Gefahr, dass sie in den Fokus von polizeilichen Ermittlungen geraten. Es wäre wahrscheinlich für jede betroffene Person extrem unangenehm, wenn plötzlich die Kriminalpolizei am Arbeitsplatz auftaucht. Auch wenn sämtliche Verdächtigungen aus dem Weg geräumt werden können, bleibt ein bedrückendes Gefühl zurück.
Die Datenübertragung schützen
Da beim Streaming stets eine große Menge an Daten übertragen wird, ist es sinnvoll, sie gut zu schützen. Dazu eignet sich ein VPN besonders gut. Die Abkürzung steht für virtuelles privates Netzwerk. Das VPN Streaming bietet mehrere Vorteile. Zum einen werden die Daten mit einer 256-Bit-Verschlüsselung geschützt. Wer sie ohne den passenden Schlüssel nutzen möchte, braucht mehrere Jahrzehnte zur Entschlüsselung. Nach solch einem langen Zeitraum wären sie ohnehin völlig wertlos.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die VPN-Anbieter zahlreiche Server in vielen verschiedenen Ländern betreiben. Über diese Server werden die Daten umgeleitet. Eine Rückverfolgung zu dem jeweiligen User ist daher nicht mehr möglich. Erschwerend kommt für die kriminellen Hacker hinzu, dass die IP-Adresse bei jeder Umleitung überschrieben wird. Sollte es den Tätern wider Erwarten gelingen, die Daten abzufangen, wäre eine persönliche Zuordnung nicht mehr möglich. Mit einem eingerichteten VPN surft jeder Anwender nahezu anonym. Dadurch entsteht gleichzeitig ein Schutz vor der oftmals nervigen Werbung, die immer wieder eingeblendet wird.
Es gibt noch einen weiteren Vorteil, den ein VPN bieten kann. Wer sich einen Film ansehen möchte, der sich auf einem ausländischen Server befindet, hat mitunter das Problem, dass er nicht abrufbar ist. Auf dem Bildschirm erscheint dann die Info, dass der Inhalt nur für Nutzer aus der Region des Anbieters verfügbar ist. Deshalb haben viele Menschen auch Probleme damit, während des Urlaubs im Ausland auf in Deutschland abonnierte Streamingdienste zuzugreifen. Da die Daten durch das VPN über verschiedene Server umgeleitet werden, registriert die Software des Streamingdienstes den Aufruf als zulässig. Deshalb gibt es beim Streamen mithilfe eines VPNs keine Länderrestriktionen mehr.
Das VPN ist nicht nur beim Streaming nützlich
Grundsätzlich sollte jedes internetfähige Gerät mit einer aktuellen Sicherheitssoftware ausgestattet sein. Diese besteht in der Regel aus einem Antivirenprogramm sowie einer Firewall. Diese beiden Anwendungen bieten zwar schon einen guten Basisschutz, sofern sie stets auf einem aktuellen Stand sind. Allerdings verhindern sie keinen Daten- oder Identitätsdiebstahl. Deshalb sollte zusätzlich ein VPN eingerichtet werden. Eine solche Schutzsoftware ist schnell installiert und eingerichtet. Daher bietet sie sofort einen deutlich höheren Schutz vor Cyberattacken.
Auf jeden Fall sollte ein VPN auf Geräten installiert sein, mit denen oftmals frei zugängliche WLAN-Hotspots genutzt werden. Auf zahlreichen Plätzen, in Kaufhäusern sowie in Restaurants wird inzwischen ein freies WLAN angeboten, das jeder Anwender ohne die Eingabe von Zugangsdaten nutzen kann. Deshalb gelingt es auch kriminellen Hackern, sich dort einzuloggen und die Daten anderer Nutzer abzugreifen. In solchen Netzen erfolgt die Datenübertragung völlig ungeschützt, sofern die Geräte nicht mit einem VPN ausgestattet sind.
Weitere Schutzmaßnahmen für ein unbeschwertes Streaming
Eine korrekt konfigurierte und aktuelle Sicherheitssoftware ist sehr wichtig, um sich vor Cyberkriminalität zu schützen. Allerdings geht auch vom Anwender selbst eine gewisse Gefahr aus. Kriminelle Personen wissen, dass viele User stets auf der Suche nach besonderen Schnäppchen sind. Deshalb wird auf zahlreichen Webseiten etwas angeboten, das im besonderen Maße verlockend erscheint. Doch diese Angebote können zumeist nur mit einer Kreditkarte bezahlt werden. Der Kunde wird den günstig erworbenen Artikel zwar niemals bekommen, aber die Täter können die eingegebenen Daten der Kreditkarte missbräuchlich nutzen. Deshalb sind besonders verlockende Angebote immer mit größter Skepsis zu betrachten. Mit ein wenig Recherche lässt sich meistens recht schnell herausfinden, ob es sich um seriöse Angebote oder um Phishing Angriffe handelt.
Eine andere typische Methode des Phishings sind E-Mails, die täuschend echt wirken. Darin werden User aufgefordert, ihre Bankdaten zu aktualisieren oder für bestimmte Onlinedienste neue Zugangsdaten einzurichten. Derartige Phishing-E-Mails dienen ebenfalls nur dazu, an die persönlichen Daten des Nutzers zu gelangen. Erkennbar sind solche gefälschten Mails beispielsweise an einer unpersönlichen Ansprache oder an einer mangelhaften Rechtschreibung und Grammatik. Hilfreich ist auch ein näherer Blick auf den Absender. Eine E-Mail, die von der Bank oder einem Onlinedienst stammt, besteht niemals aus einem Namen und einer Endung von GMX, Gmail oder t-online. Seriöse Unternehmen nutzen eigene Domains für ihre E-Mail-Postfächer.
Zusammenfassung
Das Streaming bietet sehr viele Vorteile. Filme, Serien oder Dokumentationen können zu jeder beliebigen Zeit angesehen werden. Deshalb müssen sich die Zuschauer nicht mehr an die vorgegebenen Sendezeiten halten. Zudem lassen sich die Inhalte mit verschiedenen Geräten ansehen. Beispielsweise kann ein Film auf dem Fernsehgerät begonnen und dann weiter auf der Fahrt im Bus auf dem Smartphone angesehen werden. Allerdings sollten die Geräte mit einer geeigneten Sicherheitssoftware sowie mit einem VPN ausgestattet sein.