Fans des Harry Potter-Universums fragen sich seit Monaten vor allem eines: Wie geht es nach Phantastische Tierwesen 3 - Dumbledores Geheimnisse weiter? Oder etwas genauer gefragt: Geht es überhaupt noch weiter?
Die Harry Potter-Reihe war damals für Warner Bros. ein großer Erfolg. Mit dem ersten Teil Harry Potter und der Stein der Weisen spielte man im Jahr 2001 knapp über eine Mrd. US-Dollar im Kino ein, damals eine von nur ganz wenigen Filmen erreichte Marke. Auch die weiteren Teile waren enorm erfolgreich an den Kinokassen, insgesamt spielten fünf Filme der Reihe jeweils mehr als 900 Mio. US-Dollar ein. Der erfolgreichste von ihnen war mit 1,3 Mrd. US-Dollar Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2, der letzte Teil der Reihe im Jahr 2011. Am wenigsten eingespielt hat kurioserweise der für viele beste Teil der Reihe, Harry Potter und der Gefangene von Askaban, mit immer noch guten 797 Mio. US-Dollar weltweit.
Der Vergleich der Zahlen zeigt, wieso es so schlecht um die Phantastische Tierwesen-Reihe steht. Erreichte der erste Teil Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind noch zufriedenstellende 814 Mio. US-Dollar an den Kinokassen weltweit, spielte Phantastische Tierwesen - Grindelwalds Verbrechen schon nur noch 654 Mio. US-Dollar ein, so wenig wie kein Film aus dem Harry Potter-Universum zuvor. Doch Phantastische Tierwesen 3 - Dumbledores Geheimnisse gelang es in diesem Jahr mit gerade einmal 405 Mio. US-Dollar Einspielergebnis dies sogar noch zu unterbieten. Von den Erfolgen von einst ist man inzwischen meilenweit entfernt.
Bislang gibt es keinerlei Aussagen dazu, ob und wie es mit der Reihe weitergeht. Ursprünglich waren fünf Filme geplant. Doch die Luft scheint bereits nach dem dritten schon raus zu sein.
Dank eines Investorengesprächs gibt es dennoch Hoffnung. Der neue Warner Bros. Discovery-CEO David Zaslav beteuerte dort, sich auf die Franchises konzentrieren zu wollen, die Warner Bros. besitzt. So sagt er, die DC- und Harry Potter-Filme waren in den letzten 25 Jahren für einen Großteil der Gewinne von Warner verantwortlich. Und doch habe man seit 13 Jahren keinen Superman-Film mehr gehabt und seit 15 Jahren keinen Harry Potter-Film.
(Die Aussage Superman betreffend ist ein wenig merkwürdig, da der letzte Solo-Film Man of Steel aus dem Jahr 2013 stammt und daher nur 9 Jahre her ist.)
Zaslav bringt dann seine Hoffnung zum Ausdruck, in Zukunft weitere Harry Potter-Filme zu machen, wenn man mit J.K. Rowling zusammenkommt und etwas ausarbeiten könne.
Ob er damit eventuell auch die Phantastische Tierwesen-Filme meint, oder explizit nur von Harry Potter spricht, ist nicht ganz klar. Dies sind aber Aussagen, die man in einem Investorengespräch nicht einfach so äußert, wenn nicht auch eine Absicht dahinter steckt.
Sollte er aber tatsächlich weitere Harry Potter-Filme drehen wollen, so könnte er auf Probleme stoßen. J.K. Rowling hat sich mit vielen ihrer Aussagen bei einem Großteil der Fans unbeliebt gemacht. Auch Darsteller wie Daniel Radcliffe und Emma Watson haben sich öffentlich gegen sie ausgesprochen. Dies könnte eine zukünftige Zusammenarbeit erschweren, falls sie überhaupt gewillt sind, ihre Rollen erneut aufzunehmen. Ein Re-Casting dürfte wohl ausgeschlossen sein, damit würde man es sich mit zu vielen Fans verscherzen.
Nichts genaues weiß man nicht. Wie es mit dem Universum weiter geht, steht immer noch nicht fest. Doch Hoffnung darf man haben, denn weitermachen will man bei Warner Bros. Discovery definitiv. Nur womit, das ist die offene Frage.