Im Kino wurden den Birds of Prey so ein wenig die Flügel gestutzt, daran änderte auch die nachträgliche Anpassung des Titels nicht viel. Bedingt durch die Corona-Pandemie und die Schließung der Kinos flog Birds of Prey - The Emancipation of Harley Quinn obendrein verfrüht ins Heimkino, sodass am weltweiten Box Office nur rund 200 Mio. $ zusammenkamen.
Regisseurin Cathy Yan versucht sich an einer Erklärung: Sie wisse, dass das Studio - also Warner Bros. - sehr hohe Erwartungen in den Film gesetzt habe, genau wie sie alle. Auch seien unangemessene Erwartungen an einen von Frauen angeführten Film gestellt worden, und am meisten habe sie der Gedanke enttäuscht, dass es vielleicht bewiesen habe, dass wir noch nicht bereit dafür gewesen seien. Das sei eine zusätzliche Last zu der gewesen, die sie als farbige Regisseurin ohnehin habe schultern müssen. Sicherlich gebe es verschiedene Möglichkeiten, wie man den Erfolg oder den Mangel an Erfolg des Films interpretieren könne, und jeder habe ein Recht, das zu tun, so Yan. Aber sie glaube absolut, dass alle ziemlich schnell auf einen bestimmten Blickwinkel angesprungen seien.
Für den Fall, dass Birds of Prey - The Emancipation of Harley Quinn fortgesetzt wird, hätte Yan einen Wunsch: Sie würde zu gern Poison Ivy und die Beziehung zwischen ihr und Harley Quinn sehen, etwas, wofür sich auch Margot Robbie stark macht. Und "Beziehung" kann laut Robbie ja Verschiedenes bedeuten: Es gebe zwei Versionen davon, erklärte sie bereits. In einigen Comics sei es Freundschaft, in anderen sei es eine romantische Beziehung. So oder so wolle sie dies erforschen, weil sie die Beziehung der beiden in den Comics so sehr liebe. Aber wie schätzt Yan denn die Sequel-Chancen ein? Sie denke, die Leute seien noch nicht bereit, Harley loszulassen, und Robbie sei es auch nicht, also hoffentlich... Sicher ist, dass wir Robbie zumindest noch ein weiteres Mal in der Rolle erleben werden, nämlich bei James Gunn in The Suicide Squad.