Anzeige
Anzeige
Anzeige
Mein Serientagebuch...
Hatufim - In der Hand des Feindes gesehen am  
ReWatch Reminder nicht öffentlich
Bitte logge dich ein...
x

Hatufim - In der Hand des Feindes (2009 - 2012)

Eine Serie von: Gideon Raff mit Yoram Toledano und Ishai Golan

Israel2 StaffelnDrama, Thriller

Hatufim - In der Hand des Feindes Inhalt

Die Serie diente als Vorlage für den US-Hit Homeland und handelt von den drei israelischen Soldaten Nimrod Klein (Yoram Toledano), Uri Zach (Ishai Golan) und Amiel Ben-Horin (Assi Cohen), die vor 17 Jahren auf einer geheimen Mission im Libanon gefangen genommen wurden. Nach jahrelangen Verhandlungen über ihre Freilassung dürfen Nimrod und Uri in ihre Heimat zurückkehren, während Amiel nicht überlebt hat.

Cast & Crew

Wer ist der Erfinder von Hatufim - In der Hand des Feindes und wer spielt mit?

Originaltitel
Hatufim
Genre
Drama, Thriller
Staffeln
2 (24 Episoden)
Erfinder
Land
Israel
TV-Sender
Channel 2
Premiere
06.03.2010
Start-DE
09.05.2013
Die Serie ist beendet oder eingestellt worden.

Staffeln & Episoden

Derzeit liegen keine Staffelinformationen vor.
Was denkst du?
Ich stimme den Anmelderegeln beim Login zu!
1 Kommentar
Avatar
DirtyMary : : Moviejones-Fan
26.09.2015 20:59 Uhr | Editiert am 26.09.2015 - 21:14 Uhr
0
Dabei seit: 07.08.13 | Posts: 175 | Reviews: 33 | Hüte: 6

Gefangene des Krieges

17 Jahre Gefangenschaft, 17 Jahre unmenschliches Martyrium. Die Heimkehr der israelischen Soldaten Nimrod Klein und Uri Zach aus libanesischer Gefangenschaft wird im ganzen Land gefeiert, lediglich die Familien und Angehörigen der beiden scheinen in den Jubel nicht ganz miteinstimmen zu können, obwohl gerade sie sich nichts sehnlicher gewünscht haben als deren Rückkehr. Aber nicht unbedingt zu diesem Zeitpunkt. Für einige ist es (wie) die Umarmung mit einem Geist und für andere eine Umarmung mit der eigenen Vergangenheit, die längst abgeschlossen schien.
Hatufim (zu deutsch: Die Entführten) diente als Vorlage für den amerikanischen Serienhit Homeland, der die Grundidee der israelischen Dramaserie aufnahm und daraus einen überschätzten Thriller über die kultivierte amerikanische Paranoia nach 9/11 formte. Auch bei Hatufim spielt der Gedanke, dass nach so langer Zeit die Rückkehrer nicht mehr sie selbst sein könnten, eine nicht unerhebliche Rolle. Aber Prisoners of War (so der gelungene englische Titel) legt das Brennglas vor allem darauf, dass nicht nur Nimrod Klein und Uri Zach (Kriegs)Gefangene waren – sondern in gewisser Weise auch ihre 17 Jahre im Ungewissen gelassenen Familien.

Ihr halbes Leben hat die Ehefrau von Nimrod Klein der Freilassung ihres Mannes gewidmet, mit der Konsequenz, ihre beiden Kinder vernachlässigt und einen Mann vergöttert zu haben, der nie da war und trotzdem ihr ganzes Familienleben bestimmte. Die große Liebe von Uri Zach hatte nicht die Kraft so lange zu warten und hat sich nach ein paar Jahren in den Bruder von Uri verliebt, diesen geheiratet und später einen Sohn auf die Welt gebracht. Mit tiefen Schuldgefühlen will sie dies nun einem (fast) gebrochenen Mann beibringen, den sie immer noch liebt.
Es ist ein Familientreffen der Extreme, es treffen Lebenswelten aufeinander, die unterschiedlicher kaum sein könnten und nun wieder zueinander finden müssen. Autor Gideon Raff wirft hierbei einen intimen Blick in seelische Abgründe, zerstörte Sozialstrukturen und Zukunftsängste, und nur selten dreht er dabei das Rad so weit, dass es unglaubwürdig wirkt.

Uri und Nimrod fällt die Wiedereingewöhnung in ihr „altes“ Leben erwartungsgemäß schwer, nur wenn die beiden alleine sind, scheinen sie sich unbeschwert zu fühlen. Dies fällt auch dem genauso misstrauischen wie raffinierten Militärpsychologen Jaim Cohen auf. Cohen, der den beiden gegenüber als „Freund“ auftritt, hegt den Verdacht, dass die beiden etwas zu verbergen haben, etwas, was vielleicht sogar die nationale Sicherheit gefährden könnte. Ohne jede Rücksichtnahme möchte er herausfinden was das ist und bringt daher seine „Mitarbeiterin“ Iris ins Spiel.
Und tatsächlich haben die Verdächtigen ein Geheimnis, aber sie sind dazu verdammt, dieses Geheimnis mit in ihr Grab zu nehmen. Unter keinen Umständen darf irgendjemand außerhalb ihres Mikrokosmosses jemals davon Kenntnis erlangen.

Hatufim hat zu Recht international zahlreiche Preis abgestaubt. Das Geisel- und Familiendrama geizt nicht mit bewegenden und erschütternden Momenten und ist bis in die Nebenrollen (die Tochter der Kleins!) exzellent besetzt. Eine dunkle Humorfarbe und Thrillerelemente leisten ihr übriges für ein herausragendes TV-Erlebnis (zumindest in Staffel 1). Am Ende der Staffel kommt es dann zur spektakulären Wende und die Vorzeichen ändern sich. Aus Schuld wird Unschuld, aus Feind wird Freund und aus einem Freund ein Feind.

So wirkungsvoll dieser Twist und Cliffhanger auch sein mag, leider wussten die Autoren mit den neuen Handlungsfäden in Staffel 2 nicht viel mit anzufangen. Die innerfamiliären Konflikte werden vorhersehbar und die Handlung verfängt sich in einer Agenten- und Verschwörungsmixtur, die mehr auf effekthaschende Konfrontation als auf Glaubwürdigkeit setzt. Auch die Ambition, politische und gesellschaftliche Verhältnisse der Nahostregion verstärkt zu integrieren und begreifbar zu machen, wirkt eher vordergründig und sorgt für keinen nennenswerten Mehrwert.
Insgesamt ist Staffel 2 eher ein 08/15-Thriller im „American Style“, dem der Mut zum unkonventionellen gänzlich abgeht. Am Ende schließt sich der Kreis, wobei man sich mit der Andeutung eines weiteren „Twist“ in der Schlussszene eine Fortsetzung offen lässt. Pläne für eine dritte Staffel scheint es aber nicht zu geben.

Forum Neues Thema
AnzeigeY