Tagebuch von CINEAST

Zweitsichtigung. Nach Barbie wahrscheinlich DER Film den jetzt einige Gosling-Sympathisanten nochmal in den Player schmeißen werden. Hat mir ne Ecke besser gefallen als beim letzten Mal. Das Buddy-Feeling zwischen Gosling und Crowe ist das Herzstück des Films und ist auch für die besten Szenen und größten Lacher des Films verantwortlich. Die linker Arm - und Toilettenszene sind einfach nur großartig. Die Story ist nur Mittel zum Zweck, aber ausreichend spannend. Der gesamte Cast macht einen guten Job und das 70er Setting, samt Musik, wird wunderbar in Szene gesetzt. Das Tempo des Films ist eher gediegen, mit einzelnen Ausbrüchen, aber das ist dem Genuss des Films äußerst zuträglich. Immer wieder mal einen Blick wert. Hoher Unterhaltungswert! Hoher Wiederschauwert!

Ich wollte in jedem Fall Barbie als erstes von den beiden Mega-Sommerblockbustern sichten, bevor es hoffentlich Ende der Woche in Oppenheimer geht und ich bin wirklich verwundert wie einseitig das Interesse hier auf MJ verteilt.scheint, wenn man sich das Kritikenverhältnis anschaut. Andererseits fällt es mir selbst schwer den Film in Worte zu fassen. Ich denke eine Zweitsichtigung (als OV) wird für mich mehr Klarheit in meine Gefühlswelt bzgl dieses Films bringen. Deshalb erstmal nur so viel... - ich war direkt während/nach der Sichtung nicht so begeistert, wie ich es erhofft/erwartet hatte zu sein - gleichzeitig wächst der Film seit der Sichtung gestern stetig bei mir und ich habe allein im Anschluss an die Kinosichtung bis tief in die Nacht eine angeregte Diskussion mit meinen weiblichen Begleitpersonen dazu geführt - das Look&Feel des Films ist schwankt bei mir zwischen insane im positiven und rätselhaft im neutralen Sinne - Ryan Gosling hat mich einerseits begeistert und anderseits war ich mir nicht sicher, ob sie von ihm einfach nur die Outtakes und improvisierten Einlagen, statt der tatsächlichen Filmszenen verwendet haben - der Humor-Stil wechselt hier so oft, dass für mich kaum sortiert bekommen habe wo der Film auf dieser Ebene mit mir eigentlich hin will und gleichzeitig fand ich es großartig und habe sehr gelacht - der wichtigste Part für mich sind allerdings die Meta-Ebenen die der Film aufmacht und die den Film zu einem so unfassbar wichtigen Film für verschiedene Zielgruppen macht. Und obwohl ich mich schon während der Sichtung - in weiser Voraussicht, wohlwissend was mich bei Baumbach und Gerwig erwarten wird - in der Gewissheit wähnte den Film vollends zu durchschauen und sich sogar Anflüge einer gewissen Ernüchterung in Bezug auf die vermeintliche Simplizität der Doppelbödigkeit breit machte, habe ich durchgehend das Gefühl, dass der Film Schach mit mir spielt sich jedes Mal neue Deutungsmöglichkeiten eröffnen, wenn ich meine eine Szeneoder einen Dialog zu Ende gedacht zu haben. Ich denke, man kann dem Film gleichzeitig eine gewisse Einfältigkeit vorwerfen und genauso gut inhaltlich von ihm überfordert sein, ohne das man sich letzteres Zusammenhanglos selbst zusammenbasteln müsste, sondern weil der Film beides anbietet und das ist meiner Ansicht nach der beste Spiegel den man den Zuschauen den vorhalten kann und gleichzeitig der Grund warum der Film so wertvoll ist. Hoher Unterhaltungswert! Hoher Wiederschauwert! Klare Empfehlung!

(Fast) Alles drin was man in einem Mission Impossible - Film erwarten kann, aber auch von allem zu viel... Die Actionszenen sind spektakulär, aber werden fast immer gnadenlos überstrapaziert. Die Chemie in der Truppe ist wie gewohnt gut, aber die Gags sind dieses Mal so drüber, als würden sie sich selbst referenzieren. Die Story versucht so viel vielschichtiger und intelligenter zu sein, als bei allen bisherigen Teilen, verliert sich dabei aber in zu viel Exposition-Talk. Es gibt einfach viel zu viele beteiligte Figuren, die alle ihre kleinen Geschichten durch den Film tragen. Größter Kritikpunkt: Der Film ist mehr eine Aneinanderreihung von Trademarks der Reihe, als ein in sich konsistente Film mit einem klaren Handlungsverlauf und Spannungsbogen. Es passiert hier im Grunde im Sekundentakt so viel und gleichzeitig nichts. Er bleibt zwar im Grunde genommen schon seiner eigentlichen Storyline treu, schmückt diese aber mit so vielen Versatzstücken von allen möglichen Genre-Tropes aus, dass man daraus auch fünf Filme mit jeweils eigenem Stil hätte schneidern können. Der Film ist ein wunderbarer Kandidat für ein 3 min The Art of - Video, weil er einfach so viele ikonische Bilder zu bieten hat, die aber leider im Film an sich überhaupt nicht wirken können bzw. keine Luft zum Atmen bekommen. Ähnlich wie Avatar 2 bietet der Film unheimlich viel Spektakel, hat fast durchgehend ein hohes Tempo, liefert schöne Bilder und einen Tom Cruise in Topform, aber er vergisst dabei leider immer wieder einen stimmigen kurzweiligen Film zu erzählen. Ich hätte mir hier einen stringenteren Storyaufbau, eine knackigere Figurenzeichnung ohne viel Ballast und deutlich kompakteren Spannungsbogen gewünscht, der den Film mit knapp über 2 Std zu einem wunderbaren Actionerlebnis verholfen hätte. Meine Wertung schwankt hier zwischen einem trotz aller Schwächen, bemerkenswert aufwendig produzierten, unterhaltsamen Actionfilm (4 Hüte) und einem sehr unausgerorenen, überladenen und unfokussiertem Gesamtwerk (3 Hüte). Wir treffen uns also in der Mitte, da der Film weder so gut wie das eine noch so schlecht wie das andere ist und bei offensichtlichen Schwächen gleichzeitig einen hohen Spaßfaktor bietet (auch wenn ich und meine Begleitung auf der Rückfahrt sofort zum großen Tante ausholen mussten, obwohl wir trotzdem eine gute Zeit im Kino hatten). Hoher Unterhaltungswert! Mittlerer Wiederschauwert!

Endlich mal dazu durchgerungen, den zu schauen. Laufzeit relativ lang, Bewertungen zu durchschnittlich und die Info, dass der Film im Grunde gar kein Abenteuerfilm ist, haben mich bisher immer abgeschreckt. Mir hat er allerdings gut gefallen. Malick light könnte man fast sagen. Nichts für jeden, aber der Film bringt trotz seiner an sich simplen Grundstory unheimlich viele Themen unter. Einer dieser Filme die vom Titel, über die epische Laufzeit bis zum Setting fast nur falsche Erwartungen wecken kann, diese dann aber gekonnt mit einem reinrassigen persönlichen Drama unterläuft, das den Fokus gänzlich anders setzt, als man es vermuten würde. Ich habe jetzt tatsächlich doch Interesse daran mir Ad Astra mal zu Gemüte zu führen. James Gray hat einen interessanten Regie-Stil, auf den man sich einlassen muss. Mittlerer Unterhaltungswert! Niedriger Wiederschauwert!

Ich muss zugeben, dass ich mich im Moment etwas von dem Spidey-Hype habe anstecken lassen (obwohl mir Into the Spiderverse nur bedingt gefallen hat) und deshalb nochmal einen Blick auf den diesen Film hier geworfen habe...und ich muss wirklich sagen, er hat mir eine ganze Ecke besser gefallen. Der Humor und die hyperaktive Epilepsie-Animationen haben mich nicht mehr ganz so gestört bzw. konnte ich sie jetzt sogar noch mehr schätzen, als ich es damals getan habe. Aus meinem Unverständnis gegenüber dem Hype des 2.Films, ist tatsächlich ein ernstes Interesse entstanden, den Film noch im Kino zu schauen. We will see... Mittlerer Unterhaltungswert! Mittlerer Wiederschauwert!

Was soll ich denn machen...ein Jahr nach der Erstsichtung im Kino, folgte jetzt die Viertsichtung, als Erstsichtung...Zuhause... ... und was soll ich sagen, der Streifen knallt einfach rein. Natürlich machen sich hier und da schon etwas Ermüdungserscheinungen breit, weil der Film nun mal nicht so viel Substanz hat, um einen bei so einer Sichtungstaktung jedes Mal über die volle Länge wegzuflashen, aber insgesamt gesehen ist er dann einfach doch wieder so gut am Reißbrett durchproduziert worden, dass er einen einfach mitreißt und in so vielen Disziplinen des Blockbuster-Kinos abliefert, dass es mir auch Zuhause mit dem Steelbook wieder eine Freude war, ihn zu sehen. Der macht einfach Spaß! Hoher Unterhaltungswert! Hoher Wiederschauwert! Klare Empfehlung!