Tagebuch: A Quiet Place 2

Guter Einstieg, der sich dann aber in eine nur gerade so solide Kost wandelt. Es fehlt etwas der Überraschungsmoment des ersten Teils und man hat nicht wirklich den Eindruck was Neues zu sehen.

Ich bin mal wieder fertig...nachdem der erste Teil mich schon meine Fingernägel gekostet hat, waren sie jetzt wieder fällig. Das Sounddesign und die Kameraarbeit sind wieder grandios und der Film spielt mit diesen Mitteln, über die gesamte Filmlänge, die volle Suspense-Klaviatur durch. Teilweise spielen sich drei Handlungsstränge gleichzeitig ab und dies wird durch den Schnitt so gut auf einen gemeinsamen Höhepunkt gelenkt, dass man wirklich auf der Sofakante hängt, bereit zum Absprung. Klar, der Film stellt - wie der erste Teil auch - die ganz große Logik in gewissen Momenten, dem Wirkungstreffer der Inszenierung hinten an, aber in keinem Fall fand ich es aufdringlich oder störend. Im Gegenteil, die Inszenierung einzelner Szenen, die eben die Grundprämisse des Films ausspielen, ist nahezu durchweg bockstark. Style over Substance würde ich hier in jedem Fall nicht gelten lassen, weil der Film hierfür - geschickterweise - wenig Angriffsfläche bietet, da ohnehin vieles im Unklaren liegt, was der Spannungserzeugung aber nur noch zuträglicher ist. Die Darsteller spielen durch die Bank sehr stark und Cilian Murphy tat sich hier für mich besonders hervor.. Ohnehin gefallen mir beide Filme hauptsächlich aufgrund ihrer charaktergetriebenen Inszenierung sehr gut. Die Spannung ist nur deshalb so hoch, weil einem das Schicksal dieser Charaktere wichtig ist und man mit ihnen mitfiebert. Was Krasinski hier mit, storybedingt, minimalsten Mitteln an Charaktertiefe erzeugt, sieht man selbst in dialoglastigen Filmen selten. Das Ende und die allgemeine Botschaft des Filmes finde ich ebenfalls wunderbar. Ich brauche keinen dritten Teil, aber wenn einer kommen sollte, bitte wieder von Krasinski, der hier wirklich eine sehr stimmige Reihe geschaffen hat. PS: Übrigens, für absolute Horror-Schisser sind beide Filme absolut schaubar, weil der Schwerpunkt, wie erwähnt, eben nicht auf dem Horror, sondern viel mehr auf dem Drama dahinter liegt. Außerdem umschifft der Film viele gängige Klischees, was gerade in Bezug auf eine Rolle sehr, sehr positiv auffällt. Hoher Unterhaltungswert! Hoher Wiederschauwert! Klare Empfehlung!

Ähnlich spannend inszeniert wie der erste Teil, allerdings war mir das Ende zu abrupt. Ein wenig länger hätte der Streifen noch gehen können, zumal sich die Geschichte hier eigentlich generell die nötige Zeit lässt. Da fühlen sich die guten 90 Minuten dann doch als etwas zu wenig an. Aber besser 90 spannende Minuten, als 2 Stunden Langeweile. Gebe hier 3 1/2 Sterne, mit Tendenz Richtung 4.

Während der erste mich noch packte, war der zweite nicht der große Wurf. Der Einstieg ist noch super, aber dann wird es leider sehr dünn. Das Ende mit der Siedlung verspricht zumindest einen interessanten dritten Teil

Tatsächlich auf demselben Level wie der erste mit den gleichen Stärken und vielleicht auch den gleichen Schwächen. Funktionierte auch wieder im Kino ausgezeichnet, denn das Publikum fieberte so mit, dass man nichts von den anderen gehört hat. Ich bin positiv überrascht und freue mich, dass das der Einstiegsfilm nach über einem halben Jahr ohne Kino war.