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Die besten Filme von Lars von Trier
Auf welchem Platz liegt The House That Jack Built?

Die besten Filme von Lars von Trier

Eine Liste von PaulLeger mit 11 Filmen (Letztes Update: 22.11.19)
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"Okay, I’m a Nazi"

Inspiriert durch eine kurze Diskussion über von Triers Werke habe ich mal meine Bestenliste seiner Filme erstellt. Das Enfant terrible des europäischen Autorenkinos hat sich immer wieder neu erfunden und somit stilistisch sehr unterschiedliche Werke abgeliefert, die dabei aber inhaltlich stets provokant und streitbar waren.

Idioten
#11
Filmstart: 22.04.1999
von Triers einziger Dogma-Film, was in Anbetracht der Tatsache, dass er auch heute noch in erster Linie mit dieser Bewegung assoziiert wird, verblüffen mag. Ist auch unter der Bezeichnung "Dogma #2" bekannt, was nicht nur aus chronologischen, sondern auch aus qualitativen Gründen passt, denn "Dogma #1" a.k.a "Das Fest" ist der bessere Film. Die Provokationen sind böse und treffen ins Ziel, aber mit dem Dogma-Stil bin ich nie ganz warm geworden und daher ganz froh, dass von Trier es bei diesem einen Film belassen hat.
The House That Jack Built
#10
Filmstart: 29.11.2018
Angelehnt an Dantes Höllenfahrt setzt sich von Trier mit einem Thema auseinander, das schon seine letzten Filme durchzogen hat, die Frage was Kunst ausmacht und wie sie entsteht. Er nähert sich dieser Frage anhand eines Serienmörders an, woran auch sonst? Nach "The Boss of it All" der lustigste Film in dieser Liste, was angesichts der Thematik Einiges über von Trier aussagt.
Nymphomaniac (Part 1)
#9
Filmstart: 20.02.2014

Das Bild seht auch stellvertretend für den zweiten Teil, denn für mich ist "Nymphomaniac" ein zusammenhängendes Werk. Mit originellen inszenatorischen Einfällen entfaltet von Trier eine großangelegte Reflexion über die Abgründe der Sexualität, die interessante Denkanstöße zu geben vermag.
The Element of Crime
#8
Filmstart: 24.05.1985
von Triers Debüt könnte von den später zum Markenzeichen erhobenen wackeligen Handkamerabildern nicht weiter entfernt sein, bietet es doch erlesen fotografierte, gelbstichige Bilderwelten mit surrealistischem Einschlag. Die Noir-Geschichte ist hier mehr Staffage, so dass der Vorwurf des style over substance nicht ganz von der Hand zu weisen ist, aber wenn der Stil derart betörend aussieht, stört mich das nicht so sehr.
Europa
#7
Filmstart: 27.06.1991
Ebenfalls noch von Triers Frühphase zugehörig ähnelt "Europa" seinem Debütfilm dahingehend, dass es auch mit einer eindrucksvollen Ästhetik und ausgefeilten Inszenierung überzeugen kann. Die im Deutschland der unmittelbaren Nachkriegszeit angesiedelte Geschichte von einem idealistischen Amerikaner, der in einen kafkaesken Abwärtsstrudel gerät, hat aber mehr Substanz.
Antichrist
#6
Filmstart: 10.09.2009
Was für ein Einstieg! Zu Klängen aus Händels "Rinaldo" lässt von Trier in poetischen Schwarzweißbildern den Moment der Ekstase in größtmögliche Trauer übergehen. Was dann folgt ist eine apokalyptische Tour-de-Force, deren teilweise verstörende Bilder viele Deutungen zulassen. Gainsbourg und Dafoe spielen sich in diesem abgründigen Zwei-Personen-Stück die Seele aus dem Leib.
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21 Kommentare
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MB80 : : Black Lodge Su
23.11.2019 17:48 Uhr | Editiert am 23.11.2019 - 18:02 Uhr
0
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.915 | Reviews: 44 | Hüte: 261

PaulLeger:

Nice... Mir ist beim durchlesen der Liste aufgefallen, dass ich tatsächlich nur 4 (!) Filme vom Trier wirklich gesehen habe, und den letzten tatsächlich erst kürzlich.. Dafür freue ich mich über die hohe Platzierung von "The Boss of it all", bei dem ich mich krumm und schief gelacht habe. Cleverer Film, den keine Sau kennt.

Bislang hatte ich eher wenig Interesse bezüglich von Trier, ich hatte aber auch nen schlechten Start. Als es damals in Studium hieß "oh, die Dänen machen jetzt crazy Kino" habe ich mir "Idioten" angesehen, und als relativ platte Impro-Arthouse-Provokation abgetan. Sich "Melacholia" als Date Movie auszusuchen war bestimmt auch nicht besonders Smart (konnte es noch richten). Aber jetzt bin ich angefixt und schaue mir zumindest die bekannteren neuen bis zu "Dogville" mal durch ;)

Eli4s:

Ohne ihn selber gesehen zu haben, aber ich habe schon von vielen gehört dass sie "Breaking the waves" fast verachten... das scheint von seinen Filmen einer der am stärksten spaltenden zu sein.

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

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PaulLeger : : Moviejones-Fan
23.11.2019 11:36 Uhr
0
Dabei seit: 26.10.19 | Posts: 2.354 | Reviews: 17 | Hüte: 263

@Raven13

Danke für den Hut und den schönen Kommentar zu Melancholia. Vielleicht weckt die Liste ja Interesse weitere Filme von ihm anzuschauen.

@eli4s

Die frühen Filme sind wie gesagt ein ziemlicher Kontrast zum späteren Werk. Da dir die Optik von Melancholia und Antichrist zusagt, könnten sie dich von der visuellen Seite her ebenfalls ansprechen, allerdings erreichen sie deren inhaltliche Tiefe nicht, sind fast noch reine Genre-Filme.

@TiiN

Ebenfalls danke. Ja, seine Filme sind schon stark stimmungsabhängig, sowas wie Antichrist kann ich mir auch nicht immer geben.

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TiiN : : Goldkerlchen 2019
23.11.2019 08:59 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.040 | Reviews: 173 | Hüte: 607

Großen Respekt dazu eine Liste zu erstellen. Dafür gabs nen Hut von mir.
Ich habe bislang leider nur einen bzw. zwei Filme von Lars von Trier gesehen, nämlich Nymphomaniac (1 + 2), die ich auch außerordentlich gut fand.

Als nächstes wollt ich mir Melancholia anschauen, damit habe ich schonmal begonnen, merke aber nach ein paar Minuten, dass ich in der falschen Stimmung dafür war.


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eli4s : : Moviejones-Fan
23.11.2019 00:32 Uhr
0
Dabei seit: 22.02.12 | Posts: 2.702 | Reviews: 31 | Hüte: 115

Wirklich schöne Liste mit interessanten Kommentaren. Habe das Gefühl, du hast dich nicht nur mit von Triers Filmen, sondern auch teilweise mit von Triers Einflüssen auseinandergesetzt.

Ich bin grundsätzlich ein Fan der Filme (weniger seiner Person), wobei er auch hier neben vielen genialen Ideen hin und wieder dumme hat. Seine ganz frühen Werke kenne ich allerdings alle nicht, muss ich gestehen.

Mein absoluter Favorit ist sicher "Melancholia", weil er optisch und inhaltlich einfach eine Wucht ist und das Thema auch sehr interessant ist.
Antichrist folgt dem. Fand ich ebenfalls sehr stark.

Dogville fand ich "auf dem Papier" letztlich spannender als das, was dann wirklich passierte. Wobei ich den auch nochmal sehen muss, ist Ewigkeiten her.

Mit Breaking the Waves konnte ich tatsächlich nichts anfangen. Ich fand die Darstellung der Protagonistin irgendwie anstößig, abstoßend, abwertend... weiß gar nicht wie ich es genau sagen soll. Hat mich einfach sehr gestört. Kann ich aber nach so langer Zeit im Detail auch nicht mehr sagen...

Grüße

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
22.11.2019 20:22 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.220 | Reviews: 107 | Hüte: 639

@ PaulLeger

Schöne Liste!

Ich muss gestehen, ich kenne nur "Melancholia" von Lars von Trier, aber der Film hat mich echt umgahauen. Einfach ein Meisterwerk und unendlich genialer Film mit einer meisterhaften Kirsten Dunst. Als ich den Film sah, war ich völlig perplex und wusste erst nicht, über welchen Aspakt ich als erstes nachdenken sollte. Der Film ist so unglaublich vielschichtig und ausdrucksstark, dass es sich nicht in Worte fassen lässt.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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PaulLeger : : Moviejones-Fan
22.11.2019 19:40 Uhr
4
Dabei seit: 26.10.19 | Posts: 2.354 | Reviews: 17 | Hüte: 263

Von seinen Spielfilmen hab ich Epidemic und Manderlay noch nicht gesehen, die allgemein nicht zu seinen besten Arbeiten gezählt werden.

Würde mich über Kommentare freuen. Wie findet ihr von Triers Filme? Welcher ist euer Favorit?

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