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Tagebuch

Tagebuch von PaulLeger

Wann hat PaulLeger welchen Film oder welche Serie gesehen? Hier erfährst du es!
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Tagebuch
2020
Sept
04
Tenet
04.09.2020
Tenet
Der bislang Nolanste Nolanfilm und das bedeutet nichts Gutes. Alle Schwächen seiner früheren Filme hat er hier nochmal potenziert. - Dünne Charakterisierungen: Geht dieses Mal so weit, dass der eigenschaftslose Protagonist nicht mal einen Namen bekommt. - Die Umkehrung des filmischen Grundsatzes zu "Tell, don't show": Gefühlt 90% der Dialoge bestehen daraus, das wirre Zeitreise-Konzept zu erklären. Wenn die Thematik so kompliziert ist, dass man die Figuren pausenlos Erklärungen aufsagen lassen muss, sollte man sie vielleicht passenderen Kunstformen (Literatur) überlassen und sich stattdessen filmaffineren Themen widmen. - Ein kompliziertes Thema ergibt nicht automatisch inhaltliche Komplexität: Letztendlich verbirgt sich hinter dem aufgeblasenen Brimborium eine recht banale Botschaft. - Fehlende emotionale Fallhöhe: Die einzige Figur, zu der man hier überhaupt eine emotionale Bindung aufbauen könnte, ist Kat wegen der Beziehung zu ihrem Sohn. Nur ist der im Film gerade mal zwei Minuten zu sehen und stattdessen erzählt uns Kat nur die ganze Zeit, wie sehr sie ihr Kind liebt (siehe Punkt 2). Die Beziehung bleibt somit reine Behauptung und Kat wie alle Figuren ein reines Plotvehikel. Dazu kommen bislang so nicht gekannte handwerkliche Mängel wie ein teilweise regelrecht dilettantischer Schnitt. Von der neuen Cutterin sollte sich Nolan für sein nächstes Projekt besser wieder trennen. Trotz dieser Mängel weiß der Film dennoch gut zu unterhalten. Das Tempo ist natürlich wahnwitzig hoch, was aber den Vorteil hat, dass es den Zuschauer davon abhält, sich allzu lange mit so manchen Ungereimtheiten auseinanderzusetzen. Der Score ist zwar (wie die Toneffekte) viel zu laut abgemischt aber doch passend. Nicht zuletzt sind die Actionsequenzen toll in Szene gesetzt und Einiges hat man so tatsächlich noch nicht gesehen. Ein Film, der mit seinem Überwältigungsgestus nur im Kino so richtig funktioniert und es könnte somit passender nicht sein, als dass genau dieser Film den Kinos in schweren Zeiten wieder einen Hoffnungsschimmer beschert. Daher drück ich bei der Wertung auch nochmal ein Auge zu, dennoch ist es Nolans bislang schwächster.
Wer hat´s gesehen? Bewertung
Der bislang Nolanste Nolanfilm und das bedeutet nichts Gutes. Alle Schwächen seiner früheren Filme hat er hier nochmal potenziert. - Dünne Charakterisierungen: Geht dieses Mal so weit, dass der eigenschaftslose Protagonist nicht mal einen Namen bekommt. - Die Umkehrung des filmischen Grundsatzes zu "Tell, don't show": Gefühlt 90% der Dialoge bestehen daraus, das wirre Zeitreise-Konzept zu erklären. Wenn die Thematik so kompliziert ist, dass man die Figuren pausenlos Erklärungen aufsagen lassen muss, sollte man sie vielleicht passenderen Kunstformen (Literatur) überlassen und sich stattdessen filmaffineren Themen widmen. - Ein kompliziertes Thema ergibt nicht automatisch inhaltliche Komplexität: Letztendlich verbirgt sich hinter dem aufgeblasenen Brimborium eine recht banale Botschaft. - Fehlende emotionale Fallhöhe: Die einzige Figur, zu der man hier überhaupt eine emotionale Bindung aufbauen könnte, ist Kat wegen der Beziehung zu ihrem Sohn. Nur ist der im Film gerade mal zwei Minuten zu sehen und stattdessen erzählt uns Kat nur die ganze Zeit, wie sehr sie ihr Kind liebt (siehe Punkt 2). Die Beziehung bleibt somit reine Behauptung und Kat wie alle Figuren ein reines Plotvehikel. Dazu kommen bislang so nicht gekannte handwerkliche Mängel wie ein teilweise regelrecht dilettantischer Schnitt. Von der neuen Cutterin sollte sich Nolan für sein nächstes Projekt besser wieder trennen. Trotz dieser Mängel weiß der Film dennoch gut zu unterhalten. Das Tempo ist natürlich wahnwitzig hoch, was aber den Vorteil hat, dass es den Zuschauer davon abhält, sich allzu lange mit so manchen Ungereimtheiten auseinanderzusetzen. Der Score ist zwar (wie die Toneffekte) viel zu laut abgemischt aber doch passend. Nicht zuletzt sind die Actionsequenzen toll in Szene gesetzt und Einiges hat man so tatsächlich noch nicht gesehen. Ein Film, der mit seinem Überwältigungsgestus nur im Kino so richtig funktioniert und es könnte somit passender nicht sein, als dass genau dieser Film den Kinos in schweren Zeiten wieder einen Hoffnungsschimmer beschert. Daher drück ich bei der Wertung auch nochmal ein Auge zu, dennoch ist es Nolans bislang schwächster.
2020
Juni
07
The Lodge
07.06.2020
The Lodge
Nach dem Selbstmord seiner getrennt von ihm lebenden Frau will Richard Weihnachten mit seinen beiden Kindern und seiner neuen Freundin Grace in der abgelegenen Familienhütte verbringen. Als er beruflich für ein paar Tage zurück in die Stadt muss und anschließend ein Schneesturm die Hütte von der Außenwelt abschneidet, droht die Situation zwischen Grace und den sie misstrauisch beäugenden Kindern zu eskalieren. Das Besondere an diesem so klassisch anmutenden Horrorplot ist, dass der geschilderte Handlungsabriss erst nach fast einer halben Stunde einsetzt, weil sich Franz und Fiala davor viel Zeit nehmen, um die Familienkonstellation zu etablieren und Grace mit einer interessanten Hintergrundgeschichte auszustatten. Somit ist auch klar, dass dies kein Film für Leute ist, die von einem Horrorfilm möglichst viele Scares erwarten. Inszenatorisch gibt es einige Glanzlichter, hier bleibt vor allem eine virtuos gefilmte Szene, in der Grace auf der Treppe eine furchtbare Entdeckung macht, hängen. Insbesondere die christliche Symbolik wird dann aber doch etwas zu oft und wenig subtil ins Bild gesetzt, hier wäre weniger mehr gewesen. Auch der zentrale Twist ist nicht gerade unvorhersehbar, aber umgesetzt wurde das Ganze durchaus gut.
Wer hat´s gesehen? Bewertung
Nach dem Selbstmord seiner getrennt von ihm lebenden Frau will Richard Weihnachten mit seinen beiden Kindern und seiner neuen Freundin Grace in der abgelegenen Familienhütte verbringen. Als er beruflich für ein paar Tage zurück in die Stadt muss und anschließend ein Schneesturm die Hütte von der Außenwelt abschneidet, droht die Situation zwischen Grace und den sie misstrauisch beäugenden Kindern zu eskalieren. Das Besondere an diesem so klassisch anmutenden Horrorplot ist, dass der geschilderte Handlungsabriss erst nach fast einer halben Stunde einsetzt, weil sich Franz und Fiala davor viel Zeit nehmen, um die Familienkonstellation zu etablieren und Grace mit einer interessanten Hintergrundgeschichte auszustatten. Somit ist auch klar, dass dies kein Film für Leute ist, die von einem Horrorfilm möglichst viele Scares erwarten. Inszenatorisch gibt es einige Glanzlichter, hier bleibt vor allem eine virtuos gefilmte Szene, in der Grace auf der Treppe eine furchtbare Entdeckung macht, hängen. Insbesondere die christliche Symbolik wird dann aber doch etwas zu oft und wenig subtil ins Bild gesetzt, hier wäre weniger mehr gewesen. Auch der zentrale Twist ist nicht gerade unvorhersehbar, aber umgesetzt wurde das Ganze durchaus gut.
2020
März
15
The Commuter
15.03.2020
The Commuter
Selten einen Film gesehen, der von vorne bis hinten so wenig Sinn ergibt wie dieser. Man fragt sich ja, wozu die geheimnisvollen Drahtzieher überhaupt Liam Neesons Figur brauchen, wo sie ihre unendlichen Ressourcen, die sie dazu nutzen jeden seiner Schritte zu überwachen und darauf jederzeit perfekt zu reagieren, doch auch einfach darauf verwenden könnten die Zielperson selbst zu finden. Passend dazu handelt der Protagonist sowie alle Nebenfiguren dermaßen unglaubwürdig, dass man das Skript glatt zum Pflichtprogramm an Filmhochschulen erklären müsste, um angehenden Drehbuchautoren als Anschauungsmaterial zu dienen, wie man es nicht machen sollte. Um das Fiasko abzurunden mündet das Ganze in ein ermüdendes Bombastfinale mit schlechten CGI-Effekten und eine Enthüllung, die nun wirklich jeder, der in seinem Leben wenigstens einen Thriller gesehen hat, kommen sehen dürfte. Negatives Highlight bildet dann noch eine Fremdscham verursachende Spartacus-Referenz.
Wer hat´s gesehen? Bewertung
Selten einen Film gesehen, der von vorne bis hinten so wenig Sinn ergibt wie dieser. Man fragt sich ja, wozu die geheimnisvollen Drahtzieher überhaupt Liam Neesons Figur brauchen, wo sie ihre unendlichen Ressourcen, die sie dazu nutzen jeden seiner Schritte zu überwachen und darauf jederzeit perfekt zu reagieren, doch auch einfach darauf verwenden könnten die Zielperson selbst zu finden. Passend dazu handelt der Protagonist sowie alle Nebenfiguren dermaßen unglaubwürdig, dass man das Skript glatt zum Pflichtprogramm an Filmhochschulen erklären müsste, um angehenden Drehbuchautoren als Anschauungsmaterial zu dienen, wie man es nicht machen sollte. Um das Fiasko abzurunden mündet das Ganze in ein ermüdendes Bombastfinale mit schlechten CGI-Effekten und eine Enthüllung, die nun wirklich jeder, der in seinem Leben wenigstens einen Thriller gesehen hat, kommen sehen dürfte. Negatives Highlight bildet dann noch eine Fremdscham verursachende Spartacus-Referenz.
2020
Feb
17
Porträt einer jungen Frau in Flammen
17.02.2020
Porträt einer jungen Frau in Flammen
Tja, da hab ich den besten Film von 2019 tatsächlich erst jetzt und damit zu spät für die Wahl gesehen. Thematisch reich, mit Einstellungen, die passend zum Thema Gemälden der damaligen Epoche nachempfunden sein könnten, und zwei großartigen Darstellerinnen. Durch den Verzicht auf Filmmusik wirken die beiden diegetischen Musikstücke umso stärker. Und dieses Ende... Magnifique.
Wer hat´s gesehen? Bewertung
Tja, da hab ich den besten Film von 2019 tatsächlich erst jetzt und damit zu spät für die Wahl gesehen. Thematisch reich, mit Einstellungen, die passend zum Thema Gemälden der damaligen Epoche nachempfunden sein könnten, und zwei großartigen Darstellerinnen. Durch den Verzicht auf Filmmusik wirken die beiden diegetischen Musikstücke umso stärker. Und dieses Ende... Magnifique.
16
Bombshell - Das Ende des Schweigens
16.02.2020
Bombshell - Das Ende des Schweigens
Jay Roach hat Schwierigkeiten die richtige Form für das Thema zu finden, anfangs wirkt es so als wolle er es satirisch angehen, aber diesen Ansatz verwirft er schnell wieder und die weitere Erzählung verläuft in recht konservativen Bahnen. Nichtsdestotrotz gelingen ihm ein paar starke Szenen. Die Geschichte rund um Margot Robbies Figur läuft aber zeitweise zu isoliert ab. Es ist natürlich sinnvoll, was sie mit dieser Figur bezwecken, aber eine bessere Anbindung ihrer Geschichte an den Hauptplot wäre wünschenswert gewesen. Die Darstellerleistungen sind erstklassig, allen voran Charlize Theron liefert eine tolle Performance ab.
Wer hat´s gesehen? Bewertung
Jay Roach hat Schwierigkeiten die richtige Form für das Thema zu finden, anfangs wirkt es so als wolle er es satirisch angehen, aber diesen Ansatz verwirft er schnell wieder und die weitere Erzählung verläuft in recht konservativen Bahnen. Nichtsdestotrotz gelingen ihm ein paar starke Szenen. Die Geschichte rund um Margot Robbies Figur läuft aber zeitweise zu isoliert ab. Es ist natürlich sinnvoll, was sie mit dieser Figur bezwecken, aber eine bessere Anbindung ihrer Geschichte an den Hauptplot wäre wünschenswert gewesen. Die Darstellerleistungen sind erstklassig, allen voran Charlize Theron liefert eine tolle Performance ab.
16
Der schwarze Diamant
16.02.2020
Der schwarze Diamant
Der für diese Rolle hochgelobte Adam Sandler spult hier leider nur eine zweitklassige Pacino-Imitation ab. Es ist eine Kunst, 120 Minuten lang zu schreien und dem Zuschauer damit dennoch nicht auf die Nerven zu gehen, Sandler beherrscht sie nicht. Und wenn ein Plot für seine Verwicklungen zahlreiche dämliche Entscheidungen der handelnden Personen benötigt, ist das Skript nicht besonders gut. Das kann dann auch das sehr gute Ende nicht mehr retten.
Wer hat´s gesehen? Bewertung
Der für diese Rolle hochgelobte Adam Sandler spult hier leider nur eine zweitklassige Pacino-Imitation ab. Es ist eine Kunst, 120 Minuten lang zu schreien und dem Zuschauer damit dennoch nicht auf die Nerven zu gehen, Sandler beherrscht sie nicht. Und wenn ein Plot für seine Verwicklungen zahlreiche dämliche Entscheidungen der handelnden Personen benötigt, ist das Skript nicht besonders gut. Das kann dann auch das sehr gute Ende nicht mehr retten.
14
Dolemite Is My Name
14.02.2020
Dolemite Is My Name
Das erste Drittel ist leider ziemlich zäh geraten, weil die äußerst unlustigen Comedy-Nummern des Protagonisten viel zu ausführlich gezeigt werden. Außerdem werden einige Figurenmotivationen kaum bis gar nicht begründet, z.B. als die Frau erst erzählt, wie viel Angst sie vor Bühnenauftritten hat und dann eine Sekunde später mir nichts dir nichts auf der Bühne steht. Sobald aber das Thema Film Einzug erhält, steigert sich der Streifen und auch der Humor deutlich. Klasse etwa die Szene, als sie "Extrablatt" im Kino anschauen. Hier wird das Biopic zwar nicht gerade neu erfunden aber spaßig ist das auf jeden Fall in Szene gesetzt. Highlight ist ganz klar Wesley Snipes mit einer Performance, die ich ihm gar nicht zugetraut hätte.
Wer hat´s gesehen? Bewertung
Das erste Drittel ist leider ziemlich zäh geraten, weil die äußerst unlustigen Comedy-Nummern des Protagonisten viel zu ausführlich gezeigt werden. Außerdem werden einige Figurenmotivationen kaum bis gar nicht begründet, z.B. als die Frau erst erzählt, wie viel Angst sie vor Bühnenauftritten hat und dann eine Sekunde später mir nichts dir nichts auf der Bühne steht. Sobald aber das Thema Film Einzug erhält, steigert sich der Streifen und auch der Humor deutlich. Klasse etwa die Szene, als sie "Extrablatt" im Kino anschauen. Hier wird das Biopic zwar nicht gerade neu erfunden aber spaßig ist das auf jeden Fall in Szene gesetzt. Highlight ist ganz klar Wesley Snipes mit einer Performance, die ich ihm gar nicht zugetraut hätte.
2020
Jan
26
6 Underground
26.01.2020
6 Underground
Gleich in den ersten 20 Minuten darf Kunstbanause Bay mit kindlicher Freude Meisterwerke der Hochkultur plattmachen. Das mag eventuell sogar als subversiver Meta-Scherz der "Deadpool"-Autoren durchgehen, aber wenn dabei dann Statuen gezeigt werden, die gar nicht in den Uffizien stehen, nimmt das dem vermeintlich intellektuellen Gag wieder den Wind aus den Segeln. Aber Bay konnte wohl der Versuchung nicht widerstehen einen Peniswitz einzubauen, da lässt man Fünfe schon mal gerade und den David in den Uffizien sein... Inhaltlich ist der Film erwartbar große Grütze, was schon bei der Prämisse einer privaten Weltpolizei anfängt, die das tut, was die USA eigentlich seit Jahrzehnten tun, aber bei Bay scheinen Vietnam, Chile, Nicaragua, Afghanistan und Irak keine besonderen Assoziationen zu wecken. Symptomatisch dafür, wie infantil die Weltsicht von Bay ist, kann die Szene stehen, in der das komplette Volk des fiktiven Staates nach einer kurzen Ansprache des Bruders im Staatsfernsehen fahnenschwingend zu einem grauenvoll pathetischen, sprich: typischen Bay-Song auf die Straßen zieht und eine Revolution auslöst. Was bleibt sonst noch zu sagen? Dass Bay hier seinen bekannten Manierismen wie aufdringlicher, nie enden wollender Musikuntermalung, einem Schnittgewitter, das nur noch von Schweigerfilmen überboten wird und Product Placement, das sogar einen Bondfilm werbefrei wie die Tagesschau wirken lässt, noch stärker fröhnt als in früheren Werken. So bleibt am Ende tatsächlich mal ein Film, der für das Kino kein Verlust ist.
Wer hat´s gesehen? Bewertung
Gleich in den ersten 20 Minuten darf Kunstbanause Bay mit kindlicher Freude Meisterwerke der Hochkultur plattmachen. Das mag eventuell sogar als subversiver Meta-Scherz der "Deadpool"-Autoren durchgehen, aber wenn dabei dann Statuen gezeigt werden, die gar nicht in den Uffizien stehen, nimmt das dem vermeintlich intellektuellen Gag wieder den Wind aus den Segeln. Aber Bay konnte wohl der Versuchung nicht widerstehen einen Peniswitz einzubauen, da lässt man Fünfe schon mal gerade und den David in den Uffizien sein... Inhaltlich ist der Film erwartbar große Grütze, was schon bei der Prämisse einer privaten Weltpolizei anfängt, die das tut, was die USA eigentlich seit Jahrzehnten tun, aber bei Bay scheinen Vietnam, Chile, Nicaragua, Afghanistan und Irak keine besonderen Assoziationen zu wecken. Symptomatisch dafür, wie infantil die Weltsicht von Bay ist, kann die Szene stehen, in der das komplette Volk des fiktiven Staates nach einer kurzen Ansprache des Bruders im Staatsfernsehen fahnenschwingend zu einem grauenvoll pathetischen, sprich: typischen Bay-Song auf die Straßen zieht und eine Revolution auslöst. Was bleibt sonst noch zu sagen? Dass Bay hier seinen bekannten Manierismen wie aufdringlicher, nie enden wollender Musikuntermalung, einem Schnittgewitter, das nur noch von Schweigerfilmen überboten wird und Product Placement, das sogar einen Bondfilm werbefrei wie die Tagesschau wirken lässt, noch stärker fröhnt als in früheren Werken. So bleibt am Ende tatsächlich mal ein Film, der für das Kino kein Verlust ist.
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