Dracula '79 (1979)

1979 hätte sowas wie ein epischer Showdown der Dracula Neuinterpretationen werden sollen. Universal, das Studio welches den Grafen mit Bela Lugosi berühmt gemacht hat, schickt Dracula nochmal in Farbe auf die Leinwand. Gleichzeitig bastelt ein gewisser Werner Herzog an einer "Homage" des schwarz-weiß Klassikers Nosferatu.

Also heißt es Studio gegen Arthouse, Frank Langella & Laurence Olivier gegen Klaus Kinski & Bruno Ganz (ja der Mann hat nicht nur Hitler gespielt..). Und das Ergebnis ist fast schon enttäuschend, denn Herzog wischt mit dem Big-Budget Dracula den Boden. Klarer Sieg für Kinski’s morbiden Weirdo.

Das gesagt, Dracula ’79 ist kein Bockmist. Aber es ist ein Film ohne Vision und zuviel Geld, um es mal knapp zu machen. Während Herzog eine Art schaurige Meditation über Vergänglichkeit und Tot macht, geht dieser Film den Weg der teuren Kulissen und Star-Power, aber es fehlt eine echte Idee, was man da denn eigentlich machen will. Beispielhaft dafür dürfte der Tausch der Rollen von Lucie und Mina sein, weil... gute Frage, ich vermute irgendeine Abwechslung mussten wir anbieten. Und so gut der Film aussieht, er wird von einigen wirklich schwachen Effekten unterwandert, die eher in eine Geisterbahn als einen (Wannabe)Blockbuster gehören, und ausgerechnet der erste und der letzte Auftritt des Grafen zählen dazu.

Speaking of Grafen... Frank Langella ist der Grund, den Film zu sehen. Er bewegt sich wie eine Katze durch das England des 19. Jahrhunderts. He’ sexy beast, and he knows it. Good stuff.

Wenn nur die 80er Jahre Wallstreet Frisur nicht wäre...^^