Ein Wunder! Terry Gilliam filmt "The Man Who Killed Don Quixote"

Adam Driver spielt hier also mit seinen Segelohren einen modernen DQ. Was kommt denn noch alles auf mich zu? King Arthur bekommt eine Fassung die ich nicht verstehe, Marian spielt einen Hood, Solo bekommt eine unpassende Verjüngungskur in Star Wars, Hier dreht man die Mühlen um, wo es ein Roadtrip werden soll. Das Projekt kann sich Gilliam dort hinschieben wo ich keine Lanze spüren möchte.

@Duke

Will mich nicht in deine "wo die Lanze hin soll" Ausführungen einmischen aber wenn ich den Text oben richtig verstehe, spielt Driver nicht den DQ.

.Adam Driver spielt Toby, einen abgespannten Werberegisseur,..

und

...Jonathan Pryce verkörpert den (wie Gilliam) unermüdlich gegen Windmühlen kämpfenden Titelhelden,...

Ich würde wetten, dass Adam Driver eher Sancho Pansa ist...

Ich lehne mich mal aus dem fenster, sollte der Film tatsächlich fertig gestellt werden, wird er die Oscars in den Kategorien:

Bester Film, Beste Regie, Destes Drehbuch, Bester Haupt- und bester Nebendarsteller gewinnen

und das nicht etwas weil der Film wirklich so toll ist, sondern weil seine Produktionsgeschichte so legendär ist, dass die dem Film ungesehen alles durchgehen lassen werden...

Ich glaube erst an den Film, wenn ich im Kino sitze und die ersten 5 Minuten laufen^^

Duck:

ich glaube erst an ihn, wenn der Abspann läuft

luhp:

Guter Vergleich. Mad Max hat ja auch so einiges an Oscars abgezwackt, und wurde sogar für sein Drehbuch über den Klee gelobt, was ja bei dieser Materie an ein Wunder grenzt...

@luhp
Findest du die Story wirklich klasse? Ich fand die Umsetzung brilliant, die Handlung selbst kann man aber auf einen Bierdeckel zusammenfassen. Den größten Teil der Geschichte fahren sie ja in eine Richtung um dann im nächsten Teil in die entgegengesetzte zurückzufahren^^

@Rubbeldinger
Ich muss dir beipflichten - die Story hört sich irgendwie gar nicht danach an, was ich mir eigentlich von einem Film mit Titelzusatz "Don Quichote" so erwarte.

Luhp und Duck:

Wenn wir mal ganz ehrlich sind, handelt es sich bei Mad Max 4 um nichts anderes als einen modernen Stummfilm, der sich ganz klar bei Buster Keaton und Konsorten bedient. Sowohl inhaltlich als auch schauspielerisch. Dabei ist der Film sowohl total klassisch in seiner Figurenzeichnung (einsamer Fremder) als auch in der Figurenfindung (Starke Frau und Held kommen nicht zusammen). Diese Typologie der starken Frauenfiguren war vor allem in der goldenen Hollywoodära durchaus sehr präsent (zB in den 1930ern mit den Figuren von Kathrene Hepburn in Leoparden küsst man ncht oder Vleopatra mit Claudette Colbert, ganz zu schweigen vom Überklassiker Vom Winde verweht). Daher bin ich immer wieder verwundert, wenn ein klassischer guter Film plötzlich als neuartig über den Klee gelobt wird.

Um es nochmal deutlich zu machen: Ich finde Mad Max auch super, was vor allem daran liegt, dass George Miller einfach ein Topregisseur ist, der genau weiss, dass gute Filme immer modern sind. Aber weder war die Story sonderlich toll, noch war die starke Frauenfigurenzeichnung sonderlich revolutionär. Es ist eher so, dass die anderen Frauenfigurenzeichnungen in anderen Filmen einfach immer konservativer und rückschrittlicher dargestellt werden.

In die gleiche Kerbe schlägt beispielsweise auch Verhoeven mit Elle.

Das hat nichts mit modern zu tun, sondern mit Klasse.

@luhp und MobyDick

Ich muss ehrlich gestehen, dass mir diese Konstellation von Furiosa und Max gar nicht so sehr auffiel, was für mich bedeutet, dass ich sie als normal ansehe. Beim Gedankensammeln fällt mir dann tatsächlich auf, dass Furiosa nicht die typische "Jungfrau in Nöten" ist und Max nicht den typischen "Superman" darstellt. Bin aber gerade etwas schockiert, dass es dann tatsächlich zu Kritik an dieser Gleichberechtigung kam :O

Noch einmal, diese Herangehensweise ist weder neu noch revolutionär, wir befinden uns lediglich in einer deutlich rückschrittlichen Entwicklung. Das sieht man auch daran, dass man beispielsweise superglücklich über Rebecca Fergusons Charakter in MI 5 ist. Dabei ist sie eine klasse geschriebene typische undurchsichtige Femme Fatale. Wenn ihr starke Frauencharaktere sehen wollt, die es früher auch zuhauff gab, müsst ihr nur alte Schinken von Ernst Lubitsch (ZB sein oder Nichtsein), mit Marlene Dietrich oder auch die unten von mir genannten Filme anschauen.

Ich bin daher der Meinung, dass das "nur" klasse Erzählungen sind und nichts neues. Aber umso tragischer, wenn es so wahrgenommen wird. Selbst der Film wenn Frauen hassen ist deutlich moderner als jeder heutige ach so gewagte gleichberechtigungsstreifen und der ist fast 80 Jahre alt...