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Kritik: Blond von MobyDick

MobyDick | 04.10.2022

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10 Kommentare
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MobyDick : : Moviejones-Fan
04.10.2022 12:46 Uhr
2
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Wie gesagt, wer tatsächlich was zum Film selbst lesen will und nicht mein Rambling und den moralverseuchten erhobenen Zeigefinger, der liest die MJ und PaulLeger Kritik.

Dünyayi Kurtaran Adam
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PaulLeger : : Moviejones-Fan
05.10.2022 00:43 Uhr
0
Dabei seit: 26.10.19 | Posts: 2.363 | Reviews: 17 | Hüte: 264

Nana, daraus kann man schon mehr mitnehmen als nur Rambling und Zeigefinger. ;) Hut!

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MobyDick : : Moviejones-Fan
05.10.2022 10:24 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Merci :-)

(Beim Erwähnen von fragwürdigen Methoden anderer renommierter Künstler wollte ich ursprünglich auch den zwar wichtigen Zweiteiler von Oppenheimer (Act of Killing und Look of Silence) erwähnen, welcher aber erstens sehr manipulativ und spekulativ agiert, und zweitens auch vor allem im zweiten Film seine Hauptbezugsperson völig verantwortungslos tödlicher Gefahr aussetzt, nur um sich selbst zu profilieren, was ich schon sehr grenzwertig und mehr als nur fragwürdig empfand. Hat mir dann aber irgendwie nicht mehr ganz thematisch reingepasst, wollte es aber trotzdem nicht unerwähnt lassen, daher nochmal an dieser Stelle kurz eingefügt...)

Dünyayi Kurtaran Adam
MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
05.10.2022 16:33 Uhr | Editiert am 05.10.2022 - 16:35 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.406 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@MobyDick

"Das ist eine künstlerische Entscheidung seitens Andrew Dominic, die höchst manipulativ ist"

Aber doch auch nicht manipulativer, als es bei "Fargo" mit dem Gegenteil der Fall ist. Zumal Andrew Dominic damit nichtmal eine "Falschaussage" tätigt, denn wer ein Biopic per default für bare Münze nimmt, muss sich dann schon an die eigene Nase fassen. Und wäre ferner mit einer Biographie oder einem Dokumentarfilm besser beraten.

Interessant, dass du noch "Apocalypse Now" erwähnst. Unter dem Facebook-Review von Paul Schrader zu "Blonde" schrieb jemand, man müsse den Film vielmehr von dieser Seite aus betrachten. Also eine vor dem Hintergrund des Ereignisses bzw. der Person psychologische Aufarbeitung, um so zum Kern des Wesens zu gelangen, anstatt sich dem durch eine Aneinanderreihung von Fakten zu nähern.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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MobyDick : : Moviejones-Fan
05.10.2022 22:42 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Luhp92

Der Unterschied zu Fargo ist ganz klar darin begründet, dass Fargo das ganz klar ironisch meint und das damit als Stilmittel zur Dekonstruktion des ausgesuchten Genres nutzt. Währenddessen ein Biopic ganz klar für sich in Anspruch nimmt, eben gewisse Wahrheiten doch mit abzubilden, und eben nicht reine Fiktion zu sein.

Insofern dass der Film eben die berühmtesten Posen Marylins abgreift, Die Ehemänner, Kennedy (zumindest einen), den offensichtlichen Vaterkomplex thematisiert, kann der Film durchaus von einigen Leuten für bare Münze genommen werden. Und damit geht er auch hausieren...

Und wie gesagt, der Vergleich mit Apocalypse Now liegt für mich sowohl hinter der Kamera als auch inhaltlich doch recht nah...

Dünyayi Kurtaran Adam
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MB80 : : Black Lodge Su
10.10.2022 15:13 Uhr
0
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.918 | Reviews: 44 | Hüte: 261

Moby:

Dito, ganz gut lesbarer Rant am Ende ;)

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

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MobyDick : : Moviejones-Fan
11.10.2022 00:59 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

MB80

Auch dir danke für den Hut :-D

Dünyayi Kurtaran Adam
MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
19.11.2022 01:40 Uhr | Editiert am 19.11.2022 - 02:00 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.406 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@MobyDick (@MB80)

"aber doch macht er uns zu Voyeuren am Leid einer Person, er reduziert diese Person zu einem ewigen Martyrium, auch daran läßt er uns auf eine perverse Art genüßlich teilnehmen"

Ich habe en Film gerade gesehen, das habe ich anders wahrgenommen.

Ich finde nicht, dass sich "Blonde" am Martyrium ergötzt oder einem hechelnden Voyeurismus anheimfällt, dafür bleibt der Film stets sensibel und charakterisiert die Täter deutlich als Täter, im Fall der häuslichen Gewalt durch Joe DiMaggio lässt Dominik die Tat sogar im Off geschehen und verlässt sich einzig auf den Horror des zu hörenden Glaszersplitterns und der Schläge. Außerdem zeigt der Film ja nicht nur ewiges Martyrium, Arthur Miller wird als umsorgender Liebhaber und Ehemann dargestellt, mit dem Norma Jeane glücklich war, des weiteren davor noch während der polyamorösen Beziehung mit Chaplin und Robinson, da hatte sie ebenfalls eine glückliche Zeit, dem dann jedoch ihr Agent wegen ihrer Karriere einen Riegel vorschob.

Deswegen habe ich hier auch keine einseitige Herangehensweise gesehen, vielmehr ist es der empathische, tiefgehende und detaillierte Blick in die Psyche einer labilen Frau mit Vaterkomplexen, durch die surreale und experimentelle Form unterstützt, die sich für ihre Karriere und die Marke Marilyn Monroe verstellt und verzerrt, vom misogynen und sexistischen Studiosystem gnadenlos ausgenutzt wird, von einer ebensolchen Gesellschaft begafft oder als Hure verdammt wird und obendrein noch mit Joe DiMaggio und John F. Kennedy an zwei Chauvinisten und Predatoren gerät (was nunmal auch den Tatsachen entspricht).

Allein schon die politische Brisanz, einen Nationalhelden wie Kennedy, gleichzeitig eine Ikone wie Marilyn Monroe ihrerseits, so negativ mit gewaltsamem Oralverkehr darzustellen und darüberhinaus sogar noch eine Entführung und erzwungene Abtreibung durch den Secret Service in den Raum zu stellen, um das politische System im Kalten Krieg vor Kennedys Frauengeschichten zu schützen (der Oralsex mit Norma Jeane wird schließlich auch mit Panzerkanonen im TV-Programm und Szenen aus einem SciFi-Film gegengeschnitten, in denen parallel zum Orgasmus das Washington Monument und das Weiße Haus zerstört werden), das muss man in den USA erst einmal bringen.

Der Oralverkehr wechselt ferner noch auf die Kinoleinwand vor Publikum über und Norma Jeane fragt sich, ob Marilyn sie hierhergebracht habe, dadurch erfolgt zudem noch ein Zirkelschluss zurück zur sexuellen Ausbeutung der Marke Marilyn Monroe und zur sexuellen Ausbeutung von Frauen durch die Pornographie im Generellen. Beim ersten Zusammentreffen mit Norma Jeane meinen Chaplin und Robinson, sie wären früher tatsächlich Pornodarsteller gewesen, und die Art und Weise, wie sie Norma verführen, hätte 1:1 aus einem Porno stammen können. Von der JKF-Szene bin ich restlos begeistert.

Für mich insgesamt zwischen 8 und 9 von 10 Punkten.

(@PaulLeger)

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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MobyDick : : Moviejones-Fan
21.11.2022 09:52 Uhr
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Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

luhp92

Mag man so sehen, und ist sicherlich auch die Intention des Films, es so verkaufen zu wollen. Aber in einem Film über sexuelle Ausbeutung den hauptdarsteller ständig (auch in absolut für die Handlung dafür unnötigen Szenen) blank ziehen zu lassen und sie dadurch auch mit ihrem Körper bloß- oder darzustellen, ist eben doch in meinen Augen, die gleichen Mittel zu nutzen, die man anprangert.

Ein Beispiel: Der Film Der letzte Tango in Paris ist ein extrem vielschichtiger und reifer Film über die Emanzipation einer jungen Frau, der durchaus sehr sensibel vorgeht. Die Dreharbeiten, die ganze Atmosphäre jedoch waren derart schrecklich für die Hauptdarstellerin, dass sie Jahre danach keine Ruhe fand, vor allem die berühmte Butterszene wurde wohl sehr unbehaglich gedreht und es war dem Macher und dem Hauptakteur auch egal, da der künstlerische Aspekt da wichtiger war als die weibliche Darstellerin zu schützen (um es mal so unverfänglich wie möglich zu schreiben).

Und hier empfinde ich es aus seiten des Regisseurs ähnlich, um seine Message ans Volk zu bringen, geht er sehr weit, und hat mit De Armas eine Darstellerin, die damit zwar augenscheinlich okay ist, aber andererseits weiss man nie, inwieweit sie sich der Karriere wegen hier verbogen hat, da es sich um eine einmalige Chance handelt...

Wie gesagt, kann man so sehen wie du, aber ich habe mich da nicht sonderlich wohl gefühlt beim Zusehen und ein Stechen im Hinterkopf gehabt, der mich immer wieder warnte, dass das Gesehene da auch anders inszeniert hätte werden können ohne von seiner Intensität zu verlieren.

Und so eine Szene wie man es tatsächlch machen kann ist zB die JFK Szene, denn diese zeigt ohne viel zu zeigen eben mehr als genug, aber der Film greift statt dessen dann doch sehr oft eben auf "show! dont tell!"

Dünyayi Kurtaran Adam
MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
21.11.2022 20:25 Uhr
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Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.406 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@MobyDick

Ok, was du da zu "Der letzte Tango in Paris" schreibst, ist natürlich furchtbar und sollte niemals geschehen. Da kann man froh sein, dass es heutzutage in größeren Produktionen die Regel ist bzw. es sich Schauspieler mit größerem Namen vertraglich absichern lassen können, dass das Drehen von Sex- und Nacktszenen streng kontrolliert wird. Das würde ich bei "Blonde" auch erst einmal vermuten, gerade weil Ana de Armas seit 2017 längst keine Unbekannte mehr ist.

Ich kann auch jeden verstehen, der sich umwohl beim Ansehen von "Blonde" fühlt.

Bei der Szene, in der Joe DiMaggio Norma Jeane mit den Nacktfotos konfrontiert und sie da halbnackt auf dem Bett liegt, würde ich dir auch Recht geben, die Szene hätte man anders drehen können.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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