Es ist raus: Quentin Tarantino plant Film über die Manson-Morde

Sollte er diesen Film tatsächlich drehen, MUSS er von seinem gesamten bisherigen Stil abweichen. Aus diesem Stoff einen waschechten Tarantino zu machen, wäre ansonsten ein Schlag ins Gesicht aller, noch lebenden Angehörigen, der Opfer. Die Coolness, und augenzwinkernde Absurdität seines bisherigen Schaffens, wären hier absolut unangebracht.

Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass wohl die Meisten, die sich explizit auf einen neuen Tarantino freuen, eher enttäuscht werden könnten.

Ich für meinen Teil finde die Geschehnisse um die Manson "Family" so abartig, krank und grausam (gerade weil sie real sind), dass ich keinen Spielfilm darüber sehen möchte.

@Sully

Sehe ich ähnlich, wie Du. Wobei man natürlich auch so argumentieren könnte, dass, wer in einen Tarantino-Film geht, damit rechnen muss, eben einen Tarantino-Film zu sehen.

@MJ

"Es wäre Tarantinos erster, der auf wahren Ereignissen beruht, also ein echtes Novum."

Inglourious Basterds beruht doch auch auf wahren Ereignissen

@Mr.Bond

Aber bei dieser Argumentation bliebe es ein Schlag ins Gesicht der Angehörigen

Kann ich mir auch erstmal schwer vorstellen...

Auch wenn er bereits in seinen letzten beiden sich mit sensiblen themen befasst hat...

Schon ein heikles Thema, wo ich auch der Meinung bin, dass der klassische Tarantino-Stil eher unpassend wäre. Bei der Art von Humor in seinen Filmen soll/muss man ja oft bei Szenen lachen, bei denen es eigentlich gerade nicht angebracht ist. Das ist bei fiktiven Geschichten vielleicht nicht weiter schlimm, aber hier könnte das schon ins Auge gehen.

Interessant ist auch, dass er irgendwann in einem Interview gesagt hat, keine Biopics machen zu wollen (und wenn dann wird das einer seiner letzten Filme und handelt von John Brown, der gegen die Sklaverei eingetreten ist). Bin daher gespannt wie genau er sich hier dann an die wahren Begebenheiten hält.

Dass er diese Thematik für seinen nächsten Film aufgreift, wundert mich aber nicht. Immerhin kann er in der ganzen Geschichte rund um Manson und seinen Rassenhass wieder hervorragend sein Lieblingswort einbringen

Die Manson-Familie ist/war der letzte Abschaum. Verstehe nicht, weshalb man darüber einen Film drehen muss. Sie haben schon ohnehin viele hirnlose Verehrer

Und einer davon soll sich um die bestialischen Morde der Manson Family drehen.

Das bedeutet nicht, das er ein BioPic dreht, sondern einen Film über einen der Morde. Und es muss auch nicht der Mord an Sharon Tate sein. Kennt einer den Film "Summer of Sam"? Es gut möglich das er so sein wird. In dem Film kam Tarantinos Lieblingswort über 400 mal. Oder vielleicht macht er etwas in der Art wie "Zodiac".

@Sully

Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass wohl die Meisten, die sich explizit auf einen neuen Tarantino freuen, eher enttäuscht werden.

Das stimmt. Doch wieviele waren auch enttäuscht das Tarantino mach "Django Unchained" einen weiteren Western gedreht hat? Anstatt sich über einen Tarantino Film zu freuen, haben sich viele darüber beschwert und gemeckert. Ich an seiner Stelle würde nach so einer Reaktion das machen was ich will.

Ich freue mich auf seinen neuen Film und werde ihn mir ansehen. Im Kino natürlich

Off Thread

Hateful Eight hat mich sehr stark an Reservoir Dogs erinnert. Die wenigen Locations und die vielschichtige Handlung sowie die acht Charaktere. Beide sind sich sehr viel ähnlicher als die anderen Filme davor. Hier hat Tatantino das gemacht, was die meisten Regisseure nicht machen. Er hat sich wieder auf seinen Anfänge konzentriert

Die Nazis haben auch hirnlose Verehrer, denke schon dass er daraus eine gute fiktive Geschichte erzählen kann. Trotzdem würde ich gerne mal wieder einen klassischen Gangster Film von ihm sehen. Auf die Lawrence kann ich gern verzichten.

@themagician/jool

ja, er wird sich da sicher viele Freiheiten nehmen und das vielleicht nur als Hintergrund nehmen. Aber stimmt, dass er das Thema aufgreift, passt schon irgendwie.

Sowas wie Zodiac? Ne, das wäre sicher nicht Tarantino - Style.

Schon eher könnte in so ne Richtung wie "The Devils Rejects" gehen... was nicht unbedingt gut wäre...

Sorry, so einen Tarantino will ich nicht sehen. Hier soll eine "wahre" Geschichte verfilmt werden, ua. der Mord an einer Schwangeren. Der Manson-"Familie" hat man genügend Aufmerksamkeit geschenkt, da brauchts nicht noch mehr.

Vor einigen Monaten gab es auf MJ ja eine News über einen Horrorfilm, der an die Ereignisse der Manson-Familie angelehnt ist. Damals war der Grundtenor, dass man davon die Finger lassen sollte, dass es einfach nur verachtend wäre und, dass ein Horrofilm schon gar nicht ginge.
Hier geht es zwar nicht um einen Horrorfilm, trotzdem bleibt da ein fader Beigeschmack und ich frage ich, weshalb über einen Horrorfilm, der sowieso wahrscheinlich nur für den Heimmarkt erscheint ein so grosser Aufschrei entstand wähend es beim "grossen" Tarantino akzeptiert wird. Nee, ich brauche sowas ebenfalls nicht.

@Duck-Anch-Amun

naja, dann müsste man aber Inglourious Basterds und Django Unchained genauso verfluchen, wenn nicht gar noch mehr ;)

@Duck

"wähend es beim "grossen" Tarantino akzeptiert wird. Nee, ich brauche sowas ebenfalls nicht."

also, zumindest in diesem Thread hier ist der Tenor eigentlich auch eher gegen die Verfilmung von Tarantino... oder worauf beziehst Du Dich genau?

@eli4s

Sei doch bitte etwas genauer. Ich kann Deinem Einwand nicht so recht folgen.

@Sully

Kann dir auch nicht recht folgen, worauf du dich genau beziehst^^.

Zunächst mal teile ich erstmal eine gewisse Skepsis, die von dir und einigen hier geäußert wurde, als ich sagte, dass ich mir so einen Film erstmal schwer vorstellen kann.

Gleichzeitig...
Wenn du den Einwand hinsichtlich Basterds und Django, die ja größtenteils sehr positiv aufgenommen wurden, meinst, liegt es für mich ja auf der Hand. Wenn er sich im Tarantino-Style mit dem Nationalsozialismus und der Sklaverei befassen kann/darf, wieso sollte der Stil dann bei diesem Thema weniger oder nicht mehr angebracht sein?
Weil du ja sagtest, er könne diesen unmöglich in seinem Stil machen. Das müsste dann konsequenterweise für die anderen beiden genau so gelten, was wiederum denentsprechenden Einwand gegen einen Manson basierten Film - sofern man sich nicht schon bei Basterds und Django schon klar dagegen positioniert hat - in Frage zieht. Das ist ja sonst etwas scheinheilig.

Das ist natürlich ein großes Thema. Was darf "Kunst"? - wenn man es so nennen will...