Sechs sich unbekannte Personen erwachen in einer Würfelkammer. Verlässt man die Kammer, landet man in einem nahezu identischem Raum. Hinterhältigerweise sind manche Räume auch mit tödlichen Fallen gespickt. Die Insassen wissen aber weder wo sie sind, noch was sie hier sollen und wie sie dort hinkamen. Ihr einziges Ziel ist es, lebend dem Cube zu entkommen. Dafür bringt jeder einzigartige Fähigkeiten mit.
Ich habe mir den Film am 21. Oktober 2023 angeschaut. (Zum Filmtagebuch)
Cube ist mehr ein Psycho-Thriller als ein Horrorfilm, auch wenn er mit zwei etwas drastischeren Aufnahmen beginnt, die dann vielleicht sogar ’ne FSK 18 Freigabe gerechtfertigt hätten. Danach spielt sich vieles in der Entwicklung der verschiedenen Charaktere und deren Interaktionen ab. Es ist recht spannend dem Treiben hier zuzugucken, auch wenn die schauspielerischen Leistungen eher dürtfig gewesen sind. Aber es handelt sich hier immer noch um einen absoluten Low-Budget-Film, der wirklich so gut wie gar nichts gekostet hat und dafür hat man hier ein mehr als anständiges Endergebnis abgeliefert.
Meine Bewertung"Cube" trumpft mit einem neuartigen Horrorkonzept, kreativem Artdesign und herrlich-fiesen Splattereffekten auf, hat gleichzeitig aber auch hart mit abstrusen Drehbuchentscheidungen, schwacher Charakterarbeit und amateurhaften Schauspielleistungen zu kämpfen. Die Spannungkurve fällt im Vergleich mit den Copycats ("Saw II", dem "Portal"-Kurzfilm, "Escape Room", ja sogar "Alien vs Predator") meiner Meinung nach auch recht flach aus.
Ohne Spoiler kann ich Folgendes nicht erläutern.
Am Interessantesten ist der allegorische und biblische Hintergedanke, das Leben und den Sinn bzw. die Sinnlosigkeit des Lebens anhand des Kubus und des Handelns der Charaktere darzustellen. Wer genau den Kubus errichten ließ und zu welchem Zweck bleibt bis zum Ende hin offen. Die Charaktere hadern mit der Pein ihrer Existenz im Kubus und obendrein mit der Frage nach dem Schöpfer und einem höheren Sinn. Der rot-schwarzen Hölle innerhalb des Kubus steht die himmelsgleich weiße Freiheit außerhalb des Kubus entgegen, die Menschen werden hier einer moralischen und charakterlichen Prüfung unterzogen.
Als allzu ausgereift erscheint mir dieser Hintergedanke jedoch nicht, dafür sind die Regeln des Kubus zu spezifisch ausgearbeitet, was sich wiederum mit den vagen Hintergrundinformationen beißt. Um dem Kubus entkommen zu können, benötigt man tatsächlich Informationen über die Beschaffenheit desselbigen und zudem über mathematische Fachkenntnisse sowie enormes Denkvermögen. Dementsprechend ist die Menschengruppe im Kubus auch genau daran angepasst, neben einem Miterbauer des Kubus finden sich hier auch eine Mathematikstudentin und ein Autist mit mathematischer Inselbegabung. Als allgemeingültige Prüfung des Menschen funktioniert das also nicht, denn die meisten Menschen könnten diese Prüfung gar nicht erst bestehen. Und im Gegensatz zu den Saw-Filmen gibt es hier eben keinen Hintermann, der seine Opfer bewusst auswählt und die Fallen entsprechend an die Opfer anpasst.
Dem Drehbuch ist also weniger an einer konkreten Aussage und einem charaktergetriebenen Konflikt gelegen, vielmehr ist "Cube" ein selbsterfüllender Horrorfilm, dem das Rätsellösen und das Entkommen bereits in die Wiege gelegt wurden. Zwar trifft das nicht auf alle zu, die drei oben genannten Charaktere dienen aber in erster Linie dem Plot und dem Happy End.
Meine Bewertung"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."