Hier dreht sich alles um den Film Parasite (2019). Tausch dich mit anderen Filmfans aus.
Einfach ein perfekter Film. Hat mich absolut umgehauen! Bester Film des Jahres bisher! 5/5 Hüte
“Just because you are a character doesn’t mean you have character” -Mr Wolf, Pulp Fiction
@MovieGeek
das hoffe ich doch!
Wo hast du ihn schon gesehen?
@eli4s
in meinem Land, wo ich wohne, ist er schon am 11.9 erschienen. (Ja, ich wohne nicht in Deutschland)
“Just because you are a character doesn’t mean you have character” -Mr Wolf, Pulp Fiction
Yep, er ist wirklich gut. Fun, witty und webt seine politischen Themen (teils ähnliche, wie sie in einigen Filmen dieses Jahr zusehen waren) sehr geschickt in seinen Comedy/Thriller Plot ein. Wieder geht es ganz zentral um arm und reich und wie beide untrennbar voneinander abhängen. Und wenns an einer Ecke anfängt zu brennen, dann brennt eben irgendwann alles. Oh, und tolle Kamerarbeit. Go for it!
Meine BewertungEli4s:
Dem Mini-Review schließe ich mich an, der ist wirklich sehr gut und wirklich gut dirigiert. Würde den gerade mit "OUATIH" und "Midsommar" zu meinen Jahresbest-Kandidaten zählen.
"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."
MB80:
Du also auch, Brutus? - Fuuuuuuuuu...
Das steigert meine Vorfreude nur noch mehr :-D
So, 10 Minuten, dann gehts los. Die Lobeshymnen und der echt gute Trailer haben mich überzeugt, den im Kino auf jeden Fall noch mitzunehmen. Heute hatte ich die Zeit und er läuft hier im Programmkino. Ich freu mich drauf :-) Feedback folgt dann ^^
Man nehme eine scheinbar absurde Idee, mische bissige Sozialsatire mit hinein, gebe eine Prise toller Schauspielkunst hinzu, verrühre das ganze mit ein wenig Drama und viel Spannung, lockere die fertige Mischung mit schwarzem Humor auf und gebe das Ganze in ein herrlich verschachteltes Set voller Überraschungen. Dann erhitze man es für etwas über 2 Stunden mit tonnenweise Können hinter der Kamera hinzu und fertig ist Parasite.
Was der Film erzählt, wie oft er Motive fallenlässt und dann verdreht erneut aufgreift, wie oft er sich selbst zitiert, um gekonnt einen Punkt zu machen oder seine Figuren durch eine Hölle der Absurditäten schickt; all das wird unterm Strich zu einem wirren Fiebertraum des Wunschdenkens einer sozialen Unterschicht, die wie die titelgebende Kakerlake schnell weghuscht, sobald das Licht angeht. Großes Kino im kleinen Rahmen und ich bin froh, den im Kino mitgenommen zu haben. Allein die Unmenge visueller Metaphern - ich hab direkt Lust ihn mir noch zwei oder dreimal zu Gemüte zu führen, um allen Motiven und Ideen überhaupt gerecht zu werden. Von daher nur dieses Kurzfazit, mit dem kleinen Hinweis, dass ich die 9/10 statt der Höchstpunktzahl im Grunde jetzt nur zücke, weil ich ihn leider lediglich in der Synchro sehen konnte und ich denke, dass er im OmU nochmal mehr Punch hätte. Da ich das aber aktuell nicht konkret bewerten kann, nehm ich mal gaaanz vorsichtig den einen Punkt weg und packe den Film trotzdem vorsorglich mal flott in meine Top 5 dieses Jahres.
Meine BewertungZSSnake:
Willkommen im Club ;)
", dass ich die 9/10 statt der Höchstpunktzahl im Grunde jetzt nur zücke, weil ich ihn leider lediglich in der Synchro sehen konnte und ich denke, dass er im OmU nochmal mehr Punch hätte."
Während ich eigentlich immer OV empfehle würde ich hier tatsächlich ne Ausnahme machen. Ich habe Filme von ihm OmU gesehen, aber da ich kein einziges Wort Koreanisch verstehe führt das tatsächlich nur dazu, dass man die ganze Zeit lesen muss, und dafür ist mir seine Kameraführung einfach zu interessant...
"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."
@MB80:
Na mal sehen. Ich hab schon einige spanische Filme OmU gesehen, die Sprache versteh ich ebenfalls nich und sie haben durchaus davon profitiert. Ansonsten bleibt auch noch der Aspekt der zweiten Sichtung, weil ich hier das Gefühl hatte, dass Mitunter SO VIEL passiert, auch subtil, dass der von ner Zweit- oder Drittsichtung sehr profitieren dürfte.
MB80
Grundsätzlich gebe ich dir recht, was die Details angeht, aber vor allem die koreanische Sprache empfinde ich schon als sehr "eigen", so dass jegliche Übersetzung da verliert. Auch ich schaue die Filme viel lieber auf Deutsch, gerade weil man sonst was verpasst, aber wer die Möglichkeit hat, sollte zumindest einmal einen sehr guten koreanischen Film auch mal auf koreanisch erleben - ich empfehle da mal sowas wie The Chaser oder The Man from Nowhere, da sollte man nicht allzu viel verpassen
Daher kann ich ZSsnakes Einwand völlig verstehen. Und die Meinungen sind ja einhellig
Snake/Moby:
Also wie gesagt, grindsätzlich bin ich auch bei der OV Brigade, die Überlegung ist nur: Wenn ich die Sprache nicht verstehe, brauche ich für die Dialoge ne Übersetzung. Im einen Fall höre ich Deutsch, im anderen Fall muss ich es lesen, was es einfach unnötig komplizierter macht (oder sagen wir besser, es lenkt ab). Ich kann aber auch verstehen, dass man das Original einfach für das "Flair" will.
"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."
@MB80:
Ne Darstellerleistung steht und fällt halt oft auch mit dem vermitteln von Emotionen, etwas was ne Synchro natürlich oftmals zu nem Grad "verfälscht". Die OmU folgt sicher erst daheim, aber mit dem Vorwissen um den Plot kann man halt auch etwas oberflächlicher lesen und sich auf die Details im Bild konzentrieren. Für ne Erstsichtung ist sicherlich die Synchro entspannter, wenn man die Sprache im Film nicht versteht.
Englisch ist da inzwischen kein Thema mehr, aber andere Sprachen durchaus. Da der Film aller Vorraussicht nach aber ohnehin in der Sammlung landen wird, kann ich es mir dann ja aussuchen
@ZSSnake , MB80
das mit Synchro oder nicht ist ein sehr spannendes Thema.
Ich persönlich ziehe tatsächlich auch eine deutsche Synchro tendenziell vor - es sei denn, das Original ist auf Englisch, wobei es selbst da, bei derben Slang oder wenn Figuren sehr undeutlich sprechen schon manchmal schwierig wird. Aber gerade bei Dialoglastigen Filmen nervt es mich, wenn ich die ganze Zeit nur am Lesen bin und die Bilder, die Gesichter, Mimik, die Hintergründe und dergleichen nicht aufmerksam verfolgen kann.
Da entgeht einem doch viel. Da finde ich die Synchro oft das kleinere Übel. Mal abgesehen davon, dass bei einer guten Synchro sich der entsprechende Sprecher ja auch eine professionellen Performance gibt, die für sich auch super sein kann und (vermutlich) das Original auch wiedergeben will.
Oft trägt es natürlich schon zur atmosphäre bei (zB. Passion Christi, Apocalypto...)
Zum Thema verfälscht:
Ich könnte mir vorstellen, dass es teilweise aber auch genau anders herum sein kann. Andere Sprachen haben ja oft ein ganz anderes Sprachmuster, andere Betonungen etc., die man vielleicht gar nicht richtig einordnen kann, wenn man es nicht gewohnt ist und die Sprache eben gar nicht kennt.
Abgesehen davon ist die Verschriftlichung der Sprache ja auch eine Verfälschung.
Randbemerkung: ich meine, dass auch die Schauspieler im O-Ton oft ihre Textpassagen nochmals "Nachsynchronisieren", also auch von der Performance im Moment des Drehs abweichen. Also gibts da auch schon eine "Diskrepanz zum Bild".
Edit: PS: extrem spannendes Beispiel war ja "Her". Wo Scarlett Johannson spät den Zuschlag bekam. Hier ist ja einzig und allein die Stimme die Performance...
eli4s:
"Randbemerkung: ich meine, dass auch die Schauspieler im O-Ton oft ihre Textpassagen nochmals "Nachsynchronisieren", also auch von der Performance im Moment des Drehs abweichen. Also gibts da auch schon eine "Diskrepanz zum Bild"
Jupp, ADR ist ein ganz normaler Arbeitsschritt und das schon sehr lange. Dem könnte man aber entgegnen, dass die Nachsynchronisation von den Darstellern selbst übernommen wird und diese somit noch Teil ihrer Performance ist. Insofern befinden wir uns da immer noch näher am von den Machern intendierten Werk als bei der Synchro, die ja mitunter nicht mehr in ihrer Kontrolle liegt. Ich würde deshalb schon sagen, dass nicht jede Diskrepanz "gleichwertig" ist. Bei welchem Grad man da aussteigt, muss man dann selbst entscheiden.
Allerdings würde ich zum gesamten Thema sagen, dass eine gute, nicht sinnentstellende Synchro ein absolut legitimer Weg ist, einen Film zu sehen. Viele Synchros sind gewissenhaft angefertigt und lassen ja "nur" die Stimmen vermissen, während der Sinngehalt erhalten bleibt. Dementsprechend greife ich zwar zuhause eher zur OV/zu OmU, nehme im Kino aber, was ich kriegen kann, ohne da ein "authentisches Filmerlebnis" zu vermissen. Ich muss allerdings sagen, dass ich Untertitel gar nicht als störend empfinde. Mit ein bisschen Übung gehören sie schon fast zum Bild und lassen mich so nicht wirklich allzu viel Bildinformation verpassen.
Mich würde allerdings mal interessieren, wie hier bewusst verfälschende Synchros wie die aus dem Hause Brandt gesehen werden. Denn die Spencer/Hill-Sachen nehmen einen nicht unbeträchtlichen Teil ihres Charmes ja auch daher.
"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."
-Vern
Parasite (2019)
Moviejones | 26.04.2024