Kritik: Der Hobbit - Eine unerwartete Reise von ZSSnake

@ A-Rod:

Letzter Impuls von der 9 zur 10/10 war einfach das Gefühl, was bei dem Film stimmte. Was immer man zu bemängeln hatte, am Ende stand dieses "es fühlt sich RICHTIG an". Und das war für mich der Grund dem Film seine Fehler zu verzeihen. Denn genau das war es für mich damals auch, was mir beim Herrn der Ringe so gefiel. Bei all dem herumgeeiere, den "Gimli-Witzen", dem "Schild-Surfen" hatte der Film trotzdem das richtige Feeling und am Ende einfach dieses "Es fühlt sich richtig an". Und das haben eben nur wenige Filme und das ist es auch oft, was mir dieses gewisse Etwas gibt, weshalb ich die Höchstpunktzahl zücke.

@ Tim:

Da hast du natürlich recht, erst wenn man das Ganze kennt, kann man wirklich urteilen. Aber nach dem was ich gesehen habe und vor allem danach zu urteilen, dass ich nach dem ersten Anschauen quasi direkt einen Termin für das zweite Anschauen gesetzt habe und auch jetzt noch mit dem Gedanken an einen dritten Besuch spiele, hat der Film für mich einfach alles richtig gemacht. Und ich sehe es so, dass ich den Film gar nicht auf eine Ebene mit HdR setzen muss, da es Der Hobbit ist. Und dem Anspruch nach und an der Vorlage gemessen ist der Film mehr als ich erwartet hätte. Der Hobbit hat nicht unbedingt die Epik eines Herr der Ringe und hatte auch als Kinderbuch nie den Anspruch. Wenn man sich jetzt aber anschaut was Jackson da herausgeholt hat und das auch noch so vermittelt hat, dass es sich so genial anfühlt, dann hat der Film für sich genommen auch die volle Punktzahl verdient. Ich würde davon absehen, den Film am Herrn der Ringe messen zu wollen, habe ich bereits direkt nach dem ersten Ansehen für mich gesagt. Es war und ist genial, aber es ist eben nicht Herr der Ringe, es fühlt sich zum Teil so an, spielt auch in der selben Welt, aber der Film hat ja nie den Anspruch vertreten ein neues Herr der Ringe zu sein. Dass Warner das gerne daraus machen würde, steht auf einem anderen Blatt, aber Jackson wollte denke ich etwas eigenes schaffen, was es heute so schafft wie HdR vor 10 Jahren die Menschen zu begeistern, zu berühren und einfach ein tolles Erlebnis zu sein. Und für mich hat es das. But that´s just me...

@Sully
Das gleiche hatte ich beim Lesen auch gedacht bzgl. der "unnötigen" Szenen. Diese Szenen bringen die Story vllt nicht weiter, aber sie tragen eben einen sehr großen Teil zur Atmosphäre und zur Epik der Filme bei.

Ansonsten aber eine sehr gute Kritik. Auf alles eingegangen, recht lang (aber nicht zu lang) und gut geschrieben.

@ Sully und Strubi:

Naja, es gibt "für die Handlung notwendig" und "fürs Gefühl notwendig" die Szenen auf die ich Bezug nahm sind allesamt "Gefühlsszenen", das ist für uns verständlich, ich kenne aber genug Leute die sagen würden (und es auch getan haben): "und wieder rennen sie durch die Gegend und die Musik dudelt, wo bleibt die Action?". Das ist es worauf ich referieren wollte. Ich werds noch kurz abwandeln, damit es klarer wird, aber das ist ein Punkt den man als "Kritiker" am Herrn der Ringe bemängeln kann. Eben dass der Film sich viel Zeit für die Stimmung lässt, was viele andere Filme nicht tun würden. Ich mag dieses gesetzte, "sich in der Welt fallen lassen", genug Leute mögen grade deshalb Herr der Ringe nicht.

Edit: Ich habe die entsprechende Passage nun verständlicher formuliert und denke, damit sollte der Punkt den ich meine klar sein.

@ZSSnake
Ich finde eigentlich nicht, dass man das an HdR bemängeln kann bzw. sollte. Genau das macht doch einen Teil der Faszination Mittelerde aus.
Das wäre ja fast so als wenn ich z.B. an Stirb Langsam kritisieren würde, dass es dort so viel Action gibt und Bruce Willis zu viele Oneliner raushaut.
Aber genau solche Sachen machen bestimmte Filme ja aus. Dass das dann nicht jedem gefällt, ist klar. Aber deshalb ist das ja kein "Fehler" des Films.

Und ich glaube auch nicht, dass den "Kritikern" HdR gefallen hätte, wenn diese Szenen nicht vorgekommen wären. Der Film hätte sich ja grundsätzlich nicht geändert, wäre "nur" weniger stimmungsvoll und damit auch schlechter.

@ Strubi:

Naja, wir sehen das so, aber ich kenne einige Leute denen der Film zu viel und zu lang war. Und das lag nicht zuetzt an solchen Szenen. Ich selbst sehe es nicht so, ich wollte lediglich diese Perspektive eröffnen und einfügen. Dass ich nicht jedem der Kritikpunkte folgen würde (abgesehen von den teils nicht perfekten Animationen) heißt ja nicht, dass ich sie nicht objektiv besehen aufführen kann. Das Filme aufgrund bestimmter Umstände so oder so funktionieren würde ich nie absprechen und ich sehe mich selbst auch eher als "Gefühls-Gucker", bei dem eben sowas stimmen muss, damit mir ein Film richtig gut gefällt. Aber dass es nicht wenige Leute gibt die mit sowas eben nichts anfangen können und die vielleicht die Kritik auch lesen und als Hinweis nehmen wollen, möchte ich nicht absprechen und wollte es dementsprechend auch angemerkt haben.