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Tod, Leben und Tanz

The Life of Chuck Kritik

The Life of Chuck Kritik
1 Kommentar - 06.06.2025 von Moviejones (F. Bastuck)
Wir haben uns "The Life of Chuck" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
The Life of Chuck

Bewertung: 4 / 5

Stephen King ist nicht nur für seine etlichen legendären Horrorromane bekannt und berühmt, von denen die meisten im Laufe der Jahre und Jahrzehnte verfilmt wurden. Der Meister des Horrors kann auch gänzlich anders und schuf einige wunderschöne und geradezu lebensbejahende Geschichten, und auch diese wurden verfilmt: Stand by Me - Das Geheimnis eines Sommers, The Green Mile und natürlich Die Verurteilten. Ganz in der Tradition dieser Filme kommt jetzt mit The Life of Chuck eine weitere Verfilmung, die nichts weniger tut, als das Leben selbst zu feiern. Mit allem, was dazugehört.

The Life of Chuck - Kritik

Wer ist Chuck? Die Welt geht unter, Kalifornien versinkt im Meer, das Internet bricht zusammen – doch in einer amerikanischen Kleinstadt herrscht vor allem Dankbarkeit gegenüber Charles „Chuck“ Krantz (Tom Hiddleston), einem gewöhnlichen Buchhalter, dessen Gesicht allen freundlich von Plakatwänden und aus dem Fernsehen zulächelt. Wer ist dieser Mann, den niemand wirklich zu kennen scheint? Ein Rätsel, das weit zurückreicht, bis in dessen Kindheit bei seiner Großmutter (Mia Sara), die ihre unendliche Liebe fürs Tanzen an ihn weitergab, und seinem Großvater (Mark Hamill), der ihn in die Geheimnisse der Buchhaltung einweihte und unbedingt vor jenem der verschlossenen Dachkammer bewahren wollte. Ein Rätsel, das vor allem eine Frage aufwirft: Kann das Schicksal eines Einzelnen die ganze Welt verändern?

Trailer zu The Life of Chuck

Es gibt selten Filme, wo einem wirklich jede einzelne Figur sympathisch ist. Wo es keine Bösewichte gibt, keine Antagonisten, keine Personen mit schlechtem Charakter. Nicht nur, aber auch deswegen ist The Life of Chuck ein ungewöhnlicher Film, wo doch gerade der Autor der zugrunde liegenden Kurzgeschichte, Stephen King, berühmt vor allem für seine Monster ist. Seien es hungrige Clowns, besessene Autos oder einfach nur Menschen mit sehr tiefen, sehr dunklen inneren Abgründen. Doch davon findet sich nichts in The Life of Chuck. Es wirkt fast so, als wolle King hier genau das Gegenteil machen von dem, was er sonst immer tut.

Wer sich also gruseln möchte, ist hier definitiv fehl am Platz. Wohl keine Stephen King-Verfilmung war jemals so positiv und fröhlich in seiner Stimmung wie diese.

Auch in einem anderen Punkt ist dies ein ungewöhnlicher Film. The Life of Chuck behandelt nicht weniger als die ganz großen epischen Themen, es geht um das Leben und um den Tod. Es geht um das Universum, welches wir für uns selbst erschaffen, und um die Menschen, die dieses Universum füllen. Und doch bleibt der Film sehr bodenständig, geradezu klein. Es ist ein sehr einfacher und sehr persönlicher Film, in dem gar nicht so viel passiert. Und doch passiert das ganze Leben. Es ist eine seltsame Symbiose, die hier geschaffen wurde. Doch seltsam bedeutet in diesem Fall alles andere als schlecht.

Es ist schwer, über The Life of Chuck zu schreiben, ohne zu viel zu verraten. Nicht, dass dies ein Film wäre, wo man etwas spoilern könnte, dies ist hier nicht wirklich der Fall. Doch der Film ist mehr eine Erfahrung, eine emotionale Reise, die jeder machen sollte, ohne vorher zu viel darüber zu wissen. Es ist ein Film, der ans Herz geht. Der auch mal traurig sein kann, doch stets positiv bleibt, stets einfach wunderschön ist. Vielleicht auch wegen seiner Schlichtheit, vor allem aber wegen seiner enormen und fast schon naiven Positivität könnte dies der schönste Film des Jahres sein.

The Life of Chuck ist dabei kein Film, bei dem man hinterher die Kameraarbeit, die Effekte oder die Inszenierung analysiert. Vielleicht tut man dies zu einem späteren Zeitpunkt, nachdem man den Film ein zweites oder drittes Mal gesehen hat. Doch nicht nach dem ersten Mal. Dies ist kein technischer Film, es ist ein emotionaler. Und weil dies so gut funktioniert, müssen die Leute hinter der Kamera gute Arbeit geleistet haben, denn sonst könnten diese Emotionen nicht so gut auf den Zuschauer übertragen werden. Selbst etwas für viele so Langweiliges und Trockenes wie Mathematik wird hier zur Kunstform erhoben.

Und auch all die Menschen vor der Kamera, die Darsteller, haben hier wunderbare Arbeit geleistet. Es ist ein Ensemble-Film, wo viele Figuren auftauchen, aber sie alle nicht die ganz großen Rollen haben gemessen an der Leinwandzeit. Doch ihnen allen gelingt es, bleibenden Eindruck zu hinterlassen, selbst denen, die wirklich nur einen Kurzauftritt haben. Matthew Lillard zum Beispiel hat nur eine Szene, doch was er daraus macht, ist wirklich toll. Karen Gillan, Chiwetel Ejiofor oder Mark Hamill haben da schon mehr zu tun und auch sie sind schlichtweg wunderbar. Besonders erwähnen wollen wir noch Mia Sara, denn es war wunderbar, sie endlich mal wieder in einem Film zu sehen und was sollen wir sagen, auch 40 Jahre nach Ferris macht blau lässt sie immer noch unser Herz hüpfen. Was für ein toller und sympathischer Auftritt.

Manch einer könnte den Film enttäuschend finden, weil er eben nicht das ganz große Epos der ganz großen Bilder und Momente ist. Doch wenn der Film bei euch funktioniert, mit euch eine Verbindung herstellen kann, dann ist er episch auf emotionaler Art. In vielerlei Hinsicht ist The Life of Chuck vielleicht genau der positive und lebensbejahende Film, den viele von uns gerade brauchen.

Fazit

Wunderbar und lebensbejahend - The Life of Chuck ist ein Film, der in seiner positiven Ausstrahlung fast schon magisch wirkt. Er geht ans Herz. Er behandelt das Leben genauso wie den Tod. Und er lässt einen wieder an das Schöne im Leben glauben. Filme verändern vielleicht nicht die Welt, aber dieser wird euch das Universum mit anderen Augen sehen lassen.

Er bleibt dabei recht bodenständig, fast schon klein, aber immer sympathisch und charmant. The Life of Chuck ist ein simpler, einfacher Film, der schlicht vom Leben und vom Tod erzählt. Und dabei nie vergisst, auch mal zu tanzen. Danke, Chuck, für den vielleicht schönsten Film des Jahres.

The Life of Chuck Bewertung
Bewertung des Films
810

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1 Kommentar
MJ-Pat
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felkel1982 : : Marvel
07.06.2025 17:24 Uhr
0
Dabei seit: 20.06.15 | Posts: 732 | Reviews: 1 | Hüte: 13

@Moviejones

Wie ist die schauspielerische Leistung des Hauptdarstellers Tim Hiddleston? Über den verliert ihr nämlich kein einziges Wort.

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