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Reacher

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Undercover mit angezogener Handbremse

Reacher Staffel 3 Review

Reacher Staffel 3 Review
8 Kommentare - 29.03.2025 von Moviejones (Elijah H.)
Wir haben uns "Reacher" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Review, ob sich diese Serie lohnt.
Reacher Staffel 3

Bewertung: 3.5 / 5

Mit Reacher läuft seit 2022, nach den beiden Spielfilmen mit Tom Cruise als Hauptdarsteller, eine der wohl beliebtesten Thriller-Krimi-Serien auf Prime Video, die mit allerhand Action, aber auch Witz und Köpfchen in bisher zwei Staffeln durchaus überzeugen konnte. Seit dem 20. Februar dieses Jahres konnten sich Fans dann wieder wöchentlich an neuen Folgen der dritten Staffel um den stoischen Ex-Militärpolizisten aus der gleichnamigen Romanreihe des britischen Autors Lee Child erfreuen. Dieses Mal bekommt es Reacher aber nicht nur mit einem alten Bekannten aus seiner Vergangenheit zu tun, er muss nebenbei auch noch ein Kartell im Alleingang aushebeln. Mit dem vorgestrigen Erscheinen der finalen achten Episode möchten wir in unserer Review in feinster Reacher-Manier der Frage nachgehen, ob die Serie die Qualität in Sachen Story, Humor und Action im Vergleich zu ihren Vorgängern halten oder sogar übertreffen konnte. Darüber hinaus klären wir, ob weniger manchmal tatsächlich mehr ist.

Reacher - Staffel 3 Review

Als Reacher (Alan Ritchson) in Maine Zeuge der Entführung des College-Studenten Richard Beck (Johnny Berchtold) wird, bringt er die Kidnapper zur Strecke und wird daraufhin der neue Bodyguard für dessen Vater Zachary Beck (Anthony Michael Hall), der an kriminelle Machenschaften in Form von Drogendeals beteiligt sein soll. Nach und nach stößt Reacher aber auf eine viel größere Gefahr und erfährt, dass sein totgeglaubter Erzfeind Xavier Quinn (Brian Tee) mit Beck zu kooperieren scheint. Von nun an schmiedet Reacher einen Plan, um sich endlich an Quinn zu rächen, während er aufpassen muss, dass er nicht selbst in die Schusslinie gerät …

Trailer zu Reacher Staffel 3

Reacher ist eine der Serien, auf die wir uns nach einer wuchtigen zweiten Staffel voller fantastischer Kämpfe und gefährlichen Schusstiraden besonders gefreut haben. Für Staffel 3, die auf dem Lee-Child-Roman „Der Janusmann“ basiert, hat man aber offenbar einen anderen Ansatz verfolgt, wodurch wir direkt zu Beginn auf unseren größten Kritikpunkt der neuen Staffel zu sprechen kommen. Denn die acht neuen Episoden bieten leider trotz eines unvorhersehbaren Twists zu Beginn viel weniger Actionszenen, während man den Fokus zur selben Zeit eher auf die verdeckten Ermittlungen verlegt. Dies ergibt aufgrund der Story zwar Sinn, jedoch bringt es aus unserer Sicht den Nachteil mit sich, weniger von Reacher zu bekommen, da der Selbstjustizfaktor natürlich am meisten unterhält. So hätte man den Charakter zum Beispiel öfters in schwierige Situationen bringen können, aus welchen er sich dann hätte herauskämpfen müssen, um bei seiner Mission nicht aufzufliegen. Damit hätte man sichergestellt, den frischen Ansatz der Staffel zu wahren und zugleich die Action nicht zu vernachlässigen, was zwei bis drei Episoden unserer Meinung nach tun. Folge 8 hält sich so zwar in puncto Gewalt und Härte nicht zurück, allerdings wären uns gut portionierte Kampfszenen über die gesamte Season lieber gewesen als nur das krönende Finale. Wenn wir Actionsequenzen zu Gesicht bekommen, sind diese natürlich astrein inszeniert und bieten immer wieder kreative Neuerungen, zum Beispiel als Reacher seine Widersacher mit einem gezielten Tritt in einer Küche außer Gefecht setzt.

Die Story um den Undercover-Einsatz bietet uns nach Reachers Margrave-Team-Up in Staffel 1 und der Reunion mit den Special-Investigators in Staffel 2 einen abwechslungsreichen Blickwinkel auf den Charakter selbst, da er größtenteils allein und ohne größere Unterstützung klarkommen muss. Allerdings sei hier angemerkt, dass höchstwahrscheinlich nie jemand wirklich Angst um die Figur hat, da der muskelbepackte Hüne das am Ende schon noch irgendwie richten wird. Reachers Beobachtungen und seine überraschenden Schlussfolgerungen daraus, wie er beispielsweise einem Taschendieb auf einer Bank rät, das moralisch Richtige zu tun, funktionieren weiterhin sehr gut und sorgen für unterhaltsame Konversationen. Generell lockert der trockene Humor und so manche kreative Schimpfwörter den sonst recht ernsten Ton hin und wieder gekonnt auf, denn wie wir wissen, muss man auch immer auf die Details achten.

Optisch verschlägt uns die dritte Reacher-Staffel, wie bereits in der Synopsis erwähnt, zum US-Küstenstaat Maine. Der Kontrast der abgelegenen ländlicheren Schauplätze im Gegensatz zur Mega-Metropole New York in Staffel 2 tut der Serie gut. Neben der Familien-Villa von Zachary Beck als Hauptschauplatz spielt sich die Handlung oft in Lagerhallen oder in einem kleinen nahegelegenen Städtchen ab. Die Kamera zeigt gerade am Anfang nur das, was man sehen soll und nimmt nicht vorweg, was erst die fortlaufende Handlung offenbart. Das clevere visuelle Storytelling hebt sich auch bei Kampfszenen heraus, da auch hier nur das Nötigste gezeigt wird, bis man das ganze Bild präsentiert bekommt.

Die Darstellerleistungen sind durch die Bank weg überzeugend, allerdings sticht Alan Ritchson als fast zwei metergroßer Hüne mit seiner Schlagfertigkeit, natürlich im doppelten Sinne, noch einmal heraus. Anthony Michael Hall, dessen Zachary Beck vor allem daran gelegen ist, dass es seinem Sohn gut geht, macht einen guten Job, so auch Brian Tee in der Rolle des skrupellosen Killers Xavier Quinn. Sonya Cassidys Figur der DEA-Komissarin Duffy erinnert leider ein bisschen zu sehr an Willa Fitzgeralds Roscoe aus Staffel 1, was uns charakterlich aber ebenso in der Beziehung zu Reacher einige Male innerhalb der dritten Season aufgefallen ist. Maria Stens Neagley bereichert die neuen Folgen dafür nach Staffel 2 ein weiteres Mal mit ihrer Coolness, nicht umsonst befindet sich die erste Staffel der Ableger-Serie Neagley bereits in Produktion.

Fazit

Reacher Staffel 3 kann mit einer durchdachten und gut geschrieben Handlung punkten und hat seit Staffel 2 nichts von ihrem Humor und der gewissen Kaltschnäuzigkeit verloren. Die Locations geben den neuen Episoden einen geerdeten Ton und bilden einen interessanten Kontrast zum Großstadt-Dschungel aus der zweiten Season. Die aufwendig in Szene gesetzten Actionszenen sind wieder mal das Highlight der Show, während man stetig neue Ideen hat, wie und wo man jene umsetzen kann.

Als Kritikpunkte führen wir an, dass die eben gelobten Kampfszenen leider seltener ins Geschehen integriert werden als es noch in den anderen Staffeln der Fall war. Deshalb kommen wir bedauerlicherweise zu dem Schluss, dass in diesem Falle mehr [Action] mehr gewesen wäre, die man wunderbar in die Handlung hätte einflechten können. Des Weiteren erinnern die Charakterzüge mancher Figuren sehr an vorherige, was jene für uns eindimensional und ersetzbar herüberkommen lässt.

Da eine vierte Staffel bereits bestellt wurde, freuen wir uns trotzdem und sind gespannt, wo und vor allem mit wem es Reacher wohl das nächste Mal zu tun bekommt. Vielleicht können wir so für bei der Kritik von Staffel 4 dann wieder eine bessere Bewertung aus dem Hut zaubern.

Reacher Staffel 3 Bewertung
Bewertung des Films
710

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8 Kommentare
MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
01.04.2025 11:14 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 8.090 | Reviews: 129 | Hüte: 692

@ Naasguhl

"...und sowieso und überhaupt sind NICHT die Action an sich das Highlight jeder Reacher Staffel sondern wenn dann überhaupt mal die Auftritte der allseits beliebten Kollegin/Kameradin von Reacher, die kleine "Neagley" (ich sag ja nur, der blutende Typ vorm Kühlschrank) dass stellt sogar Reachers kaltschnäuzigkeit noch in den Schatten."

Neagley? Wirklich? Also ich mag sie nicht. Ich mag ihre Art nicht und finde es sogar immer doof, wenn sie mit in den Mittelpunkt rückt. Soll sie ihre eigene Serie bekommen, die schaue ich sowieso nicht, aber dann soll sie aus der Serie "Reacher" ausscheiden.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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Naasguhl : : Moviejones-Fan
01.04.2025 09:34 Uhr
0
Dabei seit: 21.03.10 | Posts: 511 | Reviews: 27 | Hüte: 10

Ihr (MJ) wisst aber auch nicht so wirklich was ihr wollt, wird an der Action gespart und dafür die Story etwas aufgehübscht ist in diesem Fall auch nicht richtig. Wird an Story und Charakter gespart dafür auf Action gesetzt is das auch wieder falsch... meiner bescheidenen Meinung nach treffen die Macher von Reacher in Staffel 3 auf jeden Fall eine sehr gute Mischung aus Story und Action, und sowieso und überhaupt sind NICHT die Action an sich das Highlight jeder Reacher Staffel sondern wenn dann überhaupt mal die Auftritte der allseits beliebten Kollegin/Kameradin von Reacher, die kleine "Neagley" (ich sag ja nur, der blutende Typ vorm Kühlschrank) dass stellt sogar Reachers kaltschnäuzigkeit noch in den Schatten.

meine Wertung wäre bisher 4/5 Kaffeebecher (hab Folge 7 u.8 NOCH NICHT gesehen)

Gibbs Regel Nr.28: Wenn du Hilfe brauchst, dann fragt nach Hilfe!

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MrBond : : Imperialer Agent
31.03.2025 09:33 Uhr | Editiert am 31.03.2025 - 09:36 Uhr
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Dabei seit: 03.12.14 | Posts: 3.759 | Reviews: 24 | Hüte: 597

Wie meine Vorredner, fand auch ich die dritte Staffel ein bisschen besser, als ihre Vorgängerstaffel. Hat mir wirklich gut gefallen. Ansonsten gehe ich mit der MJ-Review d`accord. Für mich persönlich waren die eigentlichen Kritikpunkte (Kritik auf hohem Niveau), dass oftmals manche Situationen nur aus dramaturgischen Gründen funktionierten - ganz einfach, weil es ins Drehbuch geschrieben wurde. Da im Drehbuch stand, dass Reacher bis zum Tag X nicht auffliegen wird, konnte er quasi alles mögliche anstellen, ohne erwischt zu werden, z.B. sein Zimmer verlassen, um in der Scheune das unterirdische Versteck zu finden usw.

Ich konnte damit aber trotzdem leben, weil die Figur und die Geschichte einfach zu Überzeugen weiß - auch, da, wie @BenBulben schreibt, Alan Ritchson der Romanvorlage deutlich näher kommt als z.B. ein Tom Cruise.

Was mich im Übrigen auch ein wenig stört (aber wirklich nur ein wenig), ist Reachers Synchronstimme. Irgendwie ist Tobias Kluckert mittlerweile allgegenwärtig... Gerard Butler, Jason Bateman, oder Carl Urban (The Boys) und vor allem Nathan Fillion a.k.a. Richard Castle - irgendwie alles Charakteren, bei denen die Stimme passt. Nur bei Reacher finde ich die Synchro irgendwie unpassend - insbesondere, wenn man seine Originalstimme mal gehört hat. Aber auch hier: Kritik auf hohem Niveau!

Fun Fact am Rande: Bevor Lee Child anfing zu schreiben, war er arbeitslos und durfte einer alten Dame im Supermarkt immer etwas aus dem obersten Regal holen (da er selbst auch sehr groß ist). Seine Frau meinte irgendwann zu ihm, er könne, wenn er keine Arbeit findet, als "Reacher" (reach = erreichen) im Supermarkt arbeiten. So kam der Name seiner Romanfigur zustande.

Sehe ich so aus als ob mich das interessiert?!"

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Jool : : Odins Sohn
31.03.2025 08:55 Uhr | Editiert am 31.03.2025 - 08:56 Uhr
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Dabei seit: 20.02.13 | Posts: 959 | Reviews: 0 | Hüte: 76

Interessant wie unterschiedlich die Meinungen manchmal sind. Gerade den folgenden Kritikpunkt sehe ich komplett anders:

So hätte man den Charakter zum Beispiel öfters in schwierige Situationen bringen können, aus welchen er sich dann hätte herauskämpfen müssen, um bei seiner Mission nicht aufzufliegen.

Für mich wäre genau das ein enormer Schwachpunkt gewesen. Die Situationen, in denen genau das passiert ist, waren mMn schon zu viel bzw. teilweise unglaubwürdig. Hätte er noch 90% von Quinns Männern ausschalten sollen, ohne dass jemand Verdacht schöpft?

Reacher selbst hat das ja in einer Folge erwähnt, dass er bald auffliegen wird, wenn er so weitermacht und immer wieder als einziger Überlebender zurückkommt. Auch dass er sich gefühlt jede Nacht davongeschlichen hat, oder zufällig vor jedem spontanen Auftrag, den er erhalten hat, noch schnell (zum Telefonieren) auf die Toilette musste, hat mich sehr amüsiert.

Mehr Fokus auf die Story, sehr gerne auch wie BenBulben sagt in Richtung Krimi/Thriller, mit dosierter Action würde ich eigentlich perfekt finden.

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BenBulben : : Moviejones-Fan
30.03.2025 22:46 Uhr | Editiert am 30.03.2025 - 22:48 Uhr
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Dabei seit: 14.07.16 | Posts: 57 | Reviews: 0 | Hüte: 4

Jup, fand die Staffel auch viel besser als die vorherige welche ich nicht mal zu Ende schaute. Reacher ist meistens dann am stärksten, wenn es kleine Settings sind bei denen er ermittelt. Hoffe ja auf eine Verfilmung von 61 Stunden, das müsste ein ziemlich gutes Fargosetting mit Kälte und Schnee sein.

Ein paar der Bücher sind erstklassige Krimis mit harten Thrillerelementen bei denen sogar das Mitraten nach den Mördern und Motiven Spaß macht und in denen wunderbar falsche Spuren und Fährten gelegt werden, die Auflösungen aber schlüssig sind. So gut es eben geht.

Im Buch wird übrigens zum Russischen Roulette erklärt, dass die einzige Kugel die Trommel nach unten ziehend immer schwerer macht und dadurch nie im Lauf landen kann. Weiß aber nicht, ob dies auch so stimmt.

Die letzten Bücher sind aber harter Tobak und bisweilen auch mal Mist.

Alan Ritchson kommt übrigens optisch dem Reacher aus den Büchern zu 100 Prozent nah.

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Kothoga : : Moviejones-Fan
30.03.2025 10:29 Uhr
0
Dabei seit: 05.03.17 | Posts: 911 | Reviews: 0 | Hüte: 33

Bin da derselben Ansicht wie Raven13 und auch viele aus meinem privaten Umfeld teilen diese: Staffel 3 ist besser geworden als Staffel 2 und wieder auf dem Niveau der ersten Staffel! Für den Action-Fan war ohnehin die brennenste Frage: Was macht Reacher mit Paulie? tongue-out

Papa gegen links

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SpiderFan : : Moviejones-Fan
30.03.2025 09:43 Uhr
0
Dabei seit: 06.05.22 | Posts: 1.369 | Reviews: 0 | Hüte: 20

Ist wie mit Statham - geht einfach immer.

Ist nicht immer der absolute Hammer, aber durchaus immer solide Kost.

“You have fought long enough, Galadriel. Put up your sword.”

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
29.03.2025 18:54 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 8.090 | Reviews: 129 | Hüte: 692

Mir hat die dritte Staffel wieder deutlich besser gefallen als die zweite. Spannend und gut erzählt und ein paar gute Actionszenen und Kämpfe waren auch dabei.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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