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Foundation

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Selbst im Kino bekommt man so etwas nicht geboten

Foundation Review

Foundation Review
1 Kommentar - 30.06.2025 von Moviejones (F. Bastuck)
Wir haben uns "Foundation" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Review, ob sich diese Serie lohnt.
Foundation

Bewertung: 4 / 5

Hat uns Staffel 1 noch allein wegen der schieren, epischen Größe, sowohl erzählerisch wie optisch, überrascht, unterstrich spätestens Staffel 2, dass wir es hier mit einem der ambitioniertesten Serienprojekte unserer Zeit zu tun haben. Dass so etwas als Serie erscheinen kann, lässt uns teils immer noch sprachlos zurück. Auf die positive Art. Wie wohl keine andere Serie steht Foundation für die immense Qualität, mit der AppleTV+ bei seinen Kunden punkten will. Doch so eine Qualität benötigt natürlich auch Zeit, weswegen bislang immer zwei Jahre zwischen den einzelnen Staffeln lagen, so auch dieses Mal. Und auch in Staffel 3 ist dies zu sehen, denn die Serie bleibt vor allem optisch schlichtweg beeindruckend. Doch ob die neuen Folgen auch insgesamt das bislang hohe Niveau halten können, verraten wir euch in der folgenden Review.

Review zu "Foundation" Staffel 3

152 Jahre nach den Ereignissen der zweiten Staffel hat sich die Foundation weit über ihre bescheidenen Anfänge hinaus etabliert, während das Reich der Cleonic-Dynastie geschrumpft ist. Während diese beiden galaktischen Mächte eine unruhige Allianz schmieden, taucht eine Bedrohung für die gesamte Galaxie in Form eines furchterregenden Kriegsherrn auf, der als „The Mule“ bekannt ist und das Universum durch den Einsatz von physischer und militärischer Gewalt sowie Gedankenkontrolle beherrschen will. Wer gewinnt, wer verliert, wer überlebt und wer stirbt, ist ungewiss, wenn Hari Seldon, Gaal Dornick, die Cleons und Demerzel eine potenziell tödliche Partie intergalaktisches Schach spielen.

Trailer zu Foundation

Wir hatten die Gelegenheit, uns im Vorfeld die ersten neun von insgesamt zehn Episoden der dritten Staffel anzusehen, das Staffelfinale fehlt uns also noch. Dennoch haben wir auch ohne das Finale einen ziemlich guten Eindruck bekommen können. Und auch wenn wir diesmal ein paar Abstriche machen müssen, so können wir insgesamt direkt sagen, dass man das hohe Niveau der ersten zwei Staffeln erneut halten konnte. Wer also mit den bisherigen Folgen seinen Spaß hatte, der kann unbesorgt weiter gucken.

Die Versionen der einzelnen Episoden, die wir vorab erhalten haben, waren noch nicht ganz fertig produziert, was bei solchen Vorabversionen für die Presse nichts Ungewöhnliches ist und auch als Hinweis mitgegeben wird. Dennoch waren wir erneut von der optischen Größe dieser Serie beeindruckt. Teilweise haben wir uns gefragt, ob das nicht doch schon die fertigen Episoden sind, denn wie könnte das bitteschön noch besser aussehen? Ja, hier und da sah man vor allem in den späteren Episoden, dass noch etwas Feinschliff nötig ist und manche Effekte noch Arbeit benötigen, aber selbst so unfertig war das gezeigte bereits beeindruckend.

Es ist sicherlich so, dass man in Sachen Effekte jetzt mit Staffel 3 solch epische Bilder, wie man sie bereits aus den ersten beiden Staffeln kennt, erwartet und sie einen nicht mehr ganz so beeindrucken, weil man sich schlicht ein wenig an sie gewöhnt hat. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass auch Staffel 3 erneut unterstreicht, dass Foundation wohl die bestaussehende Science-Fiction-Serie ist, die es bislang gegeben hat. Wer z.B. immer schon einmal wissen wollte, wie wohl die berühmte Citadelle aus den Mass Effect-Videospielen in einer Live-Action-Adaption aussehen würde, bekommt hier seine eindrucksvolle Antwort. Das sind Bilder, wie man sie sonst nur im Kino erwarten würde. Und es sind nicht einfach nur tolle Effekte, sondern eben epische Bilder.

Generell bleibt Foundation ein Fest vor allem für Science-Fiction-Fans. Sei es der Weltraumfahrtstuhl aus Staffel 1 oder jetzt die große Citadelle in Staffel 3 und noch so viel mehr, das sind Dinge, von denen Fans immer schon gehofft haben, sie einmal gut umgesetzt in einer großen, epischen Produktion sehen zu dürfen. Foundation erfüllt einem all diese Träume. Und natürlich wird auch inhaltlich verdammt viel Science-Fiction geboten. Aber nicht nur technisches, schließlich erzählt die Geschichte auch vom Verfall eines Imperiums. Ob es das römische ist oder ein galaktisches, spielt erzählerisch kaum eine Rolle, was auch wiederum ein Kernmerkmal guter Science-Fiction ist.

Sprang man erzählerisch vor allem in Staffel 1 durch die Jahrzehnte und Jahrhunderte, konzentrierte man die Erzählung in Staffel 2 auf einen bestimmten zeitlichen Abschnitt. In Staffel 3 geht man ganz ähnlich vor. Es gibt zwar einen großen Zeitsprung von Staffel 2 zu 3, doch in den neuen Episoden selbst wird die Geschichte nur innerhalb weniger Tage erzählt. Das hat natürlich den Vorteil, dass eine wesentlich dichtere Geschichte erzählt werden kann, der wir auch gut folgen können, ohne dass nach einem erneuten Zeitsprung die Lage in der Galaxis wieder eine ganz andere ist und erst einmal erneut erklärt werden muss.

Auch was die Charaktere betrifft, ist es gut, dass wir es im Verlauf dieser Staffel mit den immergleichen Figuren zu tun bekommen, die wir dadurch auch besser kennenlernen können. Dennoch hatten wir hier diesmal ein größeres Problem als noch in den Staffeln zuvor. Zum einen sind es einfach langsam verdammt viele Charaktere und Namen, die mit Bezug zur Vergangenheit erwähnt werden oder auf die man trifft. Es ist nicht leicht, da den Überblick zu behalten, vor allem, wenn die letzte Staffel bereits zwei Jahre zurückliegt.

Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass es erneut fast ausschließlich neue Figuren sind, auf die wir hier treffen. Selbst die Cleons in Staffel 3, obwohl seit Staffel 1 von den gleichen Schauspielern gespielt, sind spürbar andere Charaktere als die Cleons, wie wir sie von früher her kennen. Einzig Hari Seldon, Gaal Dornick und Demerzel sind seit der allerersten Episode nach wie vor dabei. Dies sind die einzigen Charaktere, zu denen wir über die drei Staffeln hinweg eine emotionale Bindung aufbauen konnten. Und auch wenn die drei nach wie vor viele Strippen ziehen und für vieles, was in der Galaxie passiert, verantwortlich sind, so sind sie selbst es eher selten, die in den großen Ereignissen mittendrin dabei sind. Das sind andere Figuren, die wir gerade erst kennengelernt haben und zu denen uns noch eine emotionale Bindung fehlt. Weswegen auch so manches dramatisches Ereignis und seine Konsequenzen uns leider ziemlich kaltgelassen hat.

Die "Rote Hochzeit" ("Red Wedding") in Game of Thrones hat eben auch deswegen so schockiert, weil es Helden getroffen hat, mit denen wir seit bis dahin drei Staffeln mitgefiebert haben. In Foundation kann so etwas kaum passieren, da es fast immer neue Figuren sind, die uns zeitlich noch gar nicht ans Herz wachsen konnten.

Dies ist sicherlich ein Nachteil dieser über mehrere Jahrhunderte umspannenden Erzählstruktur. Auf der anderen Seite ist Foundation wohl auch einfach keine Serie dieser Art, wo Schicksale einzelner Charaktere einen emotional so mitnehmen sollen, vielmehr geht es um das galaktische Schicksal als ganzes. Aber dadurch verlieren eben manche Ereignisse in Staffel 3 etwas an Wucht.

Die Schauspieler der drei Cleons Tag (Lee Pace), Morgen (Cassian Bilton) und Dämmerung (Terrence Mann) müssen viel Spaß an der Serie haben. Mit jeder neuen Staffel und jeder neuen Inkarnation ihrer Figur bekommen sie die Chancen, einen mindestens leicht anderen Charakter zu spielen und immer neue Facetten herauszuarbeiten. Die Cleons hier unterscheiden sich bisher wohl am meisten von ihren Vorgängern, und alle drei dürfen in dieser Staffel auf eine ganz eigene, voneinander unabhängige Reise gehen. Auch nach drei Staffeln wird es mit den Cleons nie langweilig.

Erstmals erhält die Serie mit "The Mule" einen eindeutigen Bösewicht, gespielt von Pilou Asbæk. Er spielt ihn ziemlich psychopathisch, doch erhält die Figur im Verlauf der Staffel durchaus auch etwas Tiefe, wodurch seine Motive zumindest angedeutet werden. So gut Asbæk es auch macht, hat uns seine Darstellung etwas zu sehr an seine Figur aus Game of Thrones erinnert, wo er gefühlt fast denselben Charakter spielt.

Da wir das Staffelfinale noch nicht gesehen haben, können wir noch keine abschließende Aussage treffen, bisher jedoch können wir sagen, dass sich die Serie hinsichtlich dieser Figur durchaus eng an der Vorlage von Isaac Asimov orientiert. So kommt unter anderem auch das wichtige Musikinstrument Visi-Sonor vor, ebenso wie zu dieser Geschichte gehörende wichtige Figuren wie der erste Sprecher der Second Foundation Preem Palver oder Magnifico Giganticus.

Wenngleich die Serie sich eher lose an der Geschichte von Isaac Asimov orientiert und mit der Cleon-Klon-Dynastie z.B. auch etwas Eigenes hinzugedichtet hat, so nähert man sich mit Staffel 3 doch wieder deutlich stärker der eigentlichen Vorlage an. Dies betrifft auch Demerzel, erneut toll gespielt von Laura Birn. Diese Figur aus Asimovs Vorlage wurde in der Serie mitunter am stärksten verändert. In Staffel 3 erwarten uns jedoch einige Enthüllungen, die zurück bis in Staffel 1 reichen, und wir bekommen auch neue Hintergründe hinsichtlich der Roboter-Kriege serviert.

Am Ende dürfte hier jeder auf seine Kosten kommen, sowohl die Fans, die mit der Geschichte erst durch die Serie in Berührung gekommen sind, als auch die Fans der ursprünglichen Vorlage.

Dabei bleibt es eine Schande, dass auch hierzulande immer noch zu wenige Menschen diese Serie gesehen haben. Dies liegt sicher daran, dass der Streamingdienst AppleTV+ bei uns immer noch eher ein Schattendasein fristet, und dadurch auch Foundation immer noch nur ein Geheimtipp ist. Dabei sollte die Serie Pflichtprogramm für jeden sein, der qualitativ hochwertige Unterhaltung genießen möchte.

Fazit

Apple gelingt es auch mit der dritten Staffel das hohe Niveau zu halten, welches Foundation seit der ersten Episode auszeichnet. Tolle Bilder, beeindruckende Effekte, eine epische Geschichte. Foundation bleibt ein wahr gewordener Traum für jeden Science-Fiction-Fan, und wer bisher Spaß hatte, wird diesen auch ganz sicher mit den neuen Folgen haben.

Dennoch gibt es leichte Kritikpunkte. Nach nunmehr drei Staffeln hat man sich einfach an die epischen Bilder gewöhnt, wodurch sie nicht mehr ganz so sehr beeindrucken wie vor allem noch in Staffel 1. Vorwerfen kann man das der Serie jedoch kaum. Ein Problem der Serie bleibt jedoch die um mehrere Jahrhunderte umspannende Erzählweise, wodurch wir immer wieder neue Figuren kennenlernen müssen und dadurch einfach keine tiefe, emotionale Bindung mit ihnen aufgebaut werden kann. Die Serie bleibt dadurch kühl und ermöglicht trotz dramatischer und eigentlich schockierender Ereignisse nicht, dass diese einen emotional groß berühren.

Insgesamt würden wir diese dritte Staffel minimal schlechter bewerten als die beiden vorherigen. Aber selbst wenn es ab jetzt mit jeder Staffel ähnlich minimal schlechter wird, werden wir am Ende immer noch von einer der besten Serien sprechen, die das Genre der Science-Fiction je hervorgebracht hat. Foundation ist und bleibt einfach eine vor allem optische Wucht und wir sind jetzt schon traurig, dass wir wieder zwei Jahre warten müssen, bis es endlich weitergeht. Denn so etwas wie hier bekommt man sonst nirgendwo geboten, auch nicht im Kino.

Foundation Bewertung
Bewertung des Films
810

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Harmonica : : Moviejones-Fan
12.07.2025 11:21 Uhr | Editiert am 12.07.2025 - 11:32 Uhr
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Dabei seit: 06.07.25 | Posts: 1 | Reviews: 0 | Hüte: 0

Ich liebe "Die Foundation-Trilogie" von Asimov. Als Buch!
Aber mit der Serie kann ich überhaupt nichts anfangen. Es wird viel zu sehr versucht, ein GoT im All zu etablieren, als sich wirklich um die Geschichte zu kümmern.
Natürlich dürfen Serien und Filme eigenständig sein und müssen sich nicht sklavisch an die Vorlage halten, aber die Veränderungen in der Serie gegenüber dem Buch, haben mir alle nicht gefallen und fügen der Geschichte keinen Mehrwert zu.
In der Original-Trilogie geht es um den Fall eines Imperiums und den Entstehen einer neuen Weltordnung und die Einzelschicksale im Buch sollen dies vorantreiben. In der Serie geht es um Personen und ihre Befindlichkeiten und die Original-Geschichte ist nur Rahmenhandlung. Damit verkehrt die Serie das Original fast in das Gegenteil.

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