
Bewertung: 4 / 5
Lieber spät als nie, das ist wohl das Motto dieser Review. Denn bereits im Frühjahr ist es zu einer Kooperation gekommen, die vom Klang des Namens her fast schon zu perfekt erscheint: Asterix & Netflix. Leider ist die Serie, um die es geht, doch relativ untergegangen und viele von euch werden womöglich nicht einmal etwas von ihr mitbekommen haben. Und da dies einfach zu schade wäre, reichen wir hiermit lieber später als gar nicht unsere Review zur durchaus gelungenen Serie Asterix & Obelix: Der Kampf der Häuptlinge nach.
Asterix & Obelix: Der Kampf der Häuptlinge Review
Die Römer wollen um jeden Preis das letzte unabhängige Dorf Galliens, das Zuhause von Asterix und Obelix, erobern. Das Geheimnis der kämpferischen Überlegenheit der Gallier ist ein Zaubertrank, aber als der Zaubertrankmeister plötzlich sein Gedächtnis verliert, sind die Dorfbewohner im Kampf gegen die Römer auf sich selbst gestellt.
Trailer zu Asterix & Obelix: Der Kampf der Häuptlinge
Bereits seit 1959 begleiten uns die Asterix-Comics. 1967 erschien der erste Zeichentrickfilm, und seit 1999 werden zudem Realverfilmungen veröffentlicht. Die Comics haben ihren festen Platz in der Popkultur. Doch auch nach mehr als 60 Jahren kann es immer noch erste Male geben. Und so erschien im Frühjahr dieses Jahres die allererste, auf den Comics basierende Serie.
Schon seit April 2025 ist Asterix & Obelix: Der Kampf der Häuptlinge über Netflix verfügbar. Sie basiert auf dem gleichnamigen Comic-Album, welches bereits 1966 veröffentlicht wurde. Es ist dabei nicht das erste Mal, dass diese Geschichte adaptiert wurde. Zumindest teilweise findet sie sich nämlich im 1989 veröffentlichten Zeichentrickfilm Asterix - Operation Hinkelstein wieder. Und da man ab 2014 für die letzten beiden Animationsfilme auf Computergrafiken gewechselt ist, behielt man dies auch für die Serie bei. Und das Ergebnis lässt sich wie schon bei den letzten beiden Animationsfilmen durchaus sehen. Es ist natürlich sehr subjektiv, ob man lieber den klassischen Zeichentrick bevorzugt oder die moderne Animation. Doch zumindest hat man es geschafft, auch in der Moderne den typischen Asterix-Charme beizubehalten. Dies gilt definitiv auch für die Serie.
Asterix & Obelix: Der Kampf der Häuptlinge funktioniert so gut, dass man sich fragt, warum man diesen Weg nicht schon viel früher gegangen ist. Die Miniserie besteht aus fünf Folgen mit einer jeweiligen Lauflänge zwischen 32 und 43 Minuten. Dabei spricht sie sowohl bereits jahrelange Asterix-Fans an, kann jedoch auch als Einstieg für solche genommen werden, die es vielleicht noch werden wollen, da die erste Folge als Origin-Story angesehen werden kann. Die Serie beginnt nämlich nicht 50 Jahre v. Chr., sondern 78 Jahre v. Chr. Wir erleben Asterix und Obelix als Kinder und erfahren vom Ursprung des legendären Zaubertranks.
Natürlich wurde die zugrundeliegende Geschichte nicht 1:1 übernommen, sondern der Moderne angepasst, was man spätestens an den für Asterix typischen popkulturellen Referenzen merkt. Manche sind aktueller als andere, doch werden sie immer auf für die Reihe typische Weise eingebaut. Auch nach 60 Jahren zeigt Asterix & Obelix: Der Kampf der Häuptlinge, dass hier keine Ermüdungserscheinungen vorliegen.
Was es umso bedauerlicher macht, dass man entweder kein Vertrauen in die Serie hatte, oder schlicht kein Budget mehr übrig war, denn ein Marketing hat es nahezu nicht gegeben, was sicherlich einer der Gründe war, weshalb die Serie kaum wahrgenommen wurde. Und das verdient sie einfach nicht. Im Gegenteil ist Asterix & Obelix: Der Kampf der Häuptlinge der Beweis, dass Asterix & Obelix auch im Serienformat problemlos funktionieren und wir hätten kein Problem damit, wenn man nach und nach für jedes bereits erschienene Album eine neue Staffel veröffentlicht. Dies könnte man auch dazu nutzen, um bspw. Klassiker wie Asterix der Gallier oder Asterix und Kleopatra als animiertes Remake in Serienform neu aufzulegen.
Fazit
Vor allem Fans von Asterix & Obelix sollten sich diese Serie unbedingt ansehen. Asterix & Obelix: Der Kampf der Häuptlinge ist ein würdiger Eintrag in die über 60-jährige Reise, welche die tapferen Gallier bereits hinter sich haben. Die Serie hätte viel mehr Aufmerksamkeit verdient gehabt und vielleicht helfen wir ja mit dieser Review, doch noch zumindest ein paar Zuschauer auf sie aufmerksam zu machen. Es wäre mehr als nur schade, wenn es bei dieser einen Staffel bleiben würde. Hier steckt immer noch so viel Potenzial drin.


