Bewertung: 4 / 5
Ich gestehe... ich habe die Serie wegen Ted Danson angeschaut und nicht, weil ich mich schon zu Seniorenheimen hingezogen fühle.
Danson ist wahrscheinlich auf seine Art eine lebende Legende. "Cheers" war mit seinen 11 Staffeln, von 1983 bis 1993, nicht nur eine Sitcom, sondern "Cheers" war eine Institution, wenn es um Comedy geht. Bißchen schwer nachzuvollziehen für uns, weil die Serie in Deutschland bei weitem nicht so durchgestartet ist wie in den Staaten und auch ich bei weitem zu wenig Folgen gesehen habe als mir lieb ist.
Wenn ich Danson dann heute irgendwo entdecke, verspüre ich diesen innerlichen Zwang mir das anzuschauen. Ich muss da einfach einschalten. Dafür werde ich dann auch immer belohnt mit einer besonders sehenswerten und auch wertvollen Performance eines Ausnahmedarstellers.
Auch bei „Undercover im Seniorenheim“ sieht das nicht anders aus. Ein Rentner dessen Frau verstorben ist und der noch immer mit der neuen Situation zu kämpfen hat, wird von seiner Tochter ermutigt, sich doch sowas wie eine Beschäftigung, vielleicht ein Hobby zu suchen.
Als er über die Anzeige stößt „verdeckter Ermittler“ gesucht, bewirbt er sich bei der Detektei und und wir auch prompt genommen…, weil er der einzige Rentner ist, der halbwegs mit technischen Geräten klarkommt. Genau auf diese kleine, aber feine Art funktioniert hier der Humor. Keine großen Schenkelklopfer, oder alberner Schnickschnack, sondern subtil gekonnter Humor.
Dazu eine Vielzahl an Figuren mit denen Danson im Seniorenheim in Kontakt treten darf und muss, auf eine sehr sensible und feinfühlige Art wie ich der Meinung bin. Hier gibt es natürlich ein wenig den Spiegel der Gesellschaft und wie es in solchen Einrichtungen zugeht, oder eben auch nicht. Jeder der damit schon zu tun hat, wird erkennen, was ich meine.
Danson ist hier aber in seinem Element, der Fisch in seinem Wasser, der sich freischwimmt. Trotz vieler gekonnter Schauspieler trägt der die Serie regelrecht auf seinen Schultern, weil der Mann diese einzigartige Ausstrahlung hat, die ihm einfach keiner nehmen kann und wie sich zeigt auch nicht das Alter.
Der dahinter versteckte Kriminalfall mag nicht der spannendste seiner Art sein, aber ich sehe darin auch nicht so recht den eigentlichen Kern der Serie, sondern eher eine Art von Kulisse, die man benötigt, um seinen Darstellern eine Bühne zu geben.
Eine kleine, aber feine Serie mit viel Feingefühl inszeniert und dargebracht. Was man will man mehr? Vielleicht mehr „Cheers“ in Deutschland? Mich würde es freuen, aber für’s erste gebe ich mich mit der zweiten Staffel von „Undercover im Seniorenheim“ zufrieden, welche im November 2025 ab den Start geht.
