
Bewertung: 4 / 5
Nanu, noch keine Bewertungen und keine Kommentare hier zu der Serie? Nun, dann mache ich mal den Anfang.
"Person of Interest" ist eine Serie mit einem Genremix aus Sci-Fi, Thriller, Action und Drama. Es geht um die "Maschine", eine lernfähige und hochentwickelte künstliche Intelligenz mit eigenem Bewusstsein, jedoch so programmiert, dass sie beschränkt ist auf die Erfüllung einer bestimmten Aufgabe. Sie überwacht weltweit alle Menschen und berechnet, wer wann etwas schlimmes tun wird. Die Maschine wurde so programmiert, dass sie nur relevante Gefahren (Terroristen, etc.) an die zuständige Geheimbehörde weitergibt, und zwar nur in Form einer Zahl, genauer gesagt der Sozialversicherungsnummer. Dies soll verhindern, dass die Maschine jemals missbraucht wird von machtgierigen Menschen. Der Erschaffer Harold Finch jedoch hat sich eine Hintertür offen gelassen, sodass die Maschine die "irrelevanten Nummern" nicht einfach löscht, sondern an ihn selbst weiterleitet, ohne dass die Geheimbehörde für die relevanten Nummern davon etwas weiß. Die irrelevanten Nummern sind ausschließlich Menschen, die entweder einen Mord begehen oder selbst zum Mordopfer werden. Mithilfe eines ehemaligen CIA-Agenten und Soldaten helfen sie tagein tagaus diesen Menschen oder stellen sie. Sie wollen Leben retten, die als irrelevant eingestuft wurden.
Trailer zu Person of Interest
Die Ausgangslage und vor allem die Storyline um diese Maschine sit äußerst spannend und großartig umgesetzt. So wurde eine KI noch niemals dargestellt, hier wurde beim Drehbuch wirklich an viele Details gedacht. Moral und Wertvorstellungen werden hier täglich hinterfragt, sowohl hinsichtlich der geretteten Leben als auch dessen, was die Maschine kann und tut und tun könnte. Hier werden viele gesellschaftskritische Fragen gestellt. Das macht die Serie wirklich klasse. Jonathan Nolan und Lisa Joy haben hier wirlklich ein gutes Händchen bewiesen.
Aber leider ist nicht alles toll. Die Actionszenen sind leider von Anfang bis Ende der Serie in höchstem Maße unrealistisch und unglaubwürdig. Das fängt damit an, dass John Reese, der ehemalige CIA-Agent, sich in jedem Kampf unsinnig verhält und meistens nur aufrecht in die Schusslinie läuft und alle Feinde besiegt, indem er sie tötet oder nur überwältigt. Er selbst wird dabei so gut wie nie verletzt oder getroffen. Das wäre ansich nicht weiter schlimm, denn One-Man-Shows der Art kennen wir von Sly oder Arnie und anderen ja genügend. Hier jedoch passt es nicht so recht zum sehr realistischen und ernsten Ton der Handlung.
Was leider noch obendrauf kommt: Es gbit so gut wie niemals Einschusslöcher oder Beschädigungen durch Schusswaffen. Da werden ganze Magazine auf Autos verschossen, doch es srpühen nur Funken, die Autos der guten sind hier alle imemr kugelsicher, während Schüsse auf die gegnerischen Fahrzeuge diese oftmals zerstören. Regeln gelten also nur für die eine Seite, jedoch nicht für die Gegenseite. Wenn irgendwann mal mit einer Gatling auf ein Auto geschossen wird und die Insassen sowie das Auto durch gefühlt 500 Schuss nicht verletzt und beschädigt werden, grenzt es an Albernheit. Wenn die KI einer Person immer sagt, wo genau ein Feind steht (mit Angaben der "Uhrzeit" für die Richtung und auf diese Weise in schnellen Gefechten jeder Feind mit einem Kopfschuss getötet wird, ist es auch lächerlich, vor allem, wenn die Feinde auf engstem Raum mit Sturmgewehren im Dauerfeuer die Protzagonisten niemals treffen, obwohl diese mitten in der Schusslinie stehen, dann ist das einfach nur noch affig. Wie soll man solche Actionszenen ernst nehmen? Das erinnerte mich mehrfach negativ an Serien wie "Das A-Team", wo es in etwa genauso war, nur dass "Das A-Team" sich nicht allzu ernst genommen hat, wodurch es einfach nicht so schlimm war.
Die ersten zwei Staffeln jedenfalls waren trotzdem klasse, aber leider wurde die Serie zum Ende hin etwas schwächer und konfuser. Das Ende der letzten Staffel war dann leider etwas unbefriedigend, weil alles auf einmal zu schnell ging und vieles einfach so mal beendet wurde, so als wäre die Serie vorzeitig beendet worden. Einige Handlungsdstränge wurden gar nicht richtig aufgelöst.
Trotz all meiner Kritik habe ich die Serie sehr gerne geschaut und fand sie von Anfang bis Ende spannend. Auch die Charaktere sind mir ans Herz gewachsen und die Figuren konnten sich zum Teil glaubhaft weiterentwickeln, während andere typische Stereotypen blieben.
8/10 Punkte
