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Superman

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Userkritik von Raven13

Superman Kritik

Superman Kritik
3 Kommentare - 13.07.2025 von Raven13
In dieser Userkritik verrät euch Raven13, wie gut "Superman" ist.
Superman

Bewertung: 2.5 / 5

"Superman" (2025) von James Gunn ist für mich leider die größte Enttäuschung des Jahres. Von James Gunn, dem Regisseur von den großartigen „Guardians of the Galaxy 1-3“, habe ich wahrlich mehr erwartet. Selbst sein „The Suicide Squad“ aus 2021 hat mir besser gefallen. Doch weshalb eigentlich? Dafür muss ich weit ausholen und auch viel spoilern, also Vorsicht beim Weiterlesen, denn was folgt, ist eine Spoiler-Kritik!

Die Handlung ist sehr oberflächlich und geht nur selten mal in die Tiefe, ob nun auf menschlicher und emotionaler Ebene, auf Gesellschaftsebene oder auf politischer Ebene. Die Figuren bleiben blass und es gibt zu keinem einzigen Charakter wirklich eine richtige Entwicklung oder Hintergründe zu deren Motivationen und Meinungen. Das Drehbuch sagt, sie sollen so und so sein, also sind sie so und so. Da fehlt mir einfach der gewisse Hintergrund zu ihrem Wesen und ihren Motivationen. Mir hat auch definitiv die Originstory gefehlt. Ja, viele Zuschauer finden dies positiv, da man ja die Geschichte mittlerweile oft genug zu sehen bekam, doch ich empfinde das anders. Mit einer neuen Riege an Darstellern muss ich mich als Zuschauer auch emotional erst einmal auf die „neuen“ Figuren einstellen, denn auch bekannte Figuren wirken mit jedem Darsteller anders, also muss ich emotional auch immer bei „Null“ anfangen, um mich erneut auf die Charaktere einzulassen. Mitten ins Geschehen geworfen und mit einem stumpfen Einleitungstext zu den bisherigen Geschehnissen abgestempelt zu werden, hat mir einfach nicht gut gefallen. Auf einmal waren Metawesen bereits überall und fest etablierter Teil der Gesellschaft, so sehr, dass es sogar die normalen Menschen einfach kalt lässt.

Trailer zu Superman

Die Handlung bekommt leider auch nie die nötige Zeit, um sich mal richtig zu entfalten. Es gibt so gut wie keine richtigen Interaktionen zwischen Superman, den Medien, der Regierung oder den Menschen. Es gibt nie so richtige Dialoge zwischen Clark und den anderen beim Daily Planet, nicht einmal mit dem Chef. Es gibt kaum Berührungen mit irgendjemand anderem außer Lois, Lex und ein- oder zweimal mit der Justice Gang. Der Film hetzt von Handlung zu Handlung und möchte in 129 Minuten viel zu viel erzählen.

Die Darsteller machen ihre Arbeit eigentlich gar nicht schlecht, sie holen das Beste aus ihren Rollen heraus.

David Corenswet zeigt in der Tat mehr mimische Emotionen als Henry Cavill, was ich durchaus als positiv werten würde. Leider jedoch ist Superman so flach geschrieben und führt teilweise so dumme und quengelige Dialoge, dass auch David Corenswet die Rolle nicht wirklich zu verbessern vermag. Die beste Szene ist tatsächlich das Interview zwischen Superman und Lois Lane in ihrer Wohnung. In dieser Szene wirkt Superman menschlicher denn je, und es gibt auch eine richtig hitzige Diskussion zwischen ihm und Lois, die Lois absichtlich provoziert, um Superman auf die Realität vorzubereiten, sollte er mal eine solche Diskussion in der Öffentlichkeit führen. Superman kommt nicht mit Kritik klar und ist der Meinung, dass jeder seinen Standpunkt nachvollziehen können muss, was eben nicht der Fall sein würde. Leider kann der restliche Film dieses einmalige Dialog-Niveau nicht halten und flacht zunehmend weiter ab. Superman wird nie so richtig mit den Menschen und der Regierungen sowie den Medien konfrontiert, dies wird immer nur angedeutet, dann aber wieder beiseitegeschoben für die nächste Szene. Seine immer wieder erwähnte Menschlichkeit kommt nie wirklich zur Geltung, weil er nicht einmal selbst über das immer wieder erwähnte Social Media zu den Menschen spricht und ihn an seinen Gefühlen und Gedanken teilhaben lässt.

Auch Rachel Brosnahan macht ihre Sache nicht schlecht, stolpert aber auch über das flache Drehbuch zu Lois Lane. Lois hat in diesem Film kaum Platz und ist in fast jeder Szene nur die Nebenbuhlerin und das Love-Interest von Superman, mehr nicht. Hier wird viel zu wenig herausgeholt. Da empfinde ich Lois Lane aus „Man of Steel“ als deutlich glaubhafter und wichtiger für die Handlung. Auch empfinde ich Amy Adams als die bessere und passendere Darstellerin für diese Rolle. Durch Amy Adams wirkt Lois gestandener und erfahrener, mehr wie eine richtige Reporterin.

Auch Nicholas Hoult macht seine Sache als Lex Luther eigentlich gut. Er kann böse schauen und den Hass auf Superman richtig gut rüberbringen. Leider war es das aber auch schon, denn viel mehr als böse schauen und schlau sein kann er nicht. Der Grund ist auch hier wieder das schwache Drehbuch. Lex bleibt hier äußerst flach. Als Zuschauer kann ich gar nicht so richtig nachvollziehen, warum Lex so handelt und denkt, wie er es tut. Und warum hat er andere Leute um sich, die blind seine für die Menschheit gefährlichen Entscheidungen und Befehle durchführen? Sind das alles Roboter? Am Ende gibt es immerhin zwei Leute in seiner Operationszentrale, die sich gegen ihn stellen, aber sonst hinterfragt niemand sein Verhalten. Superman rettet Menschen, aber es wird von allen einfach nur ignoriert. Nach zwei Stunden ist das irgendwann einfach nur noch ermüdend und langweilig. Man mag von Jesse Eisenberg als Lex in „Batman v. Superman“ halten, was man will, aber Eisenbergs Luthor war deutlich vielschichtiger und abwechslungsreicher in der Darstellung, was auch dem besseren Drehbuch zu verdanken ist.

Die Justice Gang fand ich von der ersten Szene an dumm, albern und nervig. Mr. Teriffic war mir als Charakter unsympathisch und zu emotionslos. Er nimmt von der Justice Gang noch den größten Part im Film ein. Guy Gardner fand ich nur albern und blöd, mit ihm wurde ich überhaupt nicht warm, und dann diese Frisur. Hawkgirl war nur da, um da zu sein. Ihr Charakter war total überflüssig.

Perry White und Jimmy Olsen hatten kaum Screentime, sie waren schlichtweg überflüssig für die Handlung. Jimmy hatte einen Glanzmoment, danach war er durch für die Handlung.

Martha und Jonathan Kent bleiben hier auch sehr flach und bekommen maximal 5 Minuten Screentime. Auch hier hat „Man of Steel“ deutlich die Nase vorn, sodass ich dort als Zuschauer viel emotionaler involviert war als hier. Die Gefühle kommen hier kaum rüber. Auch schauspielerisch finde ich Diane Lane und Kevin Costner deutlich besser.

Jor-El und Lara Lor-Van haben hier quasi gar keine richtigen Auftritte, außer ein paar Sätze der Aufzeichnung. Auch etwas lahm.

Es gibt noch einige andere Nebenrollen, die aber auch kaum ins Gewicht fallen und keinen großen Eindruck hinterlassen.

Kommen wir aber nun zum Highlight des Films: Krypto! Der Superhund Krypto stiehlt, wann immer er zu sehen ist, JEDEM die Show. Er ist witzig, er ist süß und er ist halt typisch Hund, und ich liebe Hunde. Hätte man nicht einen Film über Krypto machen können? Das hätte auch gar nicht so viele Änderungen am Film benötigt, denn Superman ist ohnehin eine flache Figur, da hätte man die Hälfte aller Szenen rausschneiden und stattdessen alles aus der Sicht von Krypto zeigen können und voila: wir hätten einen wohl deutlich besseren Film bekommen, denn ich habe bisher noch nichts Negatives über Krypto gelesen oder gehört. Krypto allein lässt durchscheinen, dass James Gunn hinter dem Film steckt. Alles andere am Film leider nicht.

Der Humor des Films hat mich nur in den seltensten Fällen zum Lachen gebracht, eigentlich nur, wenn Krypto da war. Ging allen anderen 25 Zuschauern in meiner Kinovorstellung übrigens ebenso. Die haben kaum gelacht, aber über Krypto haben fast alle immer gelacht.

Eigentlich konnte mich James Gunn bisher immer super zum Lachen bringen, ob in „Guardians oft he Galaxy 1-3“ oder auch in „The Suicide Squad“, doch in Superman funktioniert sein Humor mal so gar nicht, außer bei Krypto.

Der Gastauftritt von Supergirl war leider auch nur peinlich. Da hat Millie Alcock hier ihren ersten Auftritt und sie gibt sich total dümmlich, besoffen und/oder auf Drogen. Keine gute Promo für den nächsten DCU-Film „Supergirl“.

Die Kämpfe sind inszenatorisch über weite Strecken sehr unkreativ und extrem CGI-lastig, was nicht per se schlecht ist, wenn die Qualität dabei hoch ist, doch das ist sie leider nicht. Die Kämpfe wirken häufig sehr „weich“ und wenig brutal. Wenn ein riesiges Monster durch Metropolis läuft, wird offensichtlich kein einziger Mensch dabei verletzt, und es scheint auch fast niemanden zu interessieren. Die Leute im Park laufen zwar wild hin und her und scheinen nie aus dem Park wegzukommen, weil sie auf Laufbändern zu laufen scheinen, doch die Menschen in den Hochhäusern nebenan benehmen sich total gelassen und zeigen sich oft unbeeindruckt vom gefährlichen Kaiju direkt neben dem Gebäude. Und Superman ist IMMER rechtzeitig da, um jeden Menschen, der auch nur ansatzweise in Gefahr ist, zu retten, sogar ein Eichhörnchen. Letzteres hat mich tatsächlich zum Schmunzeln gebracht, unterstreicht aber, dass anscheinend nie eine Gefahr für Menschen besteht. Der Kampf mit dem Kaiju scheint für Superman und die Justice Gang nur ein nettes Spiel nebenbei zu sein. Ich kann das als Zuschauer daher auch kaum wirklich ernst nehmen.

Der Endkampf mit dem Klon von Superman (wie einfallslos!) gefiel mir gar nicht, denn der Gegner war profillos und wirkte auch nie sonderlich bedrohlich oder gefährlich, OBWOHL er Superman körperlich oft mehrfach überlegen war. Dass der Klon schneller reagiert als der echte Superman, obwohl der Klon eigentlich immer nur akustische Anweisungen von Luthor befolgt, ist auch komisch, denn wenn man Gedanken direkt umsetzt (echter Superman), geht dies viel schneller, als wenn man erst Befehle von jemand anderem hören und umsetzen muss (Superman-Klon). Das macht für mich diesen Endkampf und auch die Kämpfe davor ziemlich unglaubwürdig und lächerlich.

Die Computereffekte und die künstlichen Umgebungen sehen häufig unscharf und verwaschen aus und erinnern oftmals negativ an „Ant-Man: Quantumania“: verwaschen, quietschbunt und niedrig aufgelöst. Hier hätte ich lieber die Qualität von „Guardians of the Galaxy 1-3“ gesehen, in welchen die computergenerierten Umgebungen deutlich besser und schärfer aussehen. Die CGI-Qualität in „Superman“ schwankt zwischen gut, mittelmäßig und schlecht. Negatives Beispiel ist z. B. der Kampf im Stadion.

Die Musik ist ziemlich belanglos, denn abseits des Main-Themes vom 1978er-Superman ist der Soundtrack belanglos und fällt nicht sonderlich auf. Außerdem wird das Original-Theme inflationär oft verwendet, so, als hätte man keine eigenen Ideen gehabt. Man sollte ich nicht immer nur auf etwas Altes verlassen. Die Angabe der Songs in den Credits am Ende unterstreicht dies nochmal, denn dort werden gerade mal drei Stücke genannt, von denen eines das Original-Theme ist.

Die Kameraführung ist okay, sticht aber weder besonders positiv noch negativ hervor. Es gibt keine richtig geilen Einstellungen, die mich haben Staunen lassen, aber es gibt auch keine wirklich schlechten oder nervigen Einstellungen. Solide.

Fazit

Ist wegen all der Kritikpunkt der Film also schlecht? Nein, absolut nicht! Wenn man den Stil und die, wie man hört, sehr Comic-akkurate Umsetzung, mag, dann wird man sicherlich viel Freude an dem Film haben. Ich hatte in gewisser Weise auch meinen Spaß mit dem Film, so manche Szene hat mir gefallen, und vor allem jede Szene mit Krypto war für mich ein Highlight. War Krypto jedoch nicht zu sehen, war der Film für mich über weite Strecken mittelmäßig und langweilig. Die Handlung bleibt oberflächlich, ebenso die Figuren, deren Entwicklungen und Motivationen und Hintergründe, obwohl die Schauspieler keinerlei Schuld trifft, denn die spielen ihre mageren Rollen wirklich gut, hätten aber mit einem besseren Drehbuch deutlich mehr herausholen können.

Auch die visuelle Optik hat mir weniger zugesagt und erinnerte mich oftmals negativ an „Ant-Man: Quantumania“, vor allem im Taschenuniversum. Die Musik ist nur dann gut, wenn das Original-Superman-Theme des Films aus 1978 zu hören ist. Der neu entwickelte Soundtrack hingegen ist mir hingegen kaum aufgefallen. Der Humor des Films war mir eine Spur zu albern und gewollt, zu oft jedoch nicht gekonnt, was mit Blick auf „Guardians oft he Galaxy 1-3“ sehr schade ist.

Zumindest konnte mich der Film emotional hier und da ein wenig mitreißen, nur leider nicht dauerhaft, sondern nur stellenweise.

Alles in allem für mich also eine ziemliche Enttäuschung und wohl auch DIE Enttäuschung des Jahres, da ich einen „Superman“ erwartet habe, der in eine ähnliche Kerbe wie „Guardians oft he Galaxy 1-3“ schlägt, also guten Humor mit ernster Handlung, emotional starken Charakteren, guter Handlung und starker Musik verbindet. Nichts davon ist leider im Film zu erkennen, nur ein alberner und recht oberflächlicher Film, bei dem einzig und allein Krypto mein Herz höherschlagen ließ.

Dennoch werde ich am Ball bleiben und hoffen, dass man mit „Supergirl“ doch noch die Kurve kriegt. Vielleicht wird der Film ja doch deutlich besser, als man nach dem Gastauftritt von Supergirl hier in Superman erwarten darf.

„Superman“ werde ich mir vielleicht in einigen Jahren nochmal anschauen, dann gebe ich ihm eine zweite Chance, doch derzeit tendiert mein Drang, ihn noch einmal zu schauen, gegen Null.

Bewertung: 5/10 Punkte

Wiederschauwert: Gering
Nachhaltiger Eindruck: Gering
Emotionale Tiefe: Mittel

Superman Bewertung
Bewertung des Films
510

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3 Kommentare
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CountDooku : : Moviejones-Fan
22.07.2025 20:38 Uhr
0
Dabei seit: 01.06.11 | Posts: 434 | Reviews: 5 | Hüte: 1

Hab den Film jetzt auch gesehen und muss dir recht geben.

Über die Witze konnte ich kein einziges Mal lachen.

Die Action wurde schnell langweilig und die ganzen Nebenfiguren waren mir egal.

Und der Auftritt von Supergirl erinnerte mich an einen der Schwachpunkte von Avengers Endgame.

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GPJ : : Moviejones-Fan
13.07.2025 21:56 Uhr
0
Dabei seit: 26.09.24 | Posts: 703 | Reviews: 4 | Hüte: 38

Zu dem Kampf und die "Anweisungen", es ging da ja nicht um die Schnelligkeit, sondern die Technik. Superman hat ja bislang immer gewonnen, einfach, weil er so stark ist, er hat anscheinend keinen besonderen Techniken oder Strategien, sein Gegner mit der Fernsteuerung aber schon. Das fand ich eigentlich ganz plausibel.

Kannst ihm also gerne 3/5 geben mit diesem Wissen. smile

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
13.07.2025 20:26 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 8.572 | Reviews: 145 | Hüte: 730

Endlich ist meine Kritik fertig.

Aber Achtung: SPOILER!

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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