
Bewertung: 3.5 / 5
Das Kanu des Manitu hätte ein gewaltiges Debakel werden können, genau wie Die nackte Kanone vor wenigen Wochen, doch genauso wie uns dieser Film überraschte, waren wir auch von Bullys neuem Manitu-Film positiv angetan. Eine durch und durch seichte Komödie, die dem Zuschauer mit etwas Albernheiten und Klamauk ein Lächeln ins Gesicht zaubern will. Nicht auf der Höhe des Vorgängers, aber durchaus sehenswert und mit etlichen Lachern gespickt. Genau die Art Film, die man ab und zu braucht!
Das Kanu des Manitu Kritik
Noch immer ist Abahachi (Michael Bully Herbig), der Häuptling der Apachen und zusammen mit seinem weißen Blutsbruder Ranger (Christian Tramitz) kämpft er unermüdlich für Frieden und Gerechtigkeit im Wilden Westen! Doch eine neue, aufstrebende Bande macht ihnen das Leben besonders schwer! Sie locken Abahachi und Ranger in eine Falle, um an das sagenumwobene „Kanu des Manitu“ zu gelangen. Doch da haben sie die Rechnung ohne Dimitric (Rick Kavanian) und Winnetouch gemacht, die ihren Freunden natürlich zur Hilfe eilen!
Trailer zu Das Kanu des Manitu
Wir geben zu, als die Ankündigung für Das Kanu des Manitu vor ein paar Jahren kam, hatten wir so einige Zweifel, ob das nach all den Jahren eine gute Idee ist. Der Schuh des Manitu ist inzwischen 24 Jahre alt sicherlich kein humoristisches Gold, aber ein Film, den wir immer wieder gerne sehen, um eine gute Zeit zu verleben. Nach so vielen Jahren zu versuchen den Zauber von einst einzufangen, ist sicherlich keine leichte Aufgabe und normalerweise zum Scheitern verurteilt und das Bully kein Garant für tolle Filme ist, mussten wir 2017 mehr als leidvoll bei Bullyparade - Der Film miterleben. Doch es gab einen Lichtblick, auch in diesem Fehlgriff waren Ranger und Abahachi echte Lichtblicke. Also geben wir Das Kanu des Manitu die Chance die ein jeder Film verdient!
Der Film beginnt, die gewohnte Westernatmosphäre stellt sich ein, die ersten leichten Gags werden gezündet und schnell schleicht sich ein Lächeln in unser Gesicht. Die Darsteller sind zwar alle ein wenig gealtert, aber es ist schön Abahachi und Ranger wieder in Aktion zu erleben. Das Tempo ist hoch, die Gagdichte solide und mit 88 Minuten gilt es auch keine Zeit zu verschwenden, der Film ist auf Komödie getrimmt und da ist jede Minute zu viel fehl am Platz. Alte Gags werden adaptiert, neue Gags aus der Kiste geholt und der ein oder ander Running Gag platziert. Manche fruchten, manche nicht. So ist das bei diesen Filmen! Aber die Mehrzahl der Gags findet seinen Weg ins Ziel, nicht immer die großen Lacher, aber ein zufriedenes Grinsen ist fast immer drin und es gibt auch die großen Lacher, zwar viel seltener, aber immer wieder. Was will man mehr?
Einen Western vielleicht, der das Genre ernst nimmt? Einen Film, der sich nicht kultureller Aneignung bedient oder sich über Randgruppen lustig macht? Wer so verklemmt an Das Kanu des Manitu herangeht, hat schon verloren und auch jeder der meint, man könne aus verschiedenen kulturellen Gründen keinen Spaß mit Der Schuh des Manitu haben, geht vermutlich zum Lachen in den Keller. Sicherlich macht sich Bully damals wie heute über viele Dinge lustig, aber es geschieht nie abwertend und immer mit einer kumpelhaften Note. Anders als damals kommt dabei Das Kanu des Manitu sogar deutlich ernster daher, geht sensible Themen mit Fingerspitzengefühl an und versucht mit einigen schönen Szenen auch demonstrativ zu zeigen, hier wird nicht abgewertet oder angeeignet, sondern miteinander gelacht. Lachen verbindet!
Und so haben wir uns die ganze Zeit gefühlt, verbunden mit diesem Film, seinen Figuren und zurückkehrenden Stars. Den Geist von damals kann Das Kanu des Manitu nicht einfangen, aber er ist dafür an vielen Stellen der reifere Film. Unter normalen Umständen wären Das Kanu des Manitu keine 3,5 Hüte und es ist durchaus eine sehr wohlwollende Bewertung. Doch betrachten wir die Ausgangslage, dem sich dieser Film gegenüberstand und das tatsächliche Ergebnis, dann kommen wir nicht umhin festzustellen, dass Das Kanu des Manitu eine niedliche Fortsetzung geworden ist, viel besser als wir es erwartet hätten und uns mehrmals herzlich zum Lachen gebracht hat. Der Humor mag dabei nicht filigran oder subtil sein, er ist meistens platt und absurd, aber auch dies zeichnete bereits den Vorgänger aus. Von uns eine klare Kinoempfehlung an alle, die den ersten Teil gemocht und noch immer gerne haben.
