Als Disney kürzlich die offiziellen Zahlen veröffentlichte, sorgten sie selbst in Hollywood für Staunen: Indiana Jones und das Rad des Schicksals kostete laut Disneys Finanzunterlagen rund 419 Millionen Dollar in der Produktion.
Drehs in Großbritannien sorgten immerhin für einen Steuerrabatt von etwa 66,7 Millionen Dollar, wie aus den Einreichungen bei Companies House hervorgeht. Doch auch nach dieser Rückerstattung bleibt das teuerste Abenteuer des Archäologen ein finanzieller Drahtseilakt.
Mit knapp 384 Millionen Dollar Einspiel weltweit – belegt durch die Daten von Box Office Mojo – blieb der Film weit hinter dem zurück, was nötig gewesen wäre, um seine Kosten zu decken. Selbst optimistische Schätzungen gehen davon aus, dass Das Rad des Schicksals rund 700 Millionen Dollar hätte einbringen müssen, um profitabel zu sein.
Wie konnte es so weit kommen?
Aufwendige De-Aging-Effekte für den jungen Indy, internationale Dreharbeiten, Pandemieauflagen und kostspielige Nachdrehs ließen das Budget explodieren. Dabei sollte Dial of Destiny kein reines Nostalgieprojekt sein, sondern ein ehrlicher Abschied von einem Helden, der in die Jahre gekommen ist. Regisseur James Mangold inszenierte einen Indy, der seine Vergangenheit nicht mehr abschütteln kann, menschlicher, verletzlicher, aber eben auch schwerer zu verkaufen als der unverwüstliche Draufgänger der 80er.
Trotz des finanziellen Debakels steht eines fest: Der Film ist kein künstlerischer Reinfall. Er zeigt aber, wie weit sich Hollywood von wirtschaftlicher Vernunft entfernt hat. Als Fans können wir nur darüber staunen, wie weit Budget und Qualität manchmal auseinandergehen.
Offen bleibt, wie viel Disney über Streaming, digitale Verkäufe und Lizenzgeschäfte wieder einspielen konnte. Diese sogenannten Drittverwertungen sind nicht öffentlich bekannt, könnten das Minus aber langfristig mindern. Dass Indiana Jones und das Rad des Schicksalsy auf Disney+ wohl solide Abrufzahlen verzeichnet, spricht zumindest für anhaltendes Interesse.
Und Harrison Ford?
Er scheint mit dem Ergebnis wirklich Frieden gefunden zu haben. Nach über vier Jahrzehnten mit Peitsche und Hut hat er das Kapitel abgeschlossen – wie er in einem Interview bekräftigt hat. Immerhin, wir gönnen es ihm.
P.S. Falls ihr euch langsam Weihnachtsgeschenke überlegt, verweisen wir auf das Buch: Unnützes Wissen für Indiana Jones Fans!
