
Die Vorbereitungen für das Sequel des 1993er Action-Thrillers Cliffhanger - Nur die Starken überleben mit Sylvester Stallone in der Hauptrolle sind von erheblichen Turbulenzen begleitet.
Wie aus einer kürzlich eingereichten Klage hervorgeht, haben die Produzenten Neal H. Moritz und Toby Jaffe den Finanzierer Rocket Science Industries sowie die Cliffhanger 2 Productions verklagt. Ihnen werden Vertragsbruch, Verletzung eines impliziten Vertrags sowie Verletzung der Pflicht zu Treue und Glauben vorgeworfen.
Zentraler Vorwurf der Klageschrift, die TheWrap vorliegt: Rocket Science habe durch die Weigerung, Stallones Gage zu garantieren, dazu geführt, dass der Schauspieler letztlich nicht am Projekt teilnahm. Bereits von Beginn an habe Stallones Team klargemacht, dass seine Gage in einem Treuhandkonto hinterlegt werden müsse, um seine Beteiligung verbindlich zu machen.
Im April 2023 führten Moritz und Jaffe ein Zoom-Gespräch mit Stallone, in dem er Anmerkungen zum Drehbuch gab. Sie stellten ihn dem vorgesehenen Regisseur Ric Roman Waugh vor, der anschließend direkt mit dem Schauspieler sprach. Die Produzenten halfen dabei, Verträge für Stallone als Hauptdarsteller und Waugh als Regisseur vor dem Cannes-Filmmarkt abzuschließen. Stallone wollte den Film im Herbst 2023 drehen, bevor die Produktion zur zweiten Staffel seiner Serie Tulsa King begann.
„Rocket Science hat es jedoch versäumt, Stallones Engagement zu sichern, weil es sich weigerte, seine Gage zu garantieren“, heißt es in der Klage. Ein eigens erstellter Sizzle-Reel zur Bewerbung des Films bei Verleihagenten basierte noch auf Stallone als Hauptdarsteller, Waugh als Regisseur und Moritz als prominentem Produzenten. Im Juni 2023 zog sich Regisseur Waugh zurück, da Rocket Science weder Stallone verbindlich verpflichtet noch das Team zusammengestellt hatte, um den Dreh im Herbst 2023 zu beginnen. Waugh hatte bereits eine feste Zusage für ein anderes Projekt. Moritz und Jaffe versuchten anschließend, Stallones Terminplan für einen Start im Frühjahr 2024 abzustimmen, scheiterten jedoch aufgrund seinen Verpflichtungen für Tulsa King.
Letztlich sehen die Produzenten den Hauptgrund für Stallones Absage in der fehlenden Gage-Garantie durch Rocket Science. Der Ausstieg Stallones hatte weitere Konsequenzen: Im Januar 2024 verließ auch Regisseur Jean-François Richet das Projekt. Das Team engagierte schließlich Jaume Collet-Serra als neuen Regisseur und Lily James als weibliche Hauptrolle. Für die ursprünglich von Stallone vorgesehene männliche Hauptrolle wurde Pierce Brosnan verpflichtet, nachdem Versuche, Russell Crowe zu gewinnen, gescheitert waren - auch Crowe stieg aus.
Die Produzenten werfen Rocket Science vor, sie aufgrund der höheren Gagen für Regisseur und neue Hauptdarsteller sowie geringerer Mindestgarantien aus wichtigen Auslandsmärkten (Spanien, Lateinamerika und Skandinavien) zur Stundung ihrer eigenen Produzenten-Honorare aufgefordert zu haben. Eine solche Stundung birgt das Risiko, dass Produzenten ihre vereinbarten Honorare verspätet, reduziert oder gar nicht erhalten.
Ein Sprecher von Rocket Science war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.
Das Drehbuch zum neuen Cliffhanger 2 stammt von Mark Bianculli und Melanie Toast, die Story-Idee von Ana Lily Amirpour. Der Film soll am 28. August 2026 in die US-Kinos kommen.
Ob die Produktionsprobleme Spuren im Film hinterlassen und Pierce Brosnan Stallones Rolle würdig verkörpert, wird sich beim Kinostart zeigen.
Sylvester Stallone Walked Away from ’Cliffhanger’ Reboot Over Pay Dispute, Lawsuit Alleges https://t.co/tiOuQRGiA5
— TheWrap (@TheWrap) December 19, 2025
