Das liest sich doch richtig gut. Kann nicht behaupten, dass ich damit gerechnet hätte. OK, der Cast hat ja schon durchblicken lassen, dass uns hier etwas mehr "Niveau" erwartet, aber dieser Zuspruch ist schon ungewöhnlich. Und "zack!" ist der Film in meinen Fokus gerückt.
... ... aber lass uns ganz offen sein, Du hast nie Wert gelegt auf meine Freundschaft!
Von Bong Joon-Ho konnte man eigentlich nur was Gutes erwarten. In meinen Augen ist sein schwächster bisheriger Film Mother - und selbst der wird überall über den Klee gelobt. The Host fand ich ehrlich gesagt ganz gut, aber sein absolutes Meisterwerk ist bisher Memories of Murder gewesen, der es in meinen Augen unter die besten Serienkillerfilme aller Zeiten schafft. Wenn also Snowpiercer also auch nur annähernd in dieser qualitativen Gegend angesiedelt ist, dann wird er ein Meisterwerk sein. Für mich schon vor der Moviejones Kritik ein absoluter Must See Kino Film
Hab den Trailer vor kurzem im Kino gesehen, vorher aber noch nie was von dem Film gehört. Nach der positiven Kritik werde ich mal schauen, wen ich dazu ins Kino schleppen kann ;)
Also der Film hört wirklich sehr gut an. Danke Moviejones für diese klasse Kritik. Das ist endlich mal wieder ein Film, der mir gefallen könnte. Er ist keine Ware von der Stange und basiert ja auf einem nicht-so bekannten Graphic Novel "Le Transperceneige".
Bong Joon-ho ist sicherlich ein guter Regisseur, nur konnte ich mit seinem THE HOST nichts anfangen. Der Film, seine Botschaft und seine Schauspieler waren gut, aber vom Feeling hatte mich THE HOST nicht überzeugen können.
Nur der Satz "zu anspruchsvoll für das amerikanische Publikum" will mir persönlich nicht einleuchten. Sprich wenn das amerikanische Publikum nachdenken muss, ist das schlecht?
Ich empfinde so eine Generalisierung als sehr beleidigend. Es gibt keine dummen Menschen, nur dumme Aussagen. Wo befinden wir uns? In einer Parodie? Und falls jemand meint, ich wäre in dieser Angelegenheit zu ernst, dann weiß diese Person anscheinend nicht, was es heißt zu leben und zu lieben.
Monsters are born too tall, too strong, too heavy—that is their tragedy - Ishiro Honda
Offenbar sind das Erfahrungswerte von Weinstein, die ihn zu der Aussage bewegt haben. Ich denke aber, sie bezieht sich auf die Wirtschaftlichkeit. Da bin ich der Meinung, ist es tatsächlich so, dass sich "speziellere" Kost schlechter verkaufen lässt, als wenn man den Mainstream fährt.
Ich glaube übrigens, es gibt sehr wohl dumme Menschen und die tätigen dann mitunter die dummen Aussagen.
... ... aber lass uns ganz offen sein, Du hast nie Wert gelegt auf meine Freundschaft!
"Ich glaube übrigens, es gibt sehr wohl dumme Menschen und die tätigen dann mitunter die dummen Aussagen. "
Gut, du hast mich mit diesem Argument geschlagen. Du hast diesen Kampf ehrlich gewonnen. Respekt!
"Offenbar sind das Erfahrungswerte von Weinstein, die ihn zu der Aussage bewegt haben. Ich denke aber, sie bezieht sich auf die Wirtschaftlichkeit. Da bin ich der Meinung, ist es tatsächlich so, dass sich "speziellere" Kost schlechter verkaufen lässt, als wenn man den Mainstream fährt."
Falls das diese Erfahrungen von Weinstein sind, ist es trotzdem nicht gerechtfertigt solche Aussagen zu tätigen. Ich kann nicht verstehen, warum es so vielen Menschen offensichtlich sich daran schwer tun, vernünftig zu argumentieren und die Sachlage möglichst neutral zu erläutern. Sicher es Positionen jeglicher Art, aber das ist dennoch keine Rechtfertigung.
Ich kann, du kannst das, viele andere auch - warum dann nicht diese, die es besser wissen MÜSSTEN. Ein unerforschliches Rätsel, so scheint es. Sollte die Lösung des "Rätsels" einfach Bequemlichkeit sein, so freut es mich, dass ich jedenfalls unbequem bin.
Das Argument mit der Wirtschaftlichkeit. Ein solcher Film ist doch nicht dafür gedacht. Dieser Film ist wie MJ schon gut formulierte ein surreales Meisterwerk, diesen irgendwie mit wirtschaftlichen Kriterien zu behandeln ist nicht richtig.
Ein Kunstwerk ist preislos.
Apropos, das Wort "Mainstream". In der normalen Definition verstehe ich natürlich das Wort, seine Bedeutung und die Auswirkungen, aber für diesen Fall frage ich mich ob das Genre "Science bzw. Speculative Fiction" mit diesen Film alleine wieder NICHT Mainstream ist.
Monsters are born too tall, too strong, too heavy—that is their tragedy - Ishiro Honda
Ich stimme dir weitestgehend zu, auch ich fand diese Aussage damals sehr verwunderlich. Aber er denkt eben wirtschaftlich, auch wenn das am Ende des Tages bedeutet, dass bedeutende Filme nie die Chance erhalten, das, was sie darstellen wollen, auch zu vermitteln. Eine sehr traurige Sache, wenn man so drüber nachdenkt, aber so läuft das nun mal. Einer investiert und will am Ende des Tages auch wissen, dass sich sein Einsatz vervielfacht hat. Selbst wenn es bedeutet, Millionen Menschen Grips abzusprechen.
Bin inzwischen auch sehr gespannt auf den Film und werde ihn mir wohl ansehen.
Zu deiner Frage nach dem Willen/der Bereitschaft (o. auch der Fähigkeit) strukturiert zu argumentieren kann ich natürlich nur mutmaßen. Nicht selten ist es eben sehr einfach mit einem Schlagwort oder einer plakativen Aussage seinen Standpunkt "auf die Schnelle" deutlich zu machen. Der Fairness halber sollten wir davon ausgehen, dass Weinsteins Aussage aus dem Zusammenhang gerissen wurde.
Zur Wirtschaftlichkeit gebe ich dir Recht, dass der Film, so wie geschildert sicher nicht (primär) dafür gemacht ist. Und dass sollten solche Filme auch nicht. Ich bezog es auf Weinsteins "Kürzungswunsch", bei dem sicherlich die Kunst etwas auf der Strecke geblieben wäre. Aber ich denke, wir sind alle nicht so naiv zu glauben, dass ein Produzent nicht auch ein großes Interesse an der Wirtschaftlichkeit hat.
Vom Genre her ist der Film vielleicht nicht "Mainstream", hier bezog ich es auf Massenkompatibilität. Und da ist nicht selten ein etwas "leichtere" Film in der Masse auch "leichter zu verdauen".
... ... aber lass uns ganz offen sein, Du hast nie Wert gelegt auf meine Freundschaft!
"Eine sehr traurige Sache, wenn man so drüber nachdenkt, aber so läuft das nun mal. Einer investiert und will am Ende des Tages auch wissen, dass sich sein Einsatz vervielfacht hat. Selbst wenn es bedeutet, Millionen Menschen Grips abzusprechen."
Ja und diese Traurigkeit ist es, die ich nicht mag. Traurigkeit ist Bestandteil des Lebens, das ist unbestritten. Dennoch ohne jetzt kommunistisches Gedankengut zu propagieren, dass manche wirtschaftliche Gedanken den Menschen einfach zu stark dominieren. Aber Millionen Menschen einfach die Intelligenz abzuerkennen, bleibt einfach nicht richtig.
@ bartacuda "Zu deiner Frage nach dem Willen/der Bereitschaft (o. auch der Fähigkeit) strukturiert zu argumentieren kann ich natürlich nur mutmaßen. Nicht selten ist es eben sehr einfach mit einem Schlagwort oder einer plakativen Aussage seinen Standpunkt "auf die Schnelle" deutlich zu machen. Der Fairness halber sollten wir davon ausgehen, dass Weinsteins Aussage aus dem Zusammenhang gerissen wurde."
Ja, die theoretische Heransgehensweise. Diese ist in diesen Sache natürlich die einzige Möglichkeit, weil Weinstein ja nicht mit uns selbst darüber spricht. Daher ist auch deine Aussage mit dem auseinandergerissenen Kontext folglich auch nur korrekt.
"Zur Wirtschaftlichkeit gebe ich dir Recht, dass der Film, so wie geschildert sicher nicht (primär) dafür gemacht ist. Und dass sollten solche Filme auch nicht."
Das freut mich sehr, dass du auf diesen Gebiet ähnlich denkst.
"Ich bezog es auf Weinsteins "Kürzungswunsch", bei dem sicherlich die Kunst etwas auf der Strecke geblieben wäre."
Das kann sein, aber wie oben von deiner als auch meiner Seite, darüber lässt sich nur spekulieren.
"Aber ich denke, wir sind alle nicht so naiv zu glauben, dass ein Produzent nicht auch ein großes Interesse an der Wirtschaftlichkeit hat."
Das hier finde ich, vermute ist eher individuell. Ich erlaube mir in diesem Zusammenhang diese "Naivität", denn es gibt bestimmt irgendwo Produzenten, denen es ausschließlich um die Kunst geht.
"Vom Genre her ist der Film vielleicht nicht "Mainstream", hier bezog ich es auf Massenkompatibilität. Und da ist nicht selten ein etwas "leichtere" Film in der Masse auch "leichter zu verdauen"."
Auch wieder wahr. Massenkompatibilität. Das ist wahrlich ein doppelschneidiges Schwert. Sicher zu sich selber stehen kostet Mut, aber dieser Mut belohnt einen Menschen. Erst letztens bei der Arbeit habe ich ohne Absicht etwas falsch gemacht. Ich aber entschuldigte mich und erntete Verständnis dafür. Hätte ich das nicht gemacht, ich glaube das mich dieser relativ kleine Schnitzer doch gedanklich belastet hätte.
Monsters are born too tall, too strong, too heavy—that is their tragedy - Ishiro Honda
Danke für die knackige Kritik - klingt doch richtig gut. Werde mir den Film jetzt auf jeden Fall anschauen und freue mich schon darauf. Irgendwie war mir der bis jetzt gar nicht wirklich aufgefallen.
Ich durfte Snowpiercer bereits in einer Preview sehen und kann ihn nicht empfehlen.
Je länger sich der Film hinzieht, umso unglaubwürdiger wird die ganze Sache. Teilweise fragt man sich wirklich, wie dieses Drehbuch jemals angenommen werden konnte. Hinzu kommt noch, dass der Film in ein oder zwei Szenen unfreiwillig komisch, dafür dann aber auch plötzlich ziemlich ekelerregend ist. Aber das ist liegt wohl sehr im Auge des Betrachters.
Chris Evens (den ich für einen guten Schauspieler halte) konnte hier aber auch nichts mehr retten.
4,5 Hüte sind nicht nachvollziehbar!
Besser man investiert sein Geld in eine andere Produktion.
Toll geschriebene Kritik die richtig Lust auf den Film macht. Den Trailer fand ich auch schon sehr interessant. Ich denke ich werde mir "Snowpiercer" demnächst mal anschauen müssen.
Kritik: Snowpiercer von Moviejones
Moviejones | 18.03.2014