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Kritik: Star Trek - Discovery von MrBond

MrBond | 22.10.2018

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9 Kommentare
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Batman76 : : Moviejones-Fan
22.10.2018 21:45 Uhr
0
Dabei seit: 12.12.11 | Posts: 1.082 | Reviews: 0 | Hüte: 87

Sehr ausführliche und gründliche Kritik. Ich kenne zwar Star-Trek-Discovery noch nicht. Aber deine Ausführungen locken mich dann doch so ziemlich, der Serie eine Chance zu geben, wenn sich die Gelegenheit bietet.

"With great power comes great responsibility!"

"To boldly go, where no one has gone before!"

"Bei der Macht von Grayskull, ich habe die Zauberkraft!"

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MrBond : : Imperialer Agent
24.10.2018 09:10 Uhr
1
Dabei seit: 03.12.14 | Posts: 3.607 | Reviews: 23 | Hüte: 586

@Batman76

Danke für das Kompliment. Grundsätzlich würde ich Dir ja noch eine "schlechte Kritik" empfehlen, um auch die andere Seite der Medaille zu sehen und gerade die Kritik von @KAL-EL ist ja einigermaßen vernichtend - leider aber auch voller Spoiler, daher eher ungeeignet.

Ich bin auf jeden Fall mal gespannt, wie Du die Serie findest. Einmal mehr scheinen wir hier etwas zu haben, das man entweder richtig gut, oder richtig schlecht findet. Eine objektive Wertung (wenn es denn so etwas überhaupt gibt) wird wohl irgendwo dazwischen liegen.

Sehe ich so aus als ob mich das interessiert?!"

MJ-Pat
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Kayin : : Hollywoodstar
24.10.2018 13:51 Uhr
0
Dabei seit: 11.10.15 | Posts: 3.050 | Reviews: 2 | Hüte: 345

Sehr gut geschrieben und ich kann die Kritik so unterschreiben. Besonders die Vergleiche zu den früheren Werken und deren Änderungen im Kanon, nehmen den ewigen Nörglern den Wind aus den Segeln. Natürlich hat diese Serie ihre Schwächen, die hatten aber alle anderen Serien des Franchise ebenfalls.

"I’ll do my best."

"Your best! Losers always whine about their best. Winners go home and fuck the prom queen."

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MrBond : : Imperialer Agent
25.10.2018 10:25 Uhr
0
Dabei seit: 03.12.14 | Posts: 3.607 | Reviews: 23 | Hüte: 586

@Kayin

Ein herzliches Dankeschön für den Hut.

Es ist tatsächlich so, dass man sich früher eher mit (sogar fadenscheinigen) Erklärungen zufrieden geben konnte. Wenn es irgendwie nachvollziehbar zurecht geschustert wurde, war doch alles klar.

Bei allen anderen Problemen, die eine Geschichte, wie Star Trek, einfach unwillkürlich mit sich bringt, ist die Tatsache, dass es eine Zukunftsvision ist. "Science Fiction" möchte ja eine mögliche Zukunft beschreiben und abhängig davon, wann es erdacht wurde, hatten die Menschen eben andere Vorstellungen, wie die Zukunft aussehen könnte (siehe Filme, wie Die Zeitmaschine oder Zurück in die Zukunft).

Bei einem "lebenden Universum", wie Star Trek, in dem, seit dem ersten Aufkreuzen auf den TV-Schirmen, immer weitere neue Geschichten erfunden werden, sind manche Visionen zwangsläufig irgendwann überholt und veraltet. Was sich vor 40 Jahren noch absolut visionär, oder unglaublich anhörte, ist heute entweder schon erfunden, oder man denkt schon eine Ecke bzw. Generation weiter. Bei Filmen, die extrem weit in der Zukunft spielen (23. Jahrhundert), ist das umso schwieriger. Da hat es das Star Wars Universum leichter - handelt es sich hier doch um Fantasy in Reinkultur.

Sehe ich so aus als ob mich das interessiert?!"

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Majestix83 : : Moviejones-Fan
25.10.2018 12:31 Uhr | Editiert am 25.10.2018 - 12:34 Uhr
1
Dabei seit: 31.03.16 | Posts: 218 | Reviews: 0 | Hüte: 22

Bei dem Abschnitt "Sympathie zur Besatzung" bin ich anderer Meinung. Hier dürfen bei Discovery meiner Meinung nach nicht die gleichen Bewertungskriterien angewendet werden, wie bei den vorherigen Star Trek Serien. Alle Star Trek Serien zuvor waren ursprünglich immer als reine proceduals angelegt, also Storysarcs die innerhalb einer, maximal zwei Episoden gelöst wurden und dann nicht mehr relevant waren. Ausnahme hiervon sind, stellenweise, DS9 und Enterprise. Discovery will jedoch einen durchgänigen Handlungsstrang pro Staffel erzählen und hierfür ist es geradezu essentiell, das von Anfang an eine gewisse Bindung zu den Figuren entsteht, ansonsten ist die gesamte Story ebenso uninteressant wie die Figuren, das muss zwar nicht gleich Sympathie sein, ganz im Gegenteil, aber es muss beim Zuschauer zumindest ein Grundinteresse für die Handlungsrelevanten Figuren erzeugt werden. DS9 ist dafür übrigens ein sehr gutes Beispiel, DS9 wurde nämlich erst dann besser, als Ronald D. Moore zum Produktionsteam stieß, und scheinbar etwas mehr kontinuität in die Drehbücher brachte und den Figuren "leben" einhauchte.

Generell tu ich mich mit der Argumentation schwer, das einige Kritikpunkte bei den vorherigen Star Trek Serien doch auch schon so da waren. Hierbei wird nämlich vollständig ausser Acht gelassen, das die letzte, Star Trek Serie vor Discovery, vor 13 Jahren lief. Seit damals gibt es Serien wie Deadwood, Battlestar Galactica, Lost, oder eben auch Game of Thrones, welche das Niveau jedesmal erhöht haben, bis zu dem Punkt an dem wir heute mit Westworld oder The Expanse angekommen sind. Die Macher von Discovery haben selbst gesagt, das sie den Anspruch haben, das Discovery auf ein ähnliches, erzählerisches Niveau kommen soll wie Game of Thrones, dann muss Discovery in dem Punkt aber auch mit entsprechenden Serien verglichen werden, und nicht mit den 13 - 52 Jahre alten Vorgängerserien die eine ganz andere Erzählstruktur hatten. Und hier scheitert Discovery meiner Meinung nach auf ganzer Linie und das schließt die Kanonrelevanten Kritikpunkte noch nicht einmal mit ein.

Durch deine Review und deinen Kommentar zu einer alternativen negativ Kritik, spiele ich durchaus mit dem Gedanke, mich an einer entsprechenden Kritik zur Serie zu versuchen, die näher auf die von mir beschriebenen Punkte eingeht, ohne Spoiler, der Haken:
Dafür müsste ich die Serie eigentlich erneut durchschauen, und ich hadere gerade mit mir selbst, ob ich mich da wirklich noch einmal durchquälen will.

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MrBond : : Imperialer Agent
25.10.2018 12:42 Uhr
0
Dabei seit: 03.12.14 | Posts: 3.607 | Reviews: 23 | Hüte: 586

@Majestix83

Sehr gute Gegenthesen zu meinen Ausführungen. Aus dieser Sicht auch absolut nachvollziehbar begründet. Danke für die ausführliche Antwort - die dem ein, oder anderen Leser sicher eine gute Einsicht über Stärken und Schwächen der Serie vermitteln. So kann denn auch jeder für sich entscheiden, was ihm wichtig ist und ob es ihm wert ist, einen Blick zu wagen, oder es eben gleich sein zu lassen.

Hut für Deinen Comment.

Sehe ich so aus als ob mich das interessiert?!"

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8balls : : Moviejones-Fan
28.10.2018 10:10 Uhr
0
Dabei seit: 05.01.15 | Posts: 237 | Reviews: 0 | Hüte: 22

Schöne Kritik, dennoch habe ich einen Kritikpunkt den du glaube ich missverstehst in der ganzen Debatte um den Look und die Technik der Schiffe. Die wenigsten (zumindest die wenigsten die ich kenne) haben ein Problem damit, das Panels, Bedienelemente etc etc etc entstaubt wurden und an die heutige Zeit angepasst wurden. Das Problem das viele haben, ist einfach das Technologie eingeführt wurde, die es zu der Zeit als die Serie spielt, noch nicht im Kanon gab.

Bestes Beispiel ist die Kommunikation via Hologramm. Damit wurde gerade erst in den letzten Staffeln von DS9 experimentiert. Wenn sich die Serie wirklich in den Kanon einbindet, darf sowas einfach nicht sein. Das sollte dann schon kohäränt sein.

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Batman76 : : Moviejones-Fan
01.12.2018 18:25 Uhr
0
Dabei seit: 12.12.11 | Posts: 1.082 | Reviews: 0 | Hüte: 87

@MrBond

Ich bin auf jeden Fall mal gespannt, wie Du die Serie findest. Einmal mehr scheinen wir hier etwas zu haben, das man entweder richtig gut, oder richtig schlecht findet.

So, nun habe ich endlich die Serie gesehen und muss sagen: Ich finde sie gut. Ähnlich wie bei dir habe ich bei Discovery mehr das Gefühl gehabt, eine Star Trek- Serie zu sehen als bei den Rebootfilmen. Ich fand die Folgen sehr unterhaltsam und habe nicht bereut, Michael Burnham und Co eine Chance gegeben zu haben.

"With great power comes great responsibility!"

"To boldly go, where no one has gone before!"

"Bei der Macht von Grayskull, ich habe die Zauberkraft!"

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DasShrike : : Moviejones-Fan
31.03.2019 20:54 Uhr
0
Dabei seit: 31.03.19 | Posts: 1 | Reviews: 0 | Hüte: 0
Als schwer enttäuschter Trekkie und auch als anders Betroffener muss ich mir einmal am Stück Luft machen, und bitte zu entschuldigen, dass ich zunächst nur meine Sicht präsentiere, statt auf frühere Forenmeinungen einzugehen. Das hole ich gerne nach. Diese Serie ist aus mehreren Gründen ein einziges Ärgernis, das mir bei vollem Lauf die Fußnägel senkrecht stellt:

Discovery ist eine unfreiwillig komische Kreuzung des Schlechtesten aus „Traumschiff Surprise“, „Babylon 5“ und „Sturm Liebe“. Anstatt den Weltraum zu erforschen, begibt sich eine Crew von Neurotikern in ebenso willkürlichen wie hirnverbrannten Storylines auf der Suche nach der eigenen Identität ins All. Der ursprünglich explorative, aufklärerische Charakter der Serie wurde für das ziellose Wühlen in inneren Befindlichkeiten aufgegeben und spiegelt mit hoch erhobenem Zeigefinger aufdringlich die Themen der Zeit:

Das Weltall erweist sich als esoterischer New-Age-Kosmos eines All-einen organischen Pilzmycels. In dieser dystopisch ausgestalteten Schimmelhölle durchkämpfen verweiblichte Männer und Mannweiber gendergerecht als schablonenhafte und rein hysterisch-emotionale Akteure ihre Ichfindungskrisen. Die Crew scheint dabei den Wunschfantasien einer Selbsthilfegruppe entsprungen, die dem eigenen Störungsbild ein Denkmal setzen will: Sie besteht aus einer unter Vulkaniern aufgewachsenen, sich „Michael“ nennenden Menschenfrau, deren Schauspielerische Größe sich darin zeigt, dass Sie auf 100 verschiedene Weisen heulen kann; aus einem dicklichen, rothaarigen Pendant zu Wesley Crusher, das Captain werden will – und mit Spin-Offs zu werden droht –, und als Identifikationsfigur aller vermeintlich Verkannten noch um so vieles nerviger und penetranter ist, als das Urbild; aus dem Wunderwesen eines schwer magersüchtigen Flüchtlings-Aliens, das, allen körperlich überlegen und Dutzende von Sprachen sprechend, unentwegt belehrend und Verständnis hauchend vor Mitleid mit allem und jedem buchstäblich fast vergeht; aus zwei efeminierten Offizieren, deren Getue den nicht minder schwulen Sympathieträger und Charakterkopf „Omar“ aus „The Wire“ zu drastischen Maßnahmen brächte, sähe er diese Serie; aus einem species-umgewandelten Sicherheitsoffizier, der nicht weiß, in welcher Welt er sich lassen soll und forthin ostentativ schmachtend leidet; und schließlich aus Spock, den die Autoren ohne nachvollziehbaren Grund zum lernbehinderten, hospitalisierenden Irren und zum Schatten seiner selbst dekonstruierten. Seinem Äußeren zufolge dreht er zeitgleich eine Fortsetzung vom „Planet der Affen“. Über einen seltsamen Roboter kann man nichts sagen, weil über zwei Staffeln hinweg vergessen wurde, die Figur zu erklären; und über den aktuellen, dritten (!), Captain will man kaum etwas sagen, weil jede Beschreibung an diesem aalglatten Schönling abrutscht, dessen Expertise offenbar allein in vergleichender Religionswissenschaft (!) besteht.

Die Charaktere der Crew sind folgerichtig kaum entwickelt, weil es den Autoren ersichtlich nicht um interessante Individuen, sondern um Quotenrepräsentanz geht. Der Serientod eines jeden Dahingeschiedenen lässt den Zuschauer deshalb so kalt wie Fischsuppe, was aber auch nicht weiter schlimm ist, weil ohnehin ein jeder ohne Rücksicht auf Logik und Handlungsstringenz wie durch eine Drehtür zurückkehren darf, kaum, dass man Hoffnung auf interessanteren Ersatz zu schöpfen wagte. Eine dieser Jenseitspforten besteht in der schon immer mäßig überzeugenden Idee des bösen Spiegeluniversums. Diesem entspringt auch die grundböse (aber irgendwie doch auch liebe) Philippa Georgiou, nachdem ihr übergütiges, mütterliches Pendant als Captain der Discovery bei einer der wohl aussichtslosesten und schlechtdurchdachtesten Missionen der Föderationsgeschichte kaum überraschend ums Leben kam. Ihre Bösartigkeit scheint die Parallelwelt-Georgiou in den Augen der Föderation dafür zu qualifizieren, im „lieben“ Universum eine leitende Funktion der streng geheimen Sektion 31 zu übernehmen, die hier nicht nur ständig offen auftritt, und im mörderischen Trans-Species-Sicherheitsoffizier einen Verbindungsmann auf der Discovery unterhält, sondern die sich zum für alle erkennbaren Zeichen ihrer absoluten Geheimheit das Kainsmal eines böse schwarzen Kommunikators gönnt.

Das Schiff selbst ist ein gusseiserner Rohformhybrid aus plattgedrückter Kloschüssel und Glücksrad. Es verschraubt sich, warum auch immer, beim Abflug wie das Spielzeug eines Dreijährigen. Betrieben wird es mit einem supergrünen „Sporenantrieb“, weil der konventionelle Fusions-Warpantrieb dem Autorenteam aus gottweiss-welchen-Gründen im All immer noch nicht grün genug war. Ein unbeherrschbares, aber trotzdem gefangenes (!?!) Supermonster, das zum Verwechseln einer Hausstaubmilbe gleicht, navigierte das Schiff zunächst, verschwand dann aber im Weltraum, als Frau „Michael“, wieder einmal unter Tränen, erkannte, dass es in Wahrheit ein friedfertiges Myceltwelt-Bärchen ist. Noch Fragen?

Die Klingonen kommen optisch als Nacktschildkröten kaum besser weg. Nach der quälenden Anfangsphase langatmiger Operetten-Reden auf klingonisch (mit Untertitel) sprachen sie endlich deutsch – mit einer kraftlos und hohl klingenden, backenlastigen Zisch-Aussprache, die vermuten lässt, dass allen stinkende Käsesocken in den Hals gestopft, und die Zungen am Gaumen festgenagelt wurden. Das ist zwar auf gewisse Weise originell, aber dennoch nicht gut.

Die Handlung treibt währenddessen ziellos in schier endlosen, hübschen Bildanimationen und Therapiesitzungen der Akteure vor sich hin, so, wie es den Schöpfern wohl abends in der Badewanne einfällt. Ging es in Staffel 1 noch um den Krieg mit den Klingonen, spielen diese – dankenswerterweise, weil man sich an diese brokatverpackten Lurche einfach nicht gewöhnen kann – in Staffel 2 überhaupt keine Rolle mehr. Stattdessen plagiiert man nun ungeniert Terminator durch einen aus dem Nichts entstandenen Konflikt mit einer bösen menschgemachten KI aus der Zukunft, verstrickt sich aber durchweg in Logikfehler, weil die Soap-Autoren den Verwicklungen von Zeitreiseparadoxien nicht gewachsen sind.

Man fragt sich also, wer die Zielgruppe dieses hirnverbrannten Unsinns sein soll. Auf weitere Logikfehler der Serie will ich gar nicht erst im Detail zu sprechen kommen, weil das Seiten füllen würde. So hätte Picard dank des allumspannenden Sporenantriebs mit den Borg wohl keine Schwierigkeiten gehabt, und auch Voyager wäre als ganze Serie entbehrlich gewesen, es sei denn, Captain Janeway mangelte es an einem grünen Daumen oder sie sie wäre schwere Schimmelallergikerin gewesen. Vielleicht wird sich das Team zum Schluss der Serie auch mit dem Einsatz eines hochwirksamen Fungizids durch die Borg oder durch die Spezies 8472 retten, wir werden sehen. Weit schlimmer ist hingegen die naive ideologische Aufladung der Serie, neben der die moralisierenden Autoren scheinbar nichts zu erzählen haben. Danken wir Gott, dass „Breaking Bad“, „Game of Thrones“ und „Dark Mirror“ nicht den selben Produzenten zum Opfer gefallen sind. So fühle ich mich als offen schwul Lebender von den beiden ständig schmusenden und pubertär kriselnden Schiffsoffizieren nicht angemessen repräsentiert. Kein Mensch möchte so gesehen werden, wie diese Tran-Susen, deren Charakter allein auf das Rollenbild des Schwulseins reduziert wird. „The Wire“ hat anhand der Protagonisten „Omar“ und „Kima“ vorgemacht, dass es auch anders und weit besser geht, und gesellschaftlich ganz sicher mehr Akzeptanz für Pluralität weckt. Diese einfältige Form des Genderns ist ihrerseits abwertend, diskriminierend und reaktionär: Sie unterstellt exaltiertes, klischeehaftes Rollenverhalten und Persönlichkeitsstörungen, wo es eigentlich nur um die unaufgeregte private Frage des passenden Lebens- und Sexualpartners gehen sollte. All das sollte eigentlich kein Thema von Science Fiction sein. Gleiches gilt für Tilly: Warum blamiert man eine so schwer beeinträchtigte Persönlichkeit durch die Zurschaustellung ihrer manischen, infantilen Selbstunsicherheit in jeder Folge aufs Neue bis auf die Knochen, statt ihr die Chance zu geben, endlich zu einer reifen Person zu werden oder wenigstens dem Kindergarten zu entwachsen ?! Und wann wird Tyler endlich Urlaub nehmen, um außerhalb der Serie einen Schiffscounsellor aufzusuchen, der ihm Hilft, seine Identitätsprobleme zu lösen, statt den Zuschauer weiter mit dem immer gleichen zu langweilen?! Wer hatte bloß die bizarre Idee, die Kraft und Entschlossenheit der neuen Sicherheitsoffizierin dadurch zu veranschaulichen, dass man ihr das Aussehen eines gezäumten Wildpferdes gab? Warum kauft man "Zeitkristalle" nur auf dem Schwarzmarkt und nicht gleich beim Produzenten der Zeitreisetouristik? Wann dürfen wir damit rechnen, dass der Schimmelantrieb durch einen Tränenantrieb ersetzt wird, um diesen schier unerschöpflichen Rohstoff im Discovery-Universum zu nutzen?!

Es wäre jedenfalls ein Akt der Zuschauerbeleidigung, wenn die Macher der Serie davon ausgingen, dass das Publikum so dämlich ist, wie dieses Werk. Zu ertragen ist es nur als Parodie auf das Label „Enterprise“. Zu beklagen bleibt aber eine vertane Chance, „Star Trek“ auf so kluge und moderne Weise fortzusetzen, wie es anderen guten Serien gelungen ist, Neues zu erzählen.
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