Tarantino stinkig: "The Hateful Eight" nach Skript-Leak aufgeschoben

Richtig und konsequent.

Quentin machts richtig. Er ist ein wahrer Künstler, dem es nicht auf das Geld ankommt, sondern um die Kunst des Filmemachens.

Hollywoods Arbeitsmethoden (absichtliche Geheimkrämerei, unmenschliche Behandlungen seitens Autoren, etc., vollkommen hirnrissige Marketingstrategien und nur noch der kurzlebige Erfolg, anstelle von wahren Erfolg auf langfristiger Basis, etc, etc.) waren mir schon immer höchst dubios.

Tarantino zeigt mir - vielleicht auch anderen - das man auch den Mut haben muss ein Projekt zu schmeißen, wenn etwas negatives passiert.

Sicher nicht alle Ideen werden realisiert, aber seit ca. 2000 bemerke ich einen eklatanten Qualitätsverfall bei vielen Stoffen.
Vieles ist nicht als ganzes unterhaltsam, sondern nur noch bestimmte Stücke eines Films. Davon ist leider auch Quentin betroffen, aber auch das ist bei ihm nur minimal.

Ich persönlich erkläre es mir mit, dass die meisten Themen einfach abgehandelt sind und bisherige Verfilmungen einfach das beste rausgeholt haben.

Zwar fieberte ich bisher jeden Tarantino-Projekt mit Spannung entgegen, aber als ich lesen müsste, dass sein nächstes Werk ein weiterer Western werden sollte, war ich zuerst ein bisschen abgeneigt und so wie ich Tarantino verstehe ist für ihn und viele, viele andere der Italo-Western einfach der bessere Western, anstelle des amerikanischen Saubermann-Images.

Ich bin über diese Entwicklung ehrlich gesagt froh. Auch wenn der Titel The Hateful Eight vielversprechend klang, so wollte ich nach Django Unchained nicht noch einen weiteren Westernfilm sehen. Zumindest nicht so schnell.

Was TheWrap nun berichtet klingt interessant. Gefängnisfilme können äußerst gelungen sein und wieso nichtmal von Tarantino?

Schon richtig schei...!
Wenn man schon den Hollywood Agenten nicht mehr trauen kann,wem dann?

Das ist scheiße…
auf kein Schwein kann man heute noch vertrauen. Alles muss man immer selber machen
der arme

@ Strubi
Du hast eine gute Idee aufgeworfen. Fantasy und Sci-Fi. Das wäre richtig, richtig klasse, wenn sich Tarantino dafür begeistern lassen könnte.

Es gibt so viele wunderbare "B-Filme" bzw. "Exploitation-Filme", die einer Tarantino-Ehrung würdig wären.

Ferner du hattest angemerkt, dass Tarantinos Filme für dich nicht immer ganz rund waren bzw. sind.

Mir geht es bei seinen ersten Filmen und allen nach KILL BILL folgenden so. Sie nicht schlecht, weiß Gott nicht, aber für seine ersteren Machwerke denke ich bis heute: aller Anfang ist schwer, der Weg ist das Ziel.

Dann kam KILL BILL und für mich war Tarantino am Ziel. Er hat für sich und der Welt seinen perfekten Film hingelegt.

Aber komischerweise mit DEATH PROOF, INGLORIOUS BASTERDS und DJANGO UNCHAINED war es nicht mehr ganz so perfekt.

Diese drei haben ihre überragenden Momente, aber als ganzes wirken sind nach meinen Empfinden auch nicht wirklich "rund".

Eine traurige Nachricht für mich, da ich das Western-Genre wirklich sehr mag und Tarantino bei "Django Unchained" wirklich sehr viel Liebe zum Detail und Herzblut einfließen ließ und eben ein klassischer Western war, von denen es heutzutage leider viel zu wenige gibt und falls es dann doch welche gibt, oftmals künstlich mit Effekten aufgebauscht werden, wie bei "Cowboys & Aliens" oder "Lone Ranger", und dadurch den alten Charme verlieren, doch bei Tarantino war es ein klassischer Italo-Western.
Natürlich freut es mich auch, dass Tarantino nun ein anderes Genre vornehmen wird und dieses bestimmt ebenfalls meistern wird, aber ein weiterer Western hätte mir persönlich mehr zugesagt.

Ich finde es auch gut, dass er jetzt nicht krampfhaft versucht, das Drehbuch umzuschreiben und neue Ideen einfließen lässt, damit die Veröffentlichung keinen Einfluss auf die Überraschungsmomente hat, sondern nun das Projekt vorraussichtlich komplett fallen lässt.
Das zeigt ja, dass er nur diese eine Vision verfilmt hätte, welche für ihn passte und nun nicht diese durch Abänderungen zerstören möchte.
Das finde ich ganz toll und das sollten sich viele andere Filmemacher in Hollywood ebenfalls zu Herzen nehmen.

Andererseits bin ich etwas verwundert, dass Tarantino so schnell das Projekt fallen lässt, nachdem er doch auch schon zu "Django Unchained" das komplette Drehbuch bereits Jahre im Vorraus veröffentlicht hat und jeder konnte es lesen.

@ChrisGenieNolan:

"auf kein Schwein kann man heute noch vertrauen. Alles muss man immer selber machen"

Aber gut, gut. Na schön. Ich bin ja vorbereitet. Es ist eine verrückte Welt in der wir leben. Weißt du eigentlich, woher ich diese Narben habe?

@AldrichKillian:

Nein, aber ich weiss von wenn du das hier hast :-)

Also das find ich jetzt schon bescheuert! Hab mich auf den Film gefreut. (

Hab ich das falsch in Erinnerung, oder leakt Tarantino nicht selbst seine Drehbücher immer im Internet und zwar VOR dem Film? Ich dachte, das macht er immer so. Versteh zwar, dass er über den Vertrauensmissbrauch angepisst ist, aber dann wäre das ja vor allem eine Frage des Prinzips. Und dafür dann einen möglicherweise geilen Film zu opfern, der gerade für ihn selbst ja eine höhere Bedeutung hat als fürs Publikum, fände ich dann schon überzogen. Na, vielleicht braucht er halt ein Weilchen und regt sich dann wieder ab. Ich hoffe es mal stark.

@Han

Ich glaube nicht, dass er den Western doch noch macht. Vielleicht irgendwann, aber jetzt wohl nicht mehr. Er sollte vielleicht mal The Fall of Max Payne verfilmen. Das wäre doch so ziemlich genau sein Ding! Da könnte er einfach alles umsetzen was er so liebt und wofür wie seine Filme so lieben. Da könnte er selbst den Russen Vladimir Lem spielen und so richtig die Sau rauslassen. Da braucht er auch keine Story zu erfinden, nur die vorhanden Handlung mit seinen genialen Ideen ergänzen.

Das wäre sowas von genial … ! ! !

Hhmmh, wenn tarantiono das so gesagt hat, erinnerst mich das an eine szene aus dem kinderzimmer: "du hast gepetzt! mit dir spiele ich nicht mehr. das ist mir zu doof. ich gehe woanders spielen"

;)

Ich kann ihn schon verstehen. Das ist zwar schon in gewisser Weise wie Chewie sagt eine Trotzreaktion aber man kann dennoch nachvollziehen, dass man nach so ner Scheiße keine Lust mehr hat.

Wenn ein paar Wochen vor Kinostart was durchsickert wie es bei Django der Fall war, kann man da noch locker drüber wegsehen. Es ist ja auch ein Zeichen, dass sich die Leute für den Film interessieren und heiß drauf sind (hat Tarantino selber so ausgedrückt)
Aber wenn dann so ne scheiße auch noch so verdammt früh passiert ist das schon total bitter und ärgerlich.

Ich kann die vielen Kommentare von wegen "nicht schon wieder nen Western" überhaupt nicht nachvollziehen. Auch wenn ich wirklich ein riesen Fan von Tarantino allgemein und von Western allgemein bin und zudem noch Django als einen der besten Filme der letzten Jahre sehe, kann ich ganz neutral sagen: Warum denn nicht wieder nen Western?

Er hatte Spaß dran. Er braucht nicht 100.000 Spezialeffekte, die er eh nicht mag. Er muss nicht digital drehen. Er liebt dieses Genre und vor allem wäre der Film bestimmt ganz anders als Django geworden. Vllt auch in die Italo-Richtung aber bestimmt kopiert er sich nicht selbst innerhalb so kurzer Zeit. Das wäre untypisch und doof.
Wenn ich höre, dass er lieber nen Sci-Fi-Film machen soll werde ich schon hellhörig weil ich das ehrlich gesagt auch interessant fände aber letztendlich wird das wohl eher nichts werden. Dafür wirkt er mir einfach zu "klassisch". Einen Gefängnisfilm lehne ich hingegen eher ab.

Ein weiterer Punkt FÜR den Western ist auf jeden Fall die Seltenheit dieser Filme. Leider ist dieses Genre völlig unterrepräsentiert und hat leider nur wenige richtig starke "neo"-Vertreter. Ich würde jedenfalls einiges dafür tun mehr Western und weniger Comics im Kino zu sehen. (hat Aldrich ja auch schon anklingen lassen)

Mich kotzt das grad total an -.-

@ sittingbull

"Leider ist dieses Genre völlig unterrepräsentiert und hat leider nur wenige richtig starke "neo"-Vertreter."

Huch? Das musst dir mir genauer erklären. Der Western zählt zu den ältesten und gleichzeitig im Westen wohl meistverfilmten Genre überhaupt seit Edwin S. Porter THE GREAT TRAIN ROBBERY (1903) drehte.

Es gibt über 10.000 Stück, meinem Gefühl nach - also wenn dies für dich eine Art von Unterrepräsentation ist...

@Tarantino:

So genial ich ihn als Regisseur und Geschichtenerzähler finde, so unsympathisch finde ich ihn als Person des öffentlichen Lebens. Privat werde ich mich hüten, was zu sagen, da ich ihn ja nicht kenne.
Aber der Typ ist so von sich eingenommen (teilweise auch zu Recht), dass er der Meinung ist, man müsse immer nach seiner Pfeife tanzen.
So hat er beispielsweise damals Matt Dillon die Bruce Willis Rolle in Pulp Fiction zuerst angeboten, und als dieser eine Nacht drüber schlafen wollte, hat er erbost darauf reagiert und ratz fatz Bruce Willis genommen. Außerdem reagierte er extrem pikiert als Ennio Morricone mit seinen über 80 Jahren gesagt hat, dass er eigentlich gar keine Zeit dafür hat, für Tarantino etwas originelles zu schreiben und gleich einen kleinen Kleinkrieg mit dem Maestro angefangen, der auch so weit ging, dass Morricone sich letztendlich öffentlich für seine Äußerungen entschuldigen mußte.
Und das sind nur zwei seiner zahllosen Starallüren...

Insofern wundert mich dieses kleinkindmäßige Gehabe kein bißchen.

Außerdem bin ich auch ziemlich froh darüber, dass Tarantino erst mal keinen Western mehr drehen will, da ich der Meinung bin, und dies auch nicht oft genug wiederholen kann (eigentlich bei jeder sich nur öffnenden Gelegenheit - Danke liebes MJ-Team), dass der Mann einfach keine richtigen Western drehen kann. Egal wie er es dreht und wendet, es endet in einem ausufernden, geschwätzigen Tarantino-Film.
Dies mag jetzt auf den ersten Blick abwertend klingen, aber grundsätzlich ist das ja genau die Qualität eines Tarantino, aber wenn ich einen Western sehen will, will ich einen Western sehen.

Also, ich zitiere den nächsten Avengers-Bösewicht: Ich freue mich :-)

@ Sittingbull:

Ich stimme dir in einem Punkt zu, es werden derzeit einfach zu wenige wirklich gute Western gedreht.
Aber da warte ich lieber auf einen wirklich guten, als drei halbwegs schlechte zu sehen.
Todeszug nach Yuma war gut, Seraphim Falls war interessant bis gut, dieser Coen-Film mit Jeff Bridges in diesem Remake in der Rolle von John Wayne war gut, Django Unchained war für mich kein Western, Lone Ranger mag Geschmackssache sein, aber ich fand den richtig gut, und eine deutlich bessere Hommage als Django.

The Good, the Bad, the Weird war ein guter Kimchi-Western, wenn du denn nicht kennst, gib dem mal eine Chance, es braucht ein bißchen, bis man sich an den Korea-Stil gewöhnt hat, aber der geht noch am ehesten in Richtung Zwei Glorreiche Halunken (nicht nur vom Titel her) :-)