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CSI - Vegas

Moviejones | 29.03.2024

Hier dreht sich alles um die Serie CSI - Vegas. Tausch dich mit anderen Serienfans aus.

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2 Kommentare
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DirtyMary : : Moviejones-Fan
04.07.2014 04:59 Uhr | Editiert am 04.07.2014 - 05:09 Uhr
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Dabei seit: 07.08.13 | Posts: 175 | Reviews: 33 | Hüte: 6
CSI-nerlei

Was war zuerst da? Die Henne oder das Ei? Übersetzt in die Welt des Großbildfernsehens: Beeinflusst die reale Welt das Fernsehen oder verändert das Fernsehen die reale Welt?
Es wird zum Beispiel die Geschichte kolportiert, daß Barack Obama seinen knappen Wahlsieg vor 6 Jahren ohne die Serie 24 und seinen imaginären schwarzen Präsidenten David Palmer nicht hätte erringen können. Denn schliesslich waren Millionen von Amerikanern von der Serie und dessen charismatischen und willensstarken Präsidenten begeistert. Auch in etlichen Reden Obamas wollen einige Anleihen aus der Serie erkannt haben.

Desweiteren gibt es die Legende(?), daß amerikanische Gerichtsverhandlungen seit ein paar Jahren nicht mehr so verlaufen wie vor der Jahrtausendwende. Die Geschworenen würden von den Staatsanwaltschaften verstärkt eine absolut lückenlose und wissenschaftlich eindeutige Beweiskette verlangen. Motiv, Tatwaffe und Tatmöglichkeit hätten gegenüber dem Alter eines Fliegenschiss auf einer Leiche deutlich an Bedeutung eingebüsst. Ein Inspektor Columbo hätte es demnach in der heutigen Zeit richtig schwer, könnte vermutlich keinen einzigen Verbrecher mehr dingfest machen.
Die heutigen Verbrecher werden nicht mehr durch begabte Kriminalisten, sondern durch Kriminalwissenschaftler dingfest gemacht. Vor Gericht kommt nicht mehr der ermittelnde Beamte zu Wort, sondern der Madenversteher aus dem Labor. Zumindest, wenn es nach Jerry Bruckheimer´s CSI Las Vegas und seine diversen Ableger geht.

Der bienenfleissige Produzent hat mit seinen Projekten meist eher wenig Gespür für Niveau, aber auf jeden Fall ein Gespür für Trends. Denn eine nicht gerade billige Crimeserie ohne nennenswerte Action einem Sender anzubieten kann durchaus als mutig bezeichnet werden. Er hat darauf gesetzt, daß der Zuschauer sich tatsächlich darauf einlässt sich weniger auf die Jagd nach einem Täter, als vielmehr auf die Jagd nach Beweisen zu focussieren. Denn die können anders als potentielle Täter nicht lügen, sondern deren Lügen entlarven.
Und der Zuschauer hat kapiert, wer bei der Verbrechensbekämpfung die Asse im Ärmel hat.

Zum Erfolg von CSI Las Vegas hat nicht nur das vergleichsweise innovative Konzept, sondern sicher auch Hauptdarsteller William Peterson sehr viel beigetragen. Seine Figur des Gil Grissom geht weit über eine bürokratisch orientierte “Laborratte” hinaus. Er irritiert sein Team nicht nur mit seiner Vorliebe für Achterbahnfahrten, sondern auch mit Fähigkeiten wie dem Beherrschen der Zeichensprache oder mit Kenntnissen über Buddhismus und Sado-Maso-Beziehungen.
Eine CSI-Folge war in den ersten Staffeln daher immer auch ein kleiner Exkurs in Philosophie, die anderen Ermittler hatten zwar alle ihre kleinen Geschichtchen am laufen, waren aber eher Beiwerk als Hauptzutat. Die Hauptzutat waren die teilweise bis auf kleinste Detail clever ausgetüftelten Fälle der Drehbuchautoren, unvergessen die Folge in der Buddhisten”Szene” oder die Episoden um eine unter Mordverdacht geratene Domina, zu der Dr. Grissom eine ganz “besondere” Beziehung pflegte.
Optisch wusste das Konzept mit “speziellen” Animationen von Vorgängen aus dem Körperinneren zu überraschen, denn wer wollte nicht schon immer mal wissen wie ein Gehirn aussieht, wenn eine Kugel hindurchschlägt. Diese neuartige visuelle Untermalung von Geschehnissen wurde dann auch von anderen Serien wie Dr. House erfolgreich adaptiert.

Das Konzept CSI schlug voll ein und schaffte einen weltweiten Siegeszug auf dem TV-Serienmarkt. In anderen Branchen hegt und pflegt man einen solchen Schatz nach allen Regeln der Kunst, als daß man noch lange von ihm zehren kann. Nicht so in der TV-Branche.
Da führt man jede noch so gelungene Idee zum Aderlass, indem diverse “Spin-offs” ersonnen werden ohne auch nur den Hauch von Material oder Potential für ein solches Vorhaben im Ärmel zu haben. Die Ableger Miami und New York fallen vor allem durch ihre waffenscheinpflichtige Farbgebung auf. Die Figuren bleiben trotz vom Prinzip überdurchschnittlichen Schauspielern masslos blass, es gibt auch bei weitem nicht genügend passable Drehbuchautoren, um die immer gleich bleibende Grundkonstruktion der Fälle erfolgreich zu variieren oder gar zu vertiefen.
William Peterson brachte es auf den Punkt: “Bei CSI geht es zu wie bei McDonalds”. Wie wahr. Der Zuschauer geht mangels Alternativen immer und immer wieder hin, bereut es nicht, wird aber - ganz gleich welches der 3 Menüs er bestellt - nie wirklich gesättigt das Etablissement verlassen. Denn dafür ist McD/CSI nicht gemacht.
Peterson hat schon vor Jahren aufgegeben, beim “Ur”-CSI wird der Stab seit geraumer Zeit von Staffel zu Staffel an einen neuen abgehalfterten TV-Star weitergegeben.

Wenn Massenware zur Standardqualität auserkoren wird ist es kein Wunder, wenn von gängigen Konventionen abweichende Serien wie Dexter, Breaking Bad, Game of Thrones oder House of Cards erstaunliche Erfolge feiern. Dabei wird auch dort in diesen zu “Kult” gehypten Serien oft nicht mehr als bestenfalls Durchschnittsware angeboten.
Aber in der Wüste wird selbst eine kleine Oase wie ein Königreich wahrgenommen.
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EviIDeath : : Moviejones-Fan
02.05.2021 12:42 Uhr
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Dabei seit: 01.02.15 | Posts: 80 | Reviews: 0 | Hüte: 2

Ich habe mir die Serie am 02. Mai 2021 angeschaut. (Zum Serientagebuch)

schaue derzeit alle Serien parallel in entsprechender Reihenfolge. Die Serie wird aus meiner Sicht nie langweilig

Meine Bewertung
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"Was sagt der?" - "Das wir tot sind, mit Akzent!"
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