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Kritik: Don’t Breathe 2 von Moviejones

Moviejones | 27.08.2021

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17 Kommentare
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Silencio : : Moviejones-Fan
08.09.2021 09:58 Uhr
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Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.416 | Reviews: 54 | Hüte: 289

Raven:

Ich habe Deutschland als Beispiel genommen, weil du da eine verallgemeinernde Aussage getroffen hast, die in ihrer Breite dem komplexen Thema nicht gerecht wird.

" Ich meine aber eher andere Länder, in denen zehn Mal mehr Menschen / m² leben als hier bei uns."

Auch das kannst du schlecht verallgemeinern, weil Bevölkerungsdichte ohne weitere Qualifikationen nichts weiter aussagt, als dass viele Menschen auf engem Raum zusammenleben. Die wenigsten, die "ÜBERBEVÖLKERUNG!" schreien, meinen wohl die reichen Stadtstaaten wie Monacco.

"Es gibt sicher auch wieder gegenteilige Modelle, die das Gegeteil belegen. "

Eigentlich müsste ich hier aufhören zu antworten, weil du bloße Vermutungen aufstellst, damit du deine Meinung nicht überdenken musst.

" Beweisen tun diese Modelle auch nicht wirklich etwas. Viele Modelle beschönigen auch gerne oder träumen davon, dass ihr Modell vom Ideal funktioniert."

Das ist leider nicht, wie Forschung und wissenschaftlicher Konsens funktionieren. Viele dieser Modelle sind peer reviewed und gehen darüber nicht von einem Idealfall aus (sondern berücksichtigen zB Missernten).

Generell ist das eine schlechte Argumentationsstrategie: der nicht-funktionierende Status Quo soll beibehalten werden, weil ein anderes Modell unter Umständen auch nicht funktionieren könnte?

"Kein Modell der Weltbesten Wissenschaftler und Forscher könnte die Probleme der gesamten Welt und aller Länder und aller 8 Mrd. Menschen in einen Topf werfen und lösen (in der Realität)."

Ein Modell soll auch nicht ALLE Probleme lösen. Habe ich auch nirgendwo geschrieben. Du kannst übrigens auch aufhören, dich dauernd auf "die Realität" zu berufen, bisher hast du nicht eine belegbare Behauptung aufgestellt, sondern argumentierst von Allgemeinplätzen.

"Damit magst du recht haben, aber alles andere würde den Fisch so teuer machen, dass ihn sich wieder nur die Reichen leisten könnten."

Steht dein Genuss über dem Fortbestehen der Ozeane?

"Und ohne diese Massenware würden auch wieder hundertausende Menschen arbeitslos werden und verarmen."

Übermäßig viele Seefahrer sind bereits verarmt, der Fischhandel lebt von Ausbeutung und wortwörtlichen Sklavenarbeitern. Das tut übrigens jeder Produktionszweig, der nicht gerade in den Erste Welt-Ländern produziert.

"Viele leben (leider) davon, dass sie Fische fangen."

Hier haben wir wieder eine Verallgemeinerung. Ja, viele Leute leben vom Fischfang. Aber was heißt das? Meint das Leute, die küstennah leben und auf ihrem Paddelboot rausfahren und auf der See ihr Abendessen fangen? Falls ja: die sind nicht an Überfischung schuld.

Meint das Leute, die auf Lachsfarmen arbeiten? Nun, die würden voraussichtlich woanders Arbeit finden (andere Arten der Lebensmittelproduktion benötigen mehr Arbeitnehmer, wenn dort ein höherer Bedarf entsteht, zB), oder man müsste diese Leute halt irgendwie auffangen.

" Eine Alternative, in der sowohl Menschen als auch Meeresbewohner gewinnen, gibt es nicht, solange es so viele Menschen gibt

Selbstverständlich gibt es die, du hast SELBST in diesem Absatz schon eine Alternative genannt.

"Welche Staaten? Staaten, die Schulden bei den Banken haben, indem sie Kredite mit neuen Krediten begleichen? Staaten, die fast schon 50 % unseres Geldes als Steuern für sich beanspruchen und an vielen Stellen sinnlos verschwenden? Letzlich sind wir alle es, die das wieder bezahlen dürfen

Auch wieder eine sinnlose Verallgemeinerung, dazu noch polemisch und an den Fakten vorbei. Ja, Staaten haben Schulden. Staatsverschuldung ist aber nicht automatisch was schlimmes und kann sogar die Wirtschaft ankurbeln - indem man zum Beispiel einen neuen Wirtschaftssektor, wie... keine Ahnung, vielleicht Solarenergie, oder so, finanziell bezuschusst, statt weiter Subventionen in Wirtschaftszweige zu stecken, die uns überhaupt in die Misere gebracht haben.

"Gerade vor einigen Wochen habe ich eine Doku über ausgestorbene Tierarten und über aktuell bedrohte Tierarten gesehen, die allein wegen unserer Anwesenheit und unserer Ausbreitung ausgestorben sind bzw. gerade aussterben. Auch das sit ein BEWEIS, dass allein die Masse der Menschen zur Verdrängung der Tiere führt, auch ohne sonstiges Zutun. Das ist für mich schon Beweis genug, dass es zu viele Menschen gibt."

WO führt das dazu? In welchem Maße? Las Vegas in der Wüste hochzuziehen hat wahrscheinlich weniger Tiere verdrägt, als stündlich durch Abholzung des Regenwaldes verdrängt werden. Auch wieder eine Verallgemeinerung.

Und weil ich gerade eh einmal drin bin:

"Und was ist mit der Würde der Opfer und der Angehörigen? Was ist mit Gerechtigkeit? Was ist mit dem Schutz aller restlichen Menschen vor einem potentiellen Mörder, der seine Rehabilitation vielleicht nur vortäuscht? Ist ja nun auch schon oft genug vorgekommen.

Vielleicht stammt dieser Satz ja auch von einem Menschen, der selbst ein Mörder oder Vergewaltiger war? Schon mal daran gedacht, dass auch dieser Satz von Menschen mit Fehlern geschrieben wurde?"

Also ganz einfach: das Grundgesetz ist als Reaktion auf die nationalsozialistische Willkürherrschaft erarbeitet worden, deswegen werden dort bestimmte Werte absolut und unverhandelbar festgelegt. Dazu gehört die Menschenwürde, die keinem mehr aberkannt werden soll. Die ist schlicht unantastbar. Nicht "ein bisschen antastbar", sondern rein gar nicht, weil dies ein Wiedererstarken von Unrechtsregimen auf Grundlage des Grundgesetzes schlechthin verhindern sollte. Das kann man ohne die Weimarer Verfassung, die das nicht ganz so genau genommen hat, zu kennen, nur so semi verstehen, aber die hatte nicht so starke Verfassungsprinzipien und lies sich daher leicht(er) aushöhlen. Bis jetzt haben die Autoren des Grundgesetzes (der sogenannte Parlamentarische Rat) auch Recht behalten: trotz diverser Bestrebungen hat die freiheitlich-demokratische Grundordnung Bestand.

Damit ist aber noch nicht so ganz erklärt, warum es in Deutschland keine Todesstrafe gibt. Das folgt nämlich nicht aus Art 1 GG, sondern aus Art 102 GG. Nun, Art 102 stellt einen Ausfluss der Menschenwürdegarantie dar (und es ließe sich argumentieren, dass es den Art 102 gar nicht erst gebraucht hätte), die Autoren des GG wollten explizit ausdrücken, dass man sich GEGEN eine Todesstrafe entschieden hat. Damit hat man sich gegen die Verbrechen der Naziregierung bzw. der NS-treuen Richter gestellt, die nämlich außerordentlich viele Todesurteile ausgesprochen hat, da auch dies ein Instrument der nationalsozialistischen Terrorherrschaft war. Um einer Aushöhlung der demokratischen Grundordnung auf diesem Wege (gerade auch aufgrund der Unabhängigkeit der Jusitz schwer zu kontrollieren) vorzuwirken, hat man die Todesstrafe schlicht ganz abgeschafft. Und letztendlich dient das dem Schutz von uns allen und nicht nur den Rachegelüsten von ein paar wenigen.

"Nun übertreibe mal nicht. Die Mörder achten das Grundgesetz selbst nicht. Was gibt ihnen also das Recht, das Grundgesetz für sich zu beanspruchen, wenn sie es selbst nicht beachten?

Das Grundgesetz bindet den STAAT. Der hat sich an die Menschenwürdegarantie zu halten, der darf nicht einfach sein Gewaltmonopol missbrauchen.

"Oder dass er wegen guter Führung nach 5 Jahren freikommt. "

Bitte nicht Plot Points aus drittklassigen John Grisham-Kopien mit der Realität verwechseln.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
09.09.2021 21:03 Uhr | Editiert am 09.09.2021 - 21:03 Uhr
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Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.340 | Reviews: 180 | Hüte: 634

@Raven13

Recht und Gerechtigkeit sind natürlich ein schwieriges Thema. Im Idealfall ist das Recht das staatlich-gesellschaftliche Vollziehen der Gerechtigkeit. Falls das Recht dem individuellen Gerechtigkeitsgefühl nicht Genüge tut, kann man sich natürlich über das Recht stellen und gemäß dieses Gerechtigkeitsgefühls handeln, muss sich dann aber wiederum vor einem Gericht dafür verantworten. Wenn man allerdings nach der Devise handelt, dass jeder Gerechtigkeit einfordern kann, hat es sich mit dem gesellschaftlich-gemeinschaftlichen Zusammenleben schnell erledigt. Dafür bedarf es schon feststehender Normen, die jedes Individuum gleich behandeln und an die sich alle zu halten haben.

Ein Individualbeispiel, also wie ich selbst mich im Falle des Falles fühlen würde, bringt uns nicht weiter. Natürlich würde ich das ziemlich scheiße finden und es wäre mir ganz und gar nicht recht. Und jetzt? Ersteinmal hat jeder Menschen das Recht auf einen Anwalt und auf ein faires Verfahren. Und Rechtsprechung ist in solchen Fällen deswegen so sensibel, weil der Mensch als heilig gilt und Freiheit (Entzug der Freiheit als Strafe) eines unserer höchsten Werte ist. Es schützt vor Willkür. Ich habe mehr Angst vor einem mörderischen Staat, der schaltet und waltet, wie er möchte, als vor einem mörderischen Individuum.

Auf Mord steht in Deutschland die lebenslange Haftstrafe, da kannst du frühestens nach 15 Jahren wegen guter Führung entlassen werden.

"Was ist mit dem Schutz aller restlichen Menschen vor einem potentiellen Mörder, der seine Rehabilitation vielleicht nur vortäuscht?"

Dafür gibt es eben lebenslange Haftstrafen und die Sicherheitsverwahrung zum Schutz der Gesellschaft, falls Rückfälle nicht ausgeschlossen werden können.


Den Rest hat Silencio bereits beantwortet.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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