Als ein mysteriöses Raumschiff auf der Erde bruchlandet, machen eine junge Frau und eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von Soldaten eine folgenschwere Entdeckung, die sie vor die größte Bedrohung des Planeten stellt. Während Mitglieder des Unfallrettungsteams in den Trümmern nach Überlebenden suchen, begegnen ihnen mysteriöse raubtierhafte Lebensformen, die viel furchteinflößender sind, als sie es sich jemals hätten vorstellen können. Das Rettungsteam muss um sein Überleben kämpfen und steht vor der Frage, wie sie mit dieser Entdeckung umgehen. Denn diese Entscheidung könnte den Planet Erde, wie sie ihn kennen, für immer verändern.
Spoiler.
Also ich bin auch ziemlich zufrieden.
Ganz am Anfang hatte ich bedenken, weil ich eigentlich immer den Spielbergischen Spannungsaufbau mag und ich dachte, jetzt zeigt man von Sekunde 1 an die Aliens - was soll da noch kommen?
Ich glaube, die wichtigste Erkenntnis ist, dass es bei der Serie gar nicht mal um die klassischen Xenomorphs geht. Aber ganz ehrlich? Zu recht.
Das Ding ist doch ein Stück weit auserzählt. Face Hugger, Wasserfall-Spucke, Säure...man weiß irgendwie, woran man ist. Es wiederholt sich alles nur noch. Und die Routiniertheit, mit der vor allem Morrow an die Sache herangeht, spiegelt das sehr gut.
Ein Stück weit musste ich auch an den ersten Jurassic World denken, der im Prinzip mit dem ähnlichen Problem zu kämpfen hat. So richtig schocken tun Dinos nicht mehr, also muss irgendwas neues her. Und so sind es dann bei Alien Earth eben die ganzen anderen Aliens.
Hier hat man dann letztlich doch einen guten Spannungsaufbau. Man sieht erst Stück für Stück, welche Spezies was kann. Teilweise spart man es sich bis zum Schluss auf - selbst dann weiß man es nur grob.
Der heimliche Star der Serie ist für mich das Augen-Viech. Während es anfangs wie das pure Böse wirkt, hatte ich zwischenzeitlich den Eindruck, es wäre sogar auf der Seite der Guten und will helfen?! (Warnung vor Blutsaugern, Kampf gegen Xenomorph...). Dann wiederum war es lange in einem Hannibal Lecter ähnlichen Zustand. Und die ganze Zeit hätte ich wetten können, es endet so, dass es im Kopf vom Boy Wonder landet. Aber ich wollte die ganze Zeit wissen, was ist das Potenzial, wenn es in einem Menschen wäre.
Auch die Sache mit den Kindern ist eigentlich relativ clever. Oft sind es in diesem Genre ja Leute, die sich extrem dumm anstellen und dadurch XY auslösen. Aber in diesem Fall sind irgendwelche Katalysator-Aktionen nicht komplett dumm, sondern weil sie von Kindern ausgeführt werden, ist eine gewisse Naivität nachvollziehbar. Aber sie zeigen auch einen recht unbefangenen Blick auf alles.
Und ganz nebenbei fand ich die Intros eine echt clevere Lösung, mit Rückblenden und Titel-Sequenzen umzugehen.
Was der Serie ein bisschen das Genick bricht, ist, dass dieses Franchise insgesamt einfach so schlecht mit seiner Timeline ist. Das mit den Jahreszahlen kann man irgendwie knicken, weil es wenig Sinn ergibt. Als Anthology wäre es vielleicht besser aufgehoben, anstatt zu versuchen, doch irgendwie schönzureden, dass alles miteinander verbunden wäre...
Meine Bewertung
AfD-Verbot (:
So, am Ende bin ich tatsächlich zufrieden und Happy, dass es die Serie gibt. Reichlich Ideen, gute Folgen (Nr. 3...), Sequenzen und Hawley war ambitioniert genug, Risiken einzugehen, was man vom Regisseur des letzten Alien Filmes wohl kaum sagen kann.
Das gesagt, verstolpert sich die Serie leider in den letzten beiden Folgen. Hot Take: Hawley hat die Serie zum falschen Scott Film gedreht...
"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."
MB80:
Den Frischhaltebeutel fand ich auch was beknackt, hatte schon Angst, dass er den zu Jabba zieht. Ein wenig zu sehr Carbonit für meinen Geschmack...
Ich möchte übrigens auch eine Lanze für die neuen Viecher brechen, die tatsächlich halbwegs widerwärtig und effektiv sind. Wer sich die Dinger, die an der Decke hängen, ausgedacht hat, hat damals auf jeden Fall gerne "Half-Life" gespielt...
"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."
-Vern
@Silencio
Ich mag die Serie ja gar nicht sehen, habe mich nur wegen der Grundhandlung gewundert und wollte daher erfragen, ob das tatsächlich so widersprüchlich ist. Offenbar nicht.
Silencio:
"die Dinnerparty war hilarious, ich habe laut und dreckig gelacht."
Genau auf die habe ich im Discord angespielt. Freut mich^^
Die etwas alberne Szene die ich meinte war die "Alien im Sack".. ..
"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."
Ach so, die zweite Folge ist natürlich automatisch 0/10 wegen des Tool-Songs im Abspann. Die einzige Band, die nach ihren Fans benannt wurde...
(Aber mal im Ernst: die Dinnerparty war hilarious, ich habe laut und dreckig gelacht.)
"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."
-Vern
TiiN:
Vielleicht guckst du die Serie einfach und wirst dann feststellen, dass die Diskrepanz gar nicht so groß ist?
"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."
-Vern
@luhp92
Die Frage ist was unter "gewusst haben" steckt. Ich habe gestern auch noch ein bisschen geblättert und es scheint, dass Weyland nur wusste, dass da irgendwas sein könnte, aber quasi nicht genau wusste was. Daher auch der Wunsch der Analyse.
Spricht dann für mich etwas gegen die Serie (die ich noch nicht gesehen habe), wo das Alien nun offenbar in erdnähe oder sogar auf der Erde selbst ist.
@TiiN
Kurz vor Abreise der Nostromo wurde der alte Science Officer der Crew gegen den neuen Science Officer Ash ausgetauscht. Also Weyland-Yutani wird davon gewusst haben und die Nostromo mit Ash insgeheim ausgeschickt haben, um den Organismus einzusammeln und zu studieren.
(Ich hatte das selbst aber auch nicht mehr ganz im Kopf, musste gerade googlen.)
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
@MB80
Naja die Order sagte, dass man einen Organismus zur Analyse zurückbringen soll. Heißt aber nicht, dass dieser Organismus schon bekannt war? Ich habe die Filme zwar ein paar Mal gesehen, aber so fit bin ich in dem Thema trotzdem nicht.
"Special Order 937
Priority one — Ensure return of organism for analysis. All other considerations secondary. Crew expendable."
Existenz und Koordinaten sind Weyland schon im ersten Film bekannt. Dass einiges vom Canon, also besonders die Scott Prequels, ignoriert werden, sickerte schon vor der ersten Ausstrahlung durch.
"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."
@ TiiN
Dasselbe finde ich auch merkwürdig. Anscheinend ignoriert die Serie nicht nur Prometheus (was ich doof finde), sondern einfach alle Alien-Filme. Gefällt mir schon jetzt nicht. Es ergibt auch einfach keinen Sinn.
Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.
Die Serie handelt im Jahr 2120, also zwei Jahre vor Alien und 59 Jahre vor Aliens. In den beiden Filmen gelten die Aliens als unbekannte, geheimnisvolle Lebensform (in Teil 2 zumindest offiziell wie der Anfang des Films es vermittelt). Trotzdem tauchen nun im Jahr 2120 Aliens auf?
Ich habe die Serie noch nicht geschaut, aber für mich klingt das etwas merkwürdig.