
Bewertung: 3.5 / 5
Gesprächsbedarf wird überbewertet... Mit Nobody 2 liefert Regisseur Timo Tjahjanto eine konsequente und schnörkellose Fortsetzung des Überraschungshits von 2021. Bob Odenkirk kehrt erneut als Hutch Mansell zurück - der scheinbar gewöhnliche Familienvater, der in Wahrheit ein gnadenloser Elitekämpfer ist.
Die Handlung setzt dort an, wo Teil 1 aufgehört hat - oder besser gesagt: Sie macht einfach weiter. Hutch versucht, ein halbwegs normales Leben zu führen, nimmt sogar seine Familie mit auf einen harmlosen Ausflug in einen Freizeitpark. Doch es dauert nicht lange, echt nicht lange, bis ihn seine Vergangenheit wieder einholt. Ein scheinbar banaler Zwischenfall eskaliert, dunkle Gestalten tauchen auf, und Hutch hat keine Wahl, als das zu tun, was er am besten kann. Viel mehr sollte nicht verraten werden, nur so viel: Wer geglaubt hat, Hutch hätte im ersten Teil bereits alles gegeben, wird eines Besseren belehrt...
Trailer zu Nobody 2
Wie schon in Teil 1: Keine großen Umwege, kein Dramaaufbau mit Samthandschuhen, der Film kommt direkt zur Sache. Nobody 2 macht von Anfang an klar, worauf sich das Publikum einlässt: 90 Minuten pure, kompromisslose Action, in der kaum Zeit für Atempause bleibt.
Odenkirk trägt den Film erneut mit beeindruckender physischer Präsenz und einem trockenen Humor, der genau im richtigen Moment durchblitzt. Unterstützt wird er von Connie Nielsen, die wieder seine Ehefrau Becca spielt, sowie von Christopher Lloyd als verschrobenem Vater - alle liefern solide Leistungen. Neu dabei sind Colin Hanks als undurchsichtiger Sheriff Abel und John Ortiz als zwielichtiger Freizeitparkbetreiber, die auch ihre Finger im Spiel haben.
Ein Highlight, das leider nicht ganz so hell leuchtet wie üblich, ist Sharon Stone. Ihre Figur, Crime-Bossin Lendina, hat ohne Zweifel ihre Momente, wirkt aber stellenweise doch zu drüber und aufgrund des Over Actings auch ziemlich hölzern. Zwar ist ihr die Freude am Spiel anzusehen, doch sie überzieht viele Szenen, was die lockere Inszenierung fast ins Lächerliche abdriften lässt.
Nobody 2 ist kein Film, der lange erklärt oder in die Tiefe geht, und genau das ist wieder seine Stärke. Er ist kurzweilig, extrem brutal und punktet mit klarer Struktur und konsequenter Action für Fans des Genres. Die Kämpfe sind kurzweilig choreografiert, blutig, direkt, nicht minutenlang aufgeblasen. Die Handlung bleibt simpel und zweckdienlich, was dem Tempo zugutekommt.
Damit liegt vor euch ein lupenreiner Gehirn-Aus-Filmabend. Der raue Stil des ersten Teils wird fortgeführt, und Fans des Originals werden nicht enttäuscht - man weiß genau, was man bekommt: eine saubere John-Wick-Konkurrenz.
