Hier dreht sich alles um die News Darum sind Rob Zombies "Halloween"-Filme viel besser als ihr dachtet!. Tausch dich mit anderen Filmfans aus.
Myers! Nicht Meyers.
"Zitierst Du da jemanden oder ist das auf dein Steißbein tätowiert?"
Für mich sind die Zombie Remakes richtig gut geworden, auch viel besser als die Nachfolger des 1978 Original. Wie im Bericht schon geschrieben, geerderter dadurch mehr angsteinflößender. Das mystische hat mir eher bei der Freddy Kruger Reihe gefallen. Da fand ich das geerdete beim Remake irgendwie fehl am Platz.
Ich stimme den Punkten zu, das sind alles interessante Ansätze, die Zombie da reinwirft. Aber mein Problem damit ist
1. Die Figuren im Film sind durch die Bank ein Haufen unympathischer Mistsäcke, bei denen jeder Versuch sich emotional an sie zu binden, einfach in die Binsen geht.
2. Michael Myers lebt doch grade davon, dass er ein Enigma für alle um ihn herum darstellt. Um aus ihm einen generischen Serienkiller mit pseudo-traumatischem Redneck Hintergrund zu machen, brauchte es keine kreative Energie, sondern das Gegenteil davon. Grade dieses "Überanalysieren", ohne sich dabei irgendwie um die Implikationen zu scheren, macht Zombies Halloween so anstrengend für mich. Insbesondere der Zweite Film macht aus Michael dann ne Jason-Kopie mit Mommy-Issues und wirren Psycho-episoden.
Ja - Zombie macht "sein Ding" (nicht jedoch ohne in der zweiten Hälfte des ersten Films dann doch teilweise 1 zu 1 Carpenter zu "zitieren", pardon KOPIEREN - was sich aber mit seinem neu definierten Michael-Ansatz beißt), aber doch nicht mit ner Ikone des Horrorkinos, deren beste Beiträge zeigen, dass sie dann am besten funktioniert, wenn die brachiale Urgewalt des Ungewissen hinter der Figur NICHT ans Licht gezerrt und ausanalysiert wird...
Von daher: ja, die Filme sind handwerklich nicht schlecht und der erste bleibt ein interessantes Gedankenspiel - aber "besser als ich dachte" ist daran nichts. Man kann es nur subjektiv bevorzugen oder eben nicht...
ZSSnake:
"Michael Myers lebt doch grade davon, dass er ein Enigma für alle um ihn herum darstellt. Um aus ihm einen generischen Serienkiller mit pseudo-traumatischem Redneck Hintergrund zu machen, brauchte es keine kreative Energie, sondern das Gegenteil davon. Grade dieses "Überanalysieren", ohne sich dabei irgendwie um die Implikationen zu scheren, macht Zombies Halloween so anstrengend für mich."
Was du "überanalysieren" nennst, würde ich übrigens als das genaue Gegenteil bezeichnen: da wird schlicht gar nicht analysiert, da wird ein bisschen "traumatisierte reagieren selbst traumatisierend" aus der Mottenkiste geholt und halbherzig in Richtung eines Innenlebens der Figur gestikuliert. Irgendwas neues, oder zumindest geistreiches, seh ich da nicht, da werden einfach nur Serienmörder-Topoi durchgespielt.
Dem zweiten würde ich übrigens auch nette Visuals zugestehen (Zombies Problem war nie sein Stil...), aber auch der bleibt zu vage, um irgendeine ernstzunehmende Aussage zu treffen...
"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."
-Vern
@Silencio:
Was du "überanalysieren" nennst, würde ich übrigens als das genaue Gegenteil bezeichnen
Ja, hab ich vielleicht unglücklich bezeichnet. Mir gings eben darum, dass man hier nen pseudo-psychologischen Background konstruiert, der "den Serienkiller erklärt".
Im Grunde ist die Figur ja bei Carpenter so offen angelegt gewesen, dass sich jeder seine Idee hineinprojezieren konnte, wieso und warum der da jetzt rumläuft und Leute tötet, oder ob man ihn einfach als Allegorie auf "Das Böse" stehen lässt.
Zombie psychologisiert, in meinen Augen unnötig, auf seiner gewohnt plumpen "Gegenkultur"-Schiene, mit all den versoffen-verhu**en Redneck-Spinnern, deren einzige Ausdrucksformen Gewalt und Obszönitäten sind. Was allerdings für sich genommen auch schon wieder recht viel über gewisse Regionen der USA aussagt. Nur halt nicht unbeding das von ihm Intendierte. Dafür denkt der einfach nie weit genug sondern ergießt seine Plattitüden in einem Schwall aus Flucherei in seine Filme.
Für mich völlig misslungen.
Ein guter Horrorfilm funktioniert für mich nur, wenn es eine Person gibt, mit der ich mitfieber und um ihr Leben zitter. Wenn es diese Fallhöhe nicht gibt, ist das für mich kein Horror. Denn dann habe ich eher Spaß daran, wenn diese Menschen abgemurkst werden. Deswegen ist Die Fliege mit Jeff Goldblum immer noch mein Lieblingsfilm. Denn ein grundsympathischer Typ wird aus einem dummen Zufall zum Monster. Und ihm dann noch mit seinem körperlichen Zerfall zuzusehen (wie bei einer Krebserkrankung), ist zusätzlicher Horror.
Und gaaaanz schlecht ist es eine eigentlich mysteriöse Person greifbar zu machen.
Also im Grunde wurde hier alles falsch gemacht, was bei einem Horrorfilm falsch gemacht werden kann.
Für mich ist und bleibt Halloween Remake von Rob Zombie das Non Plus Ultra! Den zweiten Teil kann man in die Tonne kloppen,aber Teil ist ohne Zweifel der beste Film der ganzen Halloween Reihe...PUNKT
Finde das immer wieder interessant wie die Leute verschiedene Ansichten bei einem Film haben, die eine finden etwas interessantes, für die anderen ist es einfach Schrott
Darum sind Rob Zombies "Halloween"-Filme viel besser als ihr dachtet!
Moviejones | 31.10.2021