Frances arbeitet als Tänzerin, oder besser als Tanzlehrerin. Wie viele ihrer Generation der Fast-Erwachsenen will sie alles ausprobieren, erreicht dabei aber nur wenig. Ihr größter Erfolg ist die Freundschaft mit der mürrischen und scharfzüngigen Sophie, mit der sie ihre Tage in New York verbringt.
Seit langem auf der Watchlist, jetzt mal als Vorbereitung auf das vermeintliche Kino-Sommerereignis gesehen. Tatsächlich die Sorte gleichzeitig selbstbewusst als auch leichtmütig gefilmert Indie, bei dem man hofft, er geht noch eine Weile weiter so. Kamera und der Mangel an Farben lassen in einem direkt das Gefühl von frühen Nouvelle vague Filmen aufkommen, und die gleichzeitig witzigen und tragischen Dialoge tun ihr übriges dazu. Die Gerwig trägt den Film dabei mit ihrem schrulligen, liebenswerten Charakter. Schlüsselszene, wie auch in einem "Zeit" Interview kürzlich angesprochen: Frances fliegt beim Rennen einfach hin. Die Szene ist eigentlich der ganze Film im Kleinformat, Frances ist so quirlig und mit so viel Drang nach vorne ausgerüstet, dass sowas einfach passieren muss. Am Ende ist der Film eine schöne Lebens-, Ambitions- und Individualitäts-bestätigende Kiste. Gerne mehr davon...
Wäre der Film weniger charmant, könnte man ihn übrigens auch als "white kids problems in the big city" kaputt reden, aber wie gesagt, charmant isser halt.
"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."