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Frances Ha

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Frances Ha Kritik

Frances Ha Kritik
0 Kommentare - 27.07.2013 von Moviejones
Wir haben uns "Frances Ha" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Frances Ha

Bewertung: 4 / 5

Frances lebt mit ihrer besten Freundin in New York in einer WG. Die beiden Mädels sind eine derart eingeschworene Gemeinschaft, dass sie wie ein altes lesbisches Paar wirken - nur eben ohne Sex. Als ambitionierte Tänzerin ist es Frances' größter Wunsch, ihren Traum auch leben zu können, doch ihr Engagement als Tänzerin beziehungsweise Tanzlehrerin endet abrupt. Als Sophie eines Tages die Entscheidung trifft auszuziehen, muss auch Frances ihren aktuellen Lebensstil überdenken. Sie findet eine neue Bleibe bei Lev und Benji, doch ihre Probleme fangen zu der Zeit erst an.

Wer in diesem Kinosommer einen Kinoabend abseits aller Monsterschlachten, Superhelden und Zombieinvasionen sucht, wird mit Frances Ha feste Freundschaft schließen. Wir haben uns in einem Film wiedergefunden, der sich überaus wohltuend von der Materialschlacht aktueller Großproduktionen abhebt und durch seine Normalität unglaublich erfrischend wirkt.

Dabei ist das Leben der jungen Frances, gespielt von Greta Gerwig, im Moment alles andere als einfach. Sie steht nicht nur einmal vor der Erkenntnis, dass sie irgendwo einmal falsch abgebogen sein muss, beziehungsweise vor der Pflicht, schnell andere Optionen finden zu müssen. Der Film ist jedoch trotz aller Niederschläge Hoffnung pur, denn Frances ist jung und steht wieder auf, egal was sie dafür in Kauf nehmen muss. Dabei werden typische Klischees, plötzlich eintretende Zufälle und rosarote Hollywood-getippte Filmenden wohltuend ausgespart, so dass nichts zurückbleibt als ein kurzer Einblick in das Leben eines jungen Mädchens, das so unglaublich sympathisch wirkt.

Dies ist der wirklich wundervollen Darstellung von Greta Gerwig zu verdanken, die sich in Filmen wie Greenberg und Lola gegen den Rest der Welt einen Namen gemacht hat. Ihre überaus "normale" Erscheinung ohne die üblichen Schönheitsklischees 90-60-90 machen ihr Schauspiel und ihren Habitus so natürlich und gerade deswegen freut man sich auf jede Szene mit ihr. Selbst wenn ihr Tanzengagement nicht so überzeugend wirkt wie das einer Natalie Portman in Black Swan. Ihr Minenspiel, kleine eingestreute humoristische Momente und die Verzweiflung, die ihr innewohnt, aber nie durchbricht, machen sie dann doch fast zu einer kleinen Heldin. Gerwig, die mit Regisseur Noah Baumbach (Der Tintenfisch und der Wal) auch für das Drehbuch verantwortlich ist, hat mit Frances Ha wirklich eine kleine Perle geschaffen.

Was der Zuschauer auf der Leinwand sieht, ist die Realität. Junge Erwachsene, die mehr oder weniger erfolgreich ihren eingeschlagenen Weg verfolgen (können), die bittere Erkenntnis, wie schwer es ist, gerade in einer Stadt wie New York überleben zu müssen, die Tatsache, trotz Partywochenenden doch sehr allein zu sein und dass kleine Fluchten ans Ende der Welt nicht immer positiv enden, sondern die Einsamkeit oft bloß verstärken. Bis auf ein, zwei Momente im letzten Drittel basiert der Film nicht auf typischen Zufällen, die dann doch noch eine positive Wendung bringen. In Frances Ha bricht kein Ritter auf weißem Ross durchs Gebüsch und verjagt die Zweifel, um dich bis ans Ende deiner Tage auf seinem Schloss zu verwöhnen.

Kurzum, ein charamanter Film, ähnlich Oh Boy, der zwar keine Bäume ausreißt, aber die Zuschauer wunderbar erreicht. Das liegt auch an den wenigen gut gewählten Songs, die das Lebensgefühl der jungen Frau unterstreichen. Frances Ha ist  ruhig und gleichzeitig dynamisch, denn einerseits in schwarz/weiß gedreht verharrt die Kamera nie lange auf gleichen Szenen. In allem ein stiller tragikomischer Film über das Hinfallen und wieder Aufstehen, erfrischend bodenständig über die "Generation Frances" der 25-35-jährigen, die noch nicht angekommen sind.

Frances Ha Bewertung
Bewertung des Films
810

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