Erzählt aus Igors Perspektive, erleben wir die dunklen Anfänge des geplagten jungen Assistenten und seine erlösende Freundschaft mit dem jungen Medizinstudenten Victor Von Frankenstein. Und wir werden Zeuge, wie Frankenstein der Mann - und die Legende - wurde, als den wir ihn heute kennen.
Also, das ist kein ununterhaltsamer Film, aber auch ein arg zielloser, der sich nie zwischen Charakterstudie, flockig-makabrer Horrorkomödie oder der Guy Ritchie-Version der Shelley-Geschichte (eigentlich: der popkulturellen Version dieser) entscheiden mag und somit alles und nichts ist. Natürlich klaut man sich aus diversen Versatzstücken alter Verfilmungen den neuen Film zusammen, dabei gibt das Drehbuch sich aber redlich Mühe, einen Kommentar über den "Mythos" zu liefern. Das ist für diejenigen, die sich mit der Materie mal ein bisschen auseinandergesetzt haben, natürlich nichts neues (und der queere Subtext wird mittlerweile sogar in den offiziellen Bonusmaterialien zu den Universal-Filmen erwähnt), aber geht zumindest nicht zu sehr auf die Nerven und wird meistens auch adäquat subtil an den Mann gebracht. Das größte Problem ist wohl, dass die Figuren immer auf Armlänge bleiben, die Versuche, ihnen eine Dimension zu verleihen, zu spät kommen und nicht landen. Insofern ist das ganze Gequatsche zum Thema Identität natürlich arg aufgesetzt und nicht mehr als Phrasendrescherei. Sieht aber gut aus. Und das Monstedesign ist nett, angenehm klassisch-morbide.
Meine Bewertung"I know writers who use subtext... and they are all cowards."