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Thor - Tag der Entscheidung

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Thor: Tag der Entscheidung Kritik

Thor - Tag der Entscheidung Kritik

Thor - Tag der Entscheidung Kritik
0 Kommentare - 28.04.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Thor - Tag der Entscheidung" ist.
Thor - Tag der Entscheidung

Bewertung: 3 / 5

Der Donnergott Thor (Chris Hemsworth) ist weitab von seiner Heimat Asgard. Er wird von dem mächtigen Wesen Surtur (Clancy Brown) gefangengehalten, der ihm offenbart, daß Ragnarök – das Ende der Welt – bevorsteht. Unterdessen kehrt die erbarmungslose Hela (Cate Blanchett) aus der Unterwelt, um Asgard zu vernichten. Dort kommt es zur ersten Konfrontation zwischen ihr, ihm und Loki (Tom Hiddleston), nach welcher Thor aus Asgard verschwindet. Er landet auf dem Planeten Sakaar, des Grandmasters (Jeff Goldblum), der ihn zu einem Gladiator in seiner Arena macht. In dieser trifft er auf einen alten Freund, den Hulk (Mark Ruffalo).

Ragnarök. Ein Ereignis in der nordischen Mythologie, was den Weltuntergang einläuten wird, Tote hervorbringt und eben unendlich brutal ist. Auch in den Comics gab es schon mehrere Adaptionen dieser Geschichten um den Fall der Götter und damit war eigentlich klar, daß Thor: Tag der Entscheidung ein Film werden würde, der zumindest für seine Kernfiguren eine große Wichtigkeit haben würde. Doch dann kam alles irgendwie anders. Spekulationen darüber sind ja sinnfrei und dennoch zeigte uns die Geschichte einen Film, der durch einen recht gewöhnungsbedürftigen Regisseur inszeniert wurde und tonal ganz anders ausfiel, als man es erwarten konnte. Es ist somit sehr schwierig die richtigen Worte für diesen Film zu finden und auch deshalb, weil man ihn sowieso zunächst in das Marvel Cinematic Universe einordnen muss, ähnlich wie man das bei der Darstellung der einzelnen Charaktere nun muss. Denn egal wie man zum Film steht, Regisseur Taika Waititi läutete einen starken Stilbruch im Vergleich zu vorherigen Auftritten von Thor ein. Geboren aus dem Wunsch seines Hauptdarstellers Chris Hemsworth, der glaubte, mit Ghostbusters (2016), sein Comedy-Talent entdeckt zu haben, ist das eigentliche Ragnarök im Film zu einer Komödie geworden. Und was für eine es ist. Aber wir greifen vorweg.

Trailer zu Thor - Tag der Entscheidung

In seinen Grundzügen ist dieser Film aus dem entstanden, was Guardians of the Galaxy (2014) und mehr noch sein Nachfolger Guardians of the Galaxy Vol. 2 (2017) einläuteten. Dabei funktioniert letzterer tonal eher weniger, weil er eben auf höchst dramatische Ereignisse, quasi im gleichen Atemzug eine ironische Brechung folgen lässt. Eben entsprechend der Post-Moderne, des Post-Heroismus und allgemeineren Gefühlswelten der Menschen, die sich eben nicht mehr mit solchen befassen wollen, oder eben eine Kontrastregulation finden, liefert auch Thor: Tag der Entscheidung teils absurd grausame Momente, um so ziemlich jeden von ihnen, mit einem „flotten Spruch“ oder irgendeiner Form von Slapstick zu konterkarieren. Wer das nicht glaubt, wird eines Besseren belehrt, wenn Waititi hier sogar seine Witze drei, bis viermal recycelt. Ein Beispiel wäre dann ein Spannungsaufbau mit ironischer Entladung. An Zitaten „Weil es das ist, was Helden tun“ oder „Der Schaden ist nicht allzu schlimm, solange die Fundamente noch stabil genug sind, können wir diesen Ort wieder aufbauen. Er wird zu einem sicheren Hafen werden, für alle Völker und Lebensformen des Universums." erklärt Waititi, wie wenig Platz Pathos doch in seinen Werken hat. Auch am Theaterstück zu Beginn wird das deutlich, weil eben jene Szenen auch gleich wieder eine ironische Brechung erhalten. Und dann muss man sich wirklich die Frage stellen, ob Waititi wirklich der richtige ist, um einen solchen Film zu inszenieren. Denn Helden brauchen Pathos, weil sie eben Ideale darstellen und nicht die Realität.

Nun darf man ja als Regisseur Vorlagen so auslegen, wie man das möchte und es spräche ja nichts dagegen, aus Ragnarök eine Komödie zu machen, wenn diese wenigstens unterhalten könnte. Klar, ohne Zweifel hat auch Thor: Tag der Entscheidung Momente, die lustig sind und es ist auch so, daß man sich an vielem da erfreuen kann. Doch Waititi findet eben keine richtige Balance aus Humor und Ernsthaftigkeit. Da wird das harte Schicksal von Bruce Banner zu einer Lachnummer für Zwölfjährige. Und selbst da, es ist eben schwierig, kann der Film nach wie vor unterhalten. Gerade Jeff Goldblum als Grandmaster ist atemberaubend. Doch er ist eben nicht der einzige, oder wichtigste Comicrelief, in einem Film, der nur aus solchen Figuren besteht. Dabei macht gerade der Teil Spaß, die Szenen auf Sakaar sind mitunter sogar für Disney-Verhältnisse mal spitzzüngig und nicht komplett a-sexuell. Auch in Sachen Desgin orientiert sich Waititi wieder an dem, was Gunn mit seinen Filmen bereits vorlegte und macht es noch eine Spur absurder. Und dann nimmt der Film auch ordentlich an Fahrt auf. Von Asgard, über die Erde bis hin zum Planeten des Grandmasters, der wie eine Müllruine anmutet, in der sich Prunk und Schrott die Flächen teilen. Ob das nun eine seichte Konsumkritik ist, oder eher Zufall, lässt sich kaum sagen. Allgemein geht auch Waititis Film leider nicht viel mehr als über Familienkitsch hinaus. Daddy ist tot. Nun bedeutet das für Thor zwar keinen Konflikt, weil er sowas wie eine Figurenwandlung kaum erlebt. Aber ja, da wären wir wieder beim alten Thema.

Im Prinzip könnte man den Film auch sehr theologisch deuten, indem es immer noch eine höhere Macht gibt, die man nicht aufhalten kann. In dem Fall sind es Surtur und Ragnarök. Daraus folgt aber unweigerlich die Frage, was eben nun mit den Asen passiert. Auch dafür ist der Film aber leider zu dumm, um wirklich eine interessante Facette aufzumachen. Und so erklärt das Drehbuch nun, daß Asgard nie ein Ort war, sondern das Volk. Gut, kann man mit leben. Doch die gesamte Existenz und Lebensgrundlage ist ja fort. Hier böten sich für clevere Regisseure eben Metaphern für sowohl die Flüchtlingskrise, als auch den Klimawandel an. Denn beides bedeutet den Verlust der Heimat. Ob das aber funktioniert, oder nicht zu weit gedacht ist, sei mal dahingestellt. Tatsächlich will Waititi ja auch niemanden wirklich zum Denken anregen. Stattdessen wirkt er hin und wieder wie ein Mann, der bewusst versucht irgendwie anders zu sein und pseudeogewagt, daß man sich fragt, ob das nun wirklich so ist. Unterhaltsam kann das sein und ist es auch zu Teilen. Aber es ist ebenso pubertär. Witzigerweise fällt hier stark auf, daß das was erzählt wird, selten mit dem zusammenpasst, was gezeigt wird. Und daran erkennt man eben, daß Waititi auch nicht das Drehbuch schrieb.

Auf Pathos folgt Quatsch und viel davon bietet Thor: Tag der Entscheidung sicherlich. Mitunter ist das ein Stilbruch, der zu weit geht und dem, was erzählt wird, nicht würdig ist. Dennoch hat der Film zweifelsohne unterhaltsame Momente, in denen es zur Sache geht. Witzig kann er sein, spannend ist er seltener. Dabei macht die Action schon irgendwo Spaß.

Thor - Tag der Entscheidung Bewertung
Bewertung des Films
610

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