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Borderlands

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Borderlands Kritik

Borderlands Kritik

Borderlands Kritik
0 Kommentare - 28.08.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Borderlands" ist.
Borderlands

Bewertung: 2 / 5

Die Schatzsucherin Lilith (Cate Blanchett) kehrt gezwungenermaßen auf ihren Heimatplaneten Pandora zurück, um die verschwundene Tochter von Atlas (Édgar Ramírez) zu suchen. Doch vor Ort erwartet sie etwas Unerwartetes und urplötzlich, findet sie sich in ungewollter Gesellschaft von Außenseitern. Roland (Kevin Hart), Krieg (Florian Munteanu), Tannis (Jamie Lee Curtis) und Claptrap (Jack Black), müssen sich zusammenraufen, um das gesamte Universum zu retten.

Die Wege des Geldes sind unergründlich. Während Videospielverfilmungen in Zeiten der 1990er Jahre, unter Werken wie Super Mario Bros. (1993) oder Street Fighter – Die entscheidende Schlacht (1994) Jahre lang als sicheres Kassengift galten, so werden sie heute im Zuge von Sonic the Hedgehog (2020) oder Uncharted (2022) zu sicheren Geldquellen für Studios. Nun würde man zunächst vermuten, daß das sicherlich etwas mit der Qualität des Produktes zu tun hat und damit vermutlich zu dem Schluß kommen, daß auch nur gute Filme erfolgreich sein können. Doch wer so denkt, der unterliegt einem Trugschluss. Immerhin gibt es auch erfolgreiche Filme, die einfach nicht gut sind. Und wenn man solche Filme als Ausrutscher bezeichnen möchte, dann kann man das spätestens ab den Fortsetzungen nicht mehr tun. Beispiele hierfür wären wohl Resident Evil (2002-2021), Saw (seit 2004) oder auch Transformers (seit 2007). Erfolg ist also quasi kein Indikator für Qualität und deshalb ist das Gegenteil im Falle von Boderlands auch kein Indikator für irgendwas. Nun, das Kernargument, was diesen Film zurzeit vernichten will, ist, daß er eben nicht wie das Spiel ist. Die Verfilmung, von wohlgemerkt Gore-Veteran Eli Roth, leidet nämlich nach Meinungen vieler darunter, daß der Film irgendwie nicht blutig genug sei. Nun, geschenkt. Wenn das ein Qualitätsmerkmal ist, dann sind Bremsstreifen in der Hose eines vierjährigen sicherlich auch eines. Nein, das bleibt idiotisch. Filme müssen nicht zwangsläufig eine Erwachsenenfreigabe erhalten, um gut zu sein.

Trailer zu Borderlands

Borderlands ist zwar aus unerfindlichen Gründen für Kinder konzipiert – haha, wir wissen alle warum – aber funktioniert im Kern nicht deshalb nicht. Der Film selber leidet nämlich zunächst darunter, ziemlich generisch zu sein und erzählt im Grunde bis in kleinere Details hinein die gleiche Geschichte, wie Guardians of the Galaxy (2014). Da treffen irgendwelche Arschlöcher aufeinander und leisten sich ihr gratis Therapieprogramm, weil sie eben keine Freunde haben. Ja, das soll so eine Art konservativer Minimalkonsens sein, der darüber hinwegtäuscht, daß man hier im Prinzip keine besonders originellen Momente serviert bekommt. Eli Roth und sein, nun, nennen wir es mal Skript, arbeitet von Anfang bis Ende jedes Rag-Tag-Team-Klischee ab. Von Wesen, die Freunde und eine Ersatzfamilie brauchen. Die eigentlich hart sind, aber im Kern doch ziemliche Softies. Die Kinder mit den frechen Lippen, die exzentrischen Frisuren von Personen, die eigentlich nicht in diese Welt passen. Als Zuschauer kennt man diese Kontraste und man fand sie im übrigen auch nicht in James Gunns Science-Fiction-Film das erste Mal. Und warum man dann wiederum sowieso in keinen der viel zu vielen Charaktere weiter abtaucht und diesen kennenlernt, bleibt zu klären. Am ehesten wäre an der Stelle Lilith zu nennen, deren Figurenentwicklung die Tatsache ist, daß sie die Tochter ihrer Mutter ist. Alle anderen hingegen werden so gut wie gar nicht definiert.

Der grobe Plot hingegen handelt so ziemlich jede Star Wars-Disney+-Serie ab und erzählt davon, daß irgendjemand, der ein bisschen Grumpie ist, ein Kind beschützen will. Softies eben. Und das die Handlung selber nicht originell ist, macht nichts. Das war sie auch schon in Logan – The Wolverine (2017) schon nicht. Aber Borderlands hat abseits dessen im Wesentlichen auch nichts zu bieten. Der Film versteht sich als Action-Komödie, dessen Timing und abgedroschene Witzchen niemanden hinter dem Ofen hervorlocken können, der älter ist, als geistige vier Jahre. Da bekommen die Charaktere Pisse ins Gesicht und es ist nicht mal mit Abstand der widerwärtigste Moment im Film. Ob Borderlands deshalb aber zu dem schlechtesten gehört, was das Subgenre der Videospielverfilmung hervorgebracht hat, darf ebenso bezweifelt werden. Denn dafür ist der Film viel zu standardisiert und angepasst, als wirklich ein Aneurysma hervorzurufen. Denn immerhin funktioniert das Pacing. Der Film fühlt sich nicht ellenlang an und die schauspielerischen Leistungen sorgen dafür, daß man durchaus mal vergisst, was man da wirklich gerade anschaut. Borderlands ist deshalb nicht die vollendete Katastrophe, für die er gehalten wird. Und vielleicht gerade für Leute, die noch nie einen Film gesehen haben einen Blick wert.

Denn Roth, so arbeitsfaul er hier auch wirken mag, schafft durchaus eine glaubwürdige Welt. Visuell ist dieser Science-Fiction-Western durchaus greifbar und liefert sogar den ein oder anderen coolen Actionmoment. Ja, originell ist das dann sicherlich nicht. Doch das kann man dennoch bis zu einem gewissen Grat verschmerzen, wenn man sich die Figuren anschaut. Diese wirken wie aus einem Anime entnommen, was auch das grundsätzlich andere Storytelling so ein wenig erklärt. Dennoch wird damit auch kein guter Film aus Boderlands.

Der Fluch der begnadeten Videospielverfilmung bleibt ungebrochen. Boderlands ist ein Werk für sehr interessante Menschen. Der Unterhaltungsfaktor liegt in wenigem, genauso wie die Originalität. Das Beste, was man sagen kann, ist, daß es immer noch schlimme geht.

Borderlands Bewertung
Bewertung des Films
410

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