Ich sehe die Dunkelheit in dir
Think different
Ich grabe das mal aus
House of X und Powers of X jeweils 1-6, alles 2019 und Marvel
Diese Kritik wird versucht möglichst spoilerfrei gehalten zu werden.
(Nicht immer) Nötiges Vorwissen:
1. Disney/Marvel hat die Mutantenfraktion des Verlages Marvel über die Jahre kontinuierlich marginalisiert, radikalisiert und in eine ünschöne Ecke manövriert. Verschwörungstheorien zu Folge auch daher rührend, dass sie die Filmrechte an dem Franchise nicht hatten und daher den Erfolg von Fox irgendwie torpedieren wollten. Ob da was dran ist, ist schwer zu sagen, da man zumindest dem Anschein nach immer wieder (und sei es nur halbherzig) versuchte, die X-Men zurück in die Erfolgsspur zu bringen. Doch es ist auch nicht von der Hand zu weisen, dass die X-Men gefühlt in jedem Crossover irgendwie als die Schurken angesehen wurden (Avengers vs X-men, Inhumans vs X-Men usw. Und selbst die Inhumans wurden plötzlich versucht, als die cooleren X-Men etabliert zu werden, da man hier ganz klar die Rechte noch hatte und diese vergeblich versuchte, auch für das Medium Film/TV zu etablieren). Recht konzeptlos durfte dabei ein gewisser Bendis dabei erst mal als NICHT-X-Men Autor in einem völlig von den X-Men unabhängigen Crossover die meisten Mutanten dahin raffen und später auch noch als Chefautor der beiden Vorzeige X-Men Serien angeblich die Serie wieder ins richtige Licht rücken. Doch was er veranstaltete war ein wenig überzeugender weiterer Schritt in Richtung Marginalisierung der X-Men inklusive diversen Charaktermorden durch schlechtes Schreiben.
2. Aber auch abseits von Bendis kam kaum konstruktives Zustande, jeglicher Versuch, die X-Men irgendwie mit dem normalen Marvel-Comic-Wesen zu fusionieren scheiterte kolossal, auch wegen konzeptioneller Vorgaben seitens der Redaktion. Ein extrem prominentes Opfer ist beispielsweise die Comic-Reihe Uncanny Avengers von Rick Remender (der übrigens durchaus was auf dem Kasten hat und mit seinem Uncanny X-Force den bisher letzten wirklich inhaltlich und künstlerisch relevanten Beitrag zur Reihe leistete), welches durchaus sehr interessante Ideen und Konzepte hatte, inklusive einem Integrationsteam, das aus Mutanten und anderen Superhelkden besteht und hauptsächlich PR betreiben soll, mit einem Mutanten als Anführer, die aber allesamt im Laufe der Handlung wirklich gut sichtbar für den Aussenstehenden von der Redaktion und den Oberen beim Verlag torpediert werden und alle wichtigen Handlungsstränge links liegen gelassen werden. Stattdessen wird einfach mal etabliert, dass Quicksilver und Scarlett Witch ja doch gar keine Mutanten sind (ihr wisst schon, die Rechtelage!) und ein sinnloses Crossover eingeführt. Naja, danach hat Remender das Projekt zu Recht gefühlt fluchtartig verlassen.
3. Weitere komische Entwicklungen: Cyclops wird immer stärker zu dem Vorzeige-Radikalen, White Queen wird regelrecht eggen die Wand gefahren, Wolverine wird getötet, durch zig Wiedergänger ersetzt und kommt quicklebendig wieder, so dass jetzt plötzlich gefühlt 10 Wolverines durchs Bild laufen. Die alten X-Men werden aus der Vergangenheit geholt, so dass hier plötzlich von jedem zwei durch die Gegend fahren, und es wird dabei einfach einem alten Underground-Sex-Foren-Wunsch entsprochen und Iceman plötzlich ohne Vorwarnung schon immer schwulisiert - ohne Einschränkung - so als gäbe es keine verschwimmenden Grenzen oder Grautöne. Es wird ein gewisser Mutant namens Hope eingeführt, sie soll sehr wichtig für die Mutanten werden, aber reissen tut sie nichts. Bishop wird zu einem wahnsinnigen Massenmörder, der Abermilliarden abschlachtet, und ACHTUNG!! rehabilitiert ?!? WTF!! Ich höre am besten mal auf bevor ich mich gleich erbreche...
4. Disney kauft Fox und bekommt auch die Filmrechte wieder und schwupps wird ein Reboot der Reihe mit Jonathan Hickman vorangetrieben, dem großen Architekten hinter beispielsweise Secret Wars. Bereits früher konnte man sehen, dass Hickman ein enormes Wissen und verschiedene Handlungsstränge wirklich haarklein arrangiert und sowohl thematisch wirklich modern arbeiten aber immer noch höchst klassische Geschichten zu erzählen in der Lage war, und hier verspricht Hickman bereits im Vorfeld, dass er ähnliches vorhat. Seit Morrissons legendärem (und in meinen Augen leicht überbewertetem) X-Men Run Anfang der 2000er dürfte das die wichtigste und beste Entwicklung im X-Men Universum werden. Darüber sind sich alle im Vorfeld einig.
Kann dieses erste Nicht- Crossover und Doch-Crossover, das eigentlich nur dazu dienen soll, das neue Status Quo zu etablieren, diesen Vorschusslorbeeren stand halten?
Eigentliche Kritik:
Hickman geht gleich komplett in die Vollen, torpediert den leser auf allen Kanälen mit einem Überschuss an Information und erzählt von verschiedenen Zeitebenen, in denen die Mutanten über früh oder spät immer in einen unausweichlichen Konflikt mit den Homo Sapiens kommen werden und eigentlich endet es immer böse. Nur eine Person durchlebt all diese Welten immer und immer wieder und wird nach ihrem Tod mit der vollkommenen Erinnerung an das vorangegangene Leben wiedergeboren und durchlebt ihr Leben erneut mit der Chance, es jetzt besser zu machen. So weit so täglich grüßt das Murmeltier! Aber WER diese Person ist, und wie die jeweiligen Leben abgelaufen sind, sowie die Konsequenz die für das heutige X-Men Universum, das daraus resultiert, sind erstens schonmal irgendwie markerschütternd, zweitens enorm fesselnd, drittens extrem gut recherchiert in der X-Men Historie. Da einen Fehler zu finden, der tatsächlich ein inhaltlicher ist (und nicht ein Druckfehler oder sowas), ist schon sehr sehr schwierig. Und wenn es auf den ersten Blick wie ein Fehler wirkt, dann hat Hickman immer noch eine Information in der Hinterhand. Im lapidaren Vorbeigehen rekonstruiert Hickman das gesamte Franchise und macht eine zentrale Figur zu einer der wichtigsten Figuren, welche sehr wohl schon immer eine der wichtigsten NEBEN-Figuren war, aber nun zu einem extrem funkelnden Fixstern gemacht wird, die eine diabolische und dennoch nachvollziehbare Aura entwickelt. Es ist in jeder Pore dieser insgesamt zwölfteiligen Reihe ersichtlich, dass hier ein Langfristplan vorhanden ist, der auch komplett durchdacht scheint. Hier wird keine noch so kleine Sache dem Zufall überlassen. Und da merkt man Hickman auch an, dass er ein ganz großer Fan der X-Men Reihe von Claremont war (wie eigentlich jeder Comic-Autor seiner Generation) und dass er die Historie aber auch nicht mit Füßen treten wird, sondern in neue Höhen tragen will, indem er einerseits sein Erbe würdigt, aber andererseits auch endlich auf ein längst überfälliges neues Terrain hebt. Und das endlich auch ohne die üblichen Knüppel, die den jeweiligen Autoren der Vergangenheit immer wieder zwischen die Beine geworfen wurden. Hier wird ein Epos ohne Kompromisse angedeutet. Und das ist wirklich atemberaubend und aufregend, wenn man ein X-Men Fan ist. Denn man möchte auch als Fan der alten Schule nicht immer den alten Scheiss neu aufgewärmt bekommen sondern eine Evolution (Hah!) im Storytelling serviert bekommen. Und das wird ja sowas von angedeutet, meine Güte, ich kann gar nicht aufhören zu schwärmen! Und das obwohl ich nicht immer mit seinen Entscheidungen übereinstimme. Aber das ist ja das Spannende, selbst dann bin ich neugierig und gierig genug, ihm im Zweifel noch den Bonus des weiter Zuhörens zu schenken. Denn das, was er liefert, hat Herz und Verstand.
Das gesamte Konstrukt der X-Men wird hinterfragt und neu ausgerichtet, Charaktere klingen endlich wieder wie sie selbst und doch sind einige Stimmen anders, und auch das hat sowohl seinen Hintersinn als auch Langfristplan. Wir befinden uns in einer Art neuen Zeitrechnung und es sind alle Richtungen möglich, inkl. einem Utopia und warum es nicht funktionieren kann, sowie einer neuen Führung im Hintergrund, und warum manchmal die besten Absichten und dreckigsten Mittel manchmal Hand in Hand gehen.
Hickman ist ein Architekt aller erster Güte, der hier - sollte er die Qualität nun in den monatlichen Heften irgendwie beibehalten können - möglicherweise sein Opus Magnum im Hause Marvel vor uns ausbreiten könnte.
Als Anfang hat er die Messlatte schonmal enorm hoch gesetzt, hoffen wir, dass er auf Jahre sein Konzept bis zum gewünschten Ende durchziehen darf.
Bereits jetzt schon, das letzte Heft ist erst gestern rausgekommen, ein moderner Klassiker! 9 Punkte
Das geht schnell, ein Heft max. eine halbe Std pro Woche ist nicht zu viel Zeit
Auch wenn ich weiss, dass das hier die wenigsten interessieren dürfte, wollte ich trotzdem an dieser Stelle nochmal eine voller Spoiler geführte kritische Würdigung der neuen Ausrichtung der X-Men seitens Hickman vornehmen:
Zuerst einmal sollte man sich noch einmal vergegenwärtigen worum es bei den X-Men als Comic-Reihe grundsätzlich geht und wie das Franchise sich entwickelte:
Es geht darum, dass man seinen Platz in der Welt sucht. Es geht darum, Akzeptanz zu erfahren, gegen Intoleranz und Vorurteile vorzugehen und die Welt eine bessere für jegliche Gruppierung zu machen. Hierbei wird ganz klar von Anfang an aufgezeigt, dass es in der Natur der Menschen liegt, das was man nicht begreift oder das was man sich selbst als überlegen ansieht, als Gefahr anzusehen und entweder zu unterdrücken beginnt oder gar auszulöschen. Soweit der philosophische Ansatz.
In den Comics sind die Mutanten mit Superkräften ausgestattet, welche zumeist bei der Pubertät entstehen (Ausnahmen wie Nightcrawler bestätigen die Regel), und es hierdurch auch durchaus erlaubte Lesarten für sexuelle Orientierung gibt, und werden von den normalen Menschen, selbst im direkten Umfeld gefürchtet und irgendwann sogar gehasst.
Prof. X ist ein idealistischer Mann, der selbst ein Mutant ist, und der den Traum einer friedlíchen Koexistenz träumt, schließlich sind wir ja alles nur Menschen. Er gründet eine Schule und nimmt diverse Jugendliche Mutanten bei sich auf, um sie auf die Welt vorzubereiten und ihre Kräfte besser kontrollieren zu lassen. Sein bester Freund und ehemaliger Weggefährte ist Magneto, ebenfalls ein Mutant, der jedoch als Jugendlicher in einem Konzentrationslager mit erleben durfte, was Menschen einander antun, nur weil eine Gruppierung anders als die andere angesehen wird. Daher ist Magneto deutlich misstrauischer und eher für ein Macht-Gefälle. Dieser Disput entzweit die beiden und fortan stehen sich die beiden auf zwei Seiten gegenüber, obwohl sie eigentlich beide dasselbe Ziel haben. Gerade Claremonts Run als Autor weicht diesen Konflikt aber zusehends auf und verleiht beiden Archetypen immer weitere Facetten und stellt sie schließlich auf eine Stufe, es geht soweit, dass Magneto irgendwann Prof. X Schule übernimmt und den diplomatischen Weg anstrebt.
Und dann kommen die redaktionellen Vorgaben: Mehr Gewalt, mehr Hoffnungslosigkeit, mehr Action, mehr Bombast, weniger Tiefgang. Claremont wird sukzessive gezwungen seine 16 Jahre andauernde Rehabilitation Magnetos aufzuheben und ihn am Ende wieder zu einem Schurken zu machen. Entnervt wirft er irgendwann das Handtuch, die X-Men Comics bleiben vorerst trotzdem Mega Erfolgreich bis ab Mitte der 1990er Marvel fast Konkurs anmeldet und nur noch die X-Titel den Verlag vor dem Ruin retten. Aber das ganze Bombastzeugs hat seinen Preis, die Qualität nimmt merklich ab, die Verkaufszahlen auch. Selbst eine Reaktivierung Claremonts hilft nicht viel, da er mit DIESEN X-Men ehrlich gesagt nicht mehr allzu viel anzufangen weiss, zumal er auch nicht mehr wirklich darf! Und Anfang der 2000er befindet sich das X-Men Franchise in einer Sackgasse.
Enter Morrisson:
Von jetzt auf heute revolutioniert Morrisson das Konzept des Mutanten im Hause Marvel, führt ein, dass Mutanten nicht wirklich die gleiche Spezies sind wie der Mensch und irgendwann den Menschen ablösen werden, und zwar deutlich früher als angenommen! POW! Das sitzt. In seiner ersten Storyline läßt er zudem ganze 16 Millionen Mutanten töten, eine ganze Mutanten-Nation (alleine zu Genosha kann man ganze Arbeiten schreiben) wird komplett ausgelöscht! BÄMM! Und dann kommt der Aspekt dazu, dass den Mutanten eine zweite Mutation inherent ist. Mit diesem Punkt wird in der Folgezeit allerdings nicht so viel angefangen werden. Ausserdem gelingt es ihm endlich, den einzelnen Figuren erwachsene Stimmen zu geben und die Figuren stimmig weiter zu entwickeln. Doch das Grundproblem, dass Morrisson hat, ist dass er außer diesen Punkten ganz am Anfang seines Runs dem Franchise selbst keine neuen Impulse zu setzen in der Lage ist. Statt die Mensch vs Mutant Diskussion zu vertiefen, verhaspelt er sich in seinen grundsätzlichen Ideen mit künstlichen Welten, in denen Zeit unterschiedlich verläuft, und dass nicht ein greifbarere Feind der Feind ist, sondern hauptsächlich eine Idee. Das ist zwar ganz interessant aber wenig greifbar.
In der Folge nach Morrisson (ich überspringe jetzt mal die unsägliche Bendis-Idee, welche nichtmal in den X-Men Comics abgehandelt wurde, alle Mutanten auszurotten bis auf 198!) wird nun vermehrt versucht wieder auf den Mensch-Mutant-Konflikt einzugehen, Magneto wird wieder ambivalenter, Apocalypse wird zu einer Idee (dank Remender), was ihn noch gefährlicher macht, Prof X wird deutlich ambivalenter (etwas was seit den 1990ern schwellte) und selbst der Musterschüler Cyclops ist irgendwann so verbittert, dass er einfach eine eigene autarke Mutanten-Nation und Revolution ausruft (etwas was Magneto auch schon mehrmals getan hatte, als er als Schurke angesehen wurde!).
Hier befinden wir uns schon in der Phase, in der Marvel die Mutanten marginalisiert hat, und versucht sie komplett gegen die Wand zu fahren und die Inhumans (Stichwort Filmrechtelage) als neue Mutanten zu etablieren. Der Versuch scheitert, Bendis übernimmt die X-Men (etwa parrallel, nicht hintereinander), fährt sie noch weiter in eine Ecke und verläßt das Schiff dann in Richtung DC-Exklusivvertrag (endlich, aber ganz ehrlich, ich wünsche keinem Verlag, dass sich ein Bendis da einnistet und überall mit seinen blöden unbeendeten Zeitreisemegacrossoverstories Unruhe stiftet und einfach abhaut, nachdem er auch noch alle Charaktere an die Wand gefahren oder getötet hat).
So, nun hat Marvel endlich die kompletten rechte an den X-Men wieder. Aber wie holt man die X-Men nun wieder aus der Versenkung und macht sie wieder relevant?
Enter Jonathan Hickman!
Tja, der Mann tritt mit einer wöchentlichen Doppelserie an, die die Grundwerte der kompletten X-Men Historie erschüttern und alles was wir dachten zu wissen auf den Kopf stellen. Ab hier Spoiler!
1. Der wichtigste Punkt, den er ändert ist, dass Moira MacTaggert, bisher eine Ikone der Gen-Forschung und ehemalige Geliebte von Prof X eben nicht nur ein mensch ist, sondern ein Mutant. Ihre Kräfte sind allerdings nur derart, dass sie immer nach ihrem Tod wieder geboren wird und ihr bisheriges Leben einfach wiederholen muss, nur dass sie jetzt alles Wissen ihrer bisherigen Leben mit einbringt. Sie hat schon 9 Leben geführt, und jedes Mal haben die Mutanten verloren! Es gibt quasi gar keinen Weg für die Mutanten für eine friedliche Koexistenz mit den Menschen. Naja, soweit so schlecht.
2. Sie weiht Prof X in dieses Wissen ein, und auch Magneto, so dass diese einen Plan aushecken, wie sie es diesmal besser machen können. Hierzu entwickelt Prof X drei Superdrogen, die das Leben verlängern, Geisteskrankheiten heilen und Krebs heilen und erpresst die Welt damit, diese Drogen nur zugänglich zu machen, wenn eine eigene Nation der Mutanten international anerkannt wird. Dieser Nation stehen dann 12 Regierungmitglieder vor, unter anderem Prof X, Magneto, Apocalypse, Mr Sinister usw.
3. Gleichzeitig entwickelt Prof X einen Weg, alle Daten aller Mutanten jederzeit zu reproduzieren, so dass wenn ein Mutant stirbt, man ihn prinzipiell genauso wie er zum Zeitpunkt seines Todes war, reproduziert wieder beleben kann.
4. Gleichzeitig überwachen sie jegliche Anti-Mutanten-Aktivitäten der Menschen und vereiteln diese bevor sie irgendwie fruchten können, dafür haben sie ja durch Moira X (so ihr Name nunmehr) alle nötigen Informationen.
Prinzipiell ist das wie man sieht ein völlig neuer Anfang. Einer in dem alle Mutanten vereint sind, inkl aller bisherigen Feinde. Das läßt sehr viele künftige Wege beschreiten:
1. Der Verfall des Systems von innen, weil nun Apocalypse, Mr Sinister etc von innen Sachen für ihre eigenen verborgenen Ziele manipulieren könnten
2. Die vielen weiteren Geheimnisse Moiras, welche anscheinend ihre eigenen Ziele zu verfolgen scheint
3. Das durchaus immer zweifelhaftere Gebaren Prof X, sowie das eventuelle (unvermeidliche?) Auseinanderfallen mit seinen Studenten
4. Die Erkenntnis aus den Leben Moiras, dass Mutanten eben NICHT die nächste Evoltionsstufe ist, die den Menschen ablösen wird. Stattdessen ist der nächste Schritt, dass der Mensch sich selbst gezielt per Technik weiter entwickelt. Mutanten sind nur ein zum Scheitern verurteilter Nebenzweig?
Mein bisheriges Fazit
Grundsätzlich verpasst Hickman der Saga einen kompletten Neuanstrich und die Zukunft ist sehr rosig, es gibt genug Material für alle Richtungen. Und es war selten so aufregend wieder ein X-men Fan zu sein. Masn merkt wirklich, dass Hickman mit einem langfristigen Plan an die Sache rangeht.
Meine Probleme
Es ist natürlich sehr reizvoll, Grauzonen auszutesten, vor allem bei einer Figur wie Prof X, der die Kehrseite eines Magneto darstellt. Aber gerade wenn es darum geht, die vermeintlich letzte Bastion der Mutanten zu etablieren, würde es evtl zweier Stimmen benötigen Magnetos und Prof Xs. Doch diese kommen überraschend einseitig daher, so als wären sie mittlerweile eine Einheit. Auch die Art, wie Prof X mit zunehmender Dauer der Miniserien verfährt, gepaart mit der Information, dass Moira anscheinend seinen Traum und seinen Geist gebrochen und nach ihrem eigenen Weltbild wieder aufgebaut hat, gibt einem mehr als nur zu denken. Klar ist, dass er jetzt nach dem Prinzip "Für ein Höheres Gut" verfährt, und wie gesagt, das ist durchaus sehr reizvoll und irgendwie auch im Gesamtkontext ein realistischer Vorstoss. Vor allem gaukelt diese Art des Geschichtenerzählens auch eine gewisse Tiefe vor, aber zum einen haben wir zuletzt sehr häufig solche "Fall from Grace" Stories unkorumpierbarer Ikonen gehabt (siehe auch die Captain America ist ein Obernazi Story vor ein paar Jahren) und irgendwie gelang es immer wieder, die Hauptfiguren zu rehabilitieren, aber es ist nur ein kurzer Schritt bis eine Aktion einen Charakter irredeemable macht. Nicht jeder Held muss zu einem Antihelden werden. War ich früher der Meunung gewesen, dass es durchaus sinnvoll ist, Prof X zu korrumpieren, damit seine Schüler sich ohne ihn weiter entwickeln können, so muss ich heute für mich konstatieren, dass ich es durchaus sehr reizvoll halte, einen hoffnungslosen Idealisten bei einer Sysiphos-Aufgabe zu sehen, der trotz besseren Willens nicht bereit ist, über seinen Schatten zu springen und seinen Idealen treu zu bleiben und alles was er kann einzusetzen, damit sein Traum realisiert werden kann. In Hickmans Welt ist dieser Traum nun tot, der Idealist ist genau wie Cyclops vorher oder Magneto davor oder gar Apocalypse noch davor, irgendwie ein Separatist und Supremacist geworden. Das ist gefährlich. Und das ist faszinierend. Aber auch verstörend.
Der zweite ebenso problematische Knackpunkt für mich ist die nunmehr vollzogene Trennung zum Menschen. Es war bisher immer so, dass es sich um eine Geschichte der versuchten Annäherung und der Inakzeptanz handelte. Der Mensch war immer irgendwie der Hauptschurke. Und das war zutiefst traurig, weil wir im Gruznde alles Menschen waren. Doch nun wird dieser Aspekt irgendwie bei Seite gewischt, denn jetzt wird die Technologie zu einem Problem erkoren. Das ist natürlich irgendwo spannend, aber dann muss man das Argument der NRA aufgreifen: Nicht die Waffen töten, es sind die Menschen. Und ähnlich ist es hier. Aber dadurch dass der KJonflikt verlagert wird, wird der gesellschaftlichen Relevanz der Stories ein Stück weit ihre Sprengkraft genommen.
Klar ist dennoch, dass wir es jetzt mit einer komplett neuen Konstellation zu tun haben und ich lediglich die Einführungsgeschichte gelesen habe, es ist davon auszugehen, dass hier ein ganz großer MasterPlan vorliegt und ich bin gespannt wie ein Flitzebogen. Dennoch ein paar Entscheidungen traue ich nicht so recht über den Weg. Aber das ist das Gute an guter Literatur, man kann anderer Meinung sein und sie dennoch geniessen.
Ergänzender Nachtrag (und damit lasse ich euch mit diesem Thema dann auch vorerst in Ruhe):
Das erste Ongoing Comic der neuen Ära "Dawn of X" gelesen und für unwürdig befunden. Schlecht ist es ja nicht wirklich, aber ich hatte mir mehr erhofft. Es ist nach wie vor sehr viel Aufbauarbeit und Erklärung, was ja für den Anfang ja ok ist, aber da stimmt so vieles einfach vorne und hinten nicht in diesem neuen Kontext nicht - und damit meine ich nicht einmal das bewusst Unstimmige, das sicherlich irgendwann aufgeklärt werden wird, sondern fängt bei solchen Kleinigkeiten an, wie: "Die machen ein Barbecue in gemütlicher Runde und jeder hat sein Kostüm noch an".
Ich denke, ich lasse das jetzt mal links liegen und hole mir dann zu gegebener Zeit (bei hinreichend gut bleibenden Kritiken) die Trade Paperbacks und "binge" das Ding dann durch.
So, nachdem ich gerade ein paar olle Kamellen reviewt habe, bekam ich wieder Lust auf die good old X-Men von Chris Claremont, zu denen ich hier vor Jahren mal ein richtig langes Review verfasst habe (Bitte nur ein paar Einträge zurückspulen).
Nun möchte ich mich der bereits dort angesprochenen Australian Outback Era sowie dem Ende der Claremont Era widmen, und dann noch ein paar Was Wäre wenns durchspielen, einfach aus purer Nostalgie heraus:
Ungefähr um Uncanny X-Men 220 herum hatte Claremont die redaktionellen Vorgaben ein bißchen satt, arrangierte sich zwar immer noch ganz gut mit ihnen, aber er wollte am Status Quo der Reihe rütteln.
So liess er die X-Men vor laufender Kamera gegen ein mythisches Wesen kämpfen und sterben. Eine mythische Göttin gab ihnen aber ihre Leben wieder, aber so, dass man sie nicht mehr auf irgendwelchen Aufzeichnungen jeglicher Art mehr sehen konnte. Außerdem gab sie ihnen eine Art Exit Strategie, dass jeder von ihnen durch ein Portal gehen konnte, um nochmal ganz von vorne anzufangen. Um von nun an unerkannt agieren zu können, zogen sich die X-Men ins australische Outback zurück, wo sie in einer verlassenen Kleinstadt eine Gruppe ehemaliger bösartiger Elitesoldaten-Mutanten fanden, die einen Aborigini Mutanten, der zu teleportieren in der Lage war, gefangen hielten. Sie vertrieben diese Reavers, befreiten den Mann und nistetetn sich nun im Outback ein, um von nun an ungestört für Recht ordnung und Mutantenrechte zu kämpfen.
Diese Geschichten waren mittlerweile deutlich intimer, weniger kosmisch und mit der Zeit hatte man das Gefühl, dass diese wenigen X-Men den Kampf verlieren würden. In einer Zuspitzung der Ereignisse verloren diverse X-Men ihr Leben, Wolverine war irgendwie in privater Mission unterwegs und gerade als die X-Men ihre Wunden lecken wollten, griffen die Reavers wieder an. Verzweifelt und erschöpft gingen die restlichen X-Men durch das Portal der Göttin in ein neues unbekanntes Leben.
Wolverine kam zurück, nur um von den reavers übermannt und über Gebühr gefoltert zu werden. Er Konnte zwar fliehen, aber seine Selbstheilungskräfte waren über Gebühr beansprucht und er begann seinen Verstand zu verlieren. Zusammen mit der neu hinzugekommenen Jubilee versuchte er derweil die verschollenen X-Men wieder zu finden.
In der Zwischenzeit konnte sich der Shadow King extrem etablieren, auch weil kein telepath weit und breit sich ihm in den Weg stellte und immer mehr an Macht weltweit auf sich vereinen, und er schürte den Mutantenhass immer weiter.
Außerdem gründete Moira MacTaggert auf Muir Island eine weitere neue X-men Gruppe, welche aber von den Reavers recht schnell dezimiert und in ihre Schranken verwiesen werden konnte.
Im Weltall gab es auch eine Art der Machtverschiebung, weil die Shiar wohl einen neuen mysteriösen Unterdrücker hatten.
Und Magneto haderte immer mehr mit dem Schicksal, dass er die X-men, die New Mutants und so weiter nicht hatte beschützen können in dieser immer brutaler werdenden Welt.
Sukzessive konnte Wolverine die unter anderem ziemlich veränderten X-Men wieder ausfindig machen, unter anderem war psylocke von einer Asiatin in eine pervertierte Asiatin verwandelt, etwas was sie mindestens die nächsten 30 jahre bleiben sollte.
In diese vetrackte Szenerie platzte dann das Crossover-Event Extinction Agenda rein, wonach die X-men wieder zusammen waren, und kurz danach war alles beim alten, inklusive wieder mit einem bösen Magneto. Und Claremont stieg aus.
Was war passiert?
Die Comic-Blase der 1990er war am explodieren, der Zeichner Jim Lee der absolute Superstar der Zeichner, der Claremont einfach nicht zuhörte sondern einfach seine Stories zeichnete und Claremont regelrecht dazu zwang zu seinen Zeichnungen Geschcihten zu erzählen und der Redakteuer der X-men schlug sich suf Grund der Verkaufszahlen auf die Seite des Zeichners, so dass Claremont schliesslich entnervt das Handtuch warf und ihnen die Geschichten gab, die sie haben wollten anstatt seine Geschichte natürlich zu Ende zu bringen. Wie gesagt, alles beim alten belassen, wenn du den Titel verlässt, die goldenen regel bei Auftragscomicsarbeiten für die großen Verlage.
Welche Stories hatte er geplant, und vorbereitet, die entweder nun verwurstet oder gar fallen gelassen wurden?
Shadow King: Hier war sein Plan, das immer wieter aufzubauschen und in einer finalen Konfrontation als sozusagen eine letzte Schlacht zwischen Mensch und Mutant zu einem großen Finale zu führen. Stattdessen wurde es nur einem Status Quo Wiederhersteller, der als Story auch komplett unterging und nicht im geringsten den jahrelangen langsamen Aufbau rechtfertigen konnte. Zu allem Überfluss verliess Claremont die Reihe auch sogar demonstrativ ein Kapitel vor dem Ende.
Professor X: Es wurde mehrfach angedeutet, dass er an der Seite von Lilandra als Herschersgatte eventuel mit der Zeit und Macht korrumpiert worden sein könnte. Auch hier deutete sich seit längerem eine große opfervolle Konfrontation an, die auch recht schnell unter Jim Lee zu einem schönen reunion Event wurde.
Magneto: Professor X sollte also sterben, und Magneto sollte damit endgültig der neue Chef der X-Men werden, auch weil er schon immer eine gewisse Härte an den tag gelegt hatte, die in den heutigen Zeiten notwendig sind. Stattdessen wurde er wieder zu einem einfachen Bösewicht degradiert.
Wolverine: Ihm sollte das Herz rausgerissen werden und er sollte sterben, da seine Selbstheilungskräfte eben nicht mehr richtig funktionierten, dann sollte er von der Hand wiederbelebt und Hirnwäsche verabreicht bekommen. Die Schlacht um Wolverine hätte über ein Jahr gedauert. Stattdessen hiess es lapidar in einem Halbsatz, dass es ihm wieder besser geht.
Im Grunde genommen wäre alles ab der Ausgabe 300 kulminiert.
Vieles mag irgendwie komisch wirken für Leute, die das jetzt lesen, aber ein solches Ende wäre sicherlich sehr interessant gewesen, gerade weil die Charaktere sich allesamt langsam und glaubwürdig entwickeln und verhalten und es wird eine zusammenhängende grosse Geschichte geschrieben, die auf ein finales Ergebnis tatsächlich zusteuert. Es werden nicht willkürlich Figuren verheizt oder wieder auf Null oder böse gestellt und keine Figur ist tatsächlich gesetzt.
Dass das so nicht funktionieren kann, liegt zwar auf der Hand, so wir beispielsweise keine verlag auf der Welt gerade den größten Star des Verlages dermassen verheizen, dass er auf Jahre unbrauchbar ist, oder ausgerechnet Prof X unwiderbringlich böse machen und dann auch noch ohne Erlösung töten. Aber alleine die Vorstellung wieviel er davon schon vorbereitet hatte und wie er die X-Men sukzessive zerstört hatte, nur um wahrscheinlich seine beste Geschichte überhaupt zu erzählen, die dann leider unvollendet blieb, bzw. nicht den Claremont Cut erhielt, macht diesen Fan schon ziemlich wehmütig.
Dass er später eine Möglichkeit bekam ex post eine reihe mit seinen geschichten zu erzählen, sozusagen als spätes und langes What if?, hilft auch nicht wirklich, da er hier schon jenseits seines Zenit war und die Magie einfach verschwunden.
Daher - auch wenn ich ihn früher cool fand, Jim Lee ist für mich mittlerweile ein rotes Tuch, egal wie geil das immer noch aussieht, gerade weil ich weiss, was er Claremont aufgehalst hat - und zudem drei Ausgaben nach ihm die X-Men verlassen hat. Ganz grosser Künstler!
Das ist im Grunde auch der Grund, warum ich Claremonts X-Men so hinterher trauere: Egal wie zermürbt sie wurden oder wieviel Schlimmes die durchgemacht hatten, sie waren immer noch Menschen, die ein Beisammen mit dem Mitmenschen suchten: Logan geht mit seinen Kumpels in eine Bar, Magneto besucht eine Wiedersehensfeier alter KZ Überlebender usw. Ausserhalb des Kampfgeschehens läuft keiner im Kostüm rum. Auch nachdem die X-Men durch das Portal gehen, leben sie wie normale Menschen vor sich hin und haben ein normales Leben. Das haben sie dann auch irgendwie verdient. Meint Claremont, und finde ich auch.
Aber eben nicht Marvel und eben nicht die ihm folgenden Autoren. mittlerweile gibt es Barbecue Parties im Kostüm, die Mutanten bleiben ausschließlich unter sich und nix ist mit Koexistenz oder dem Versuch. Verhärtete Fronten und keine Person, die eine naive Idealistische Gesinnung hätte und damit die Massen mobilisiert.
Ich weiss es sind andere Zeiten, aber gerade deswegen einen richtigen Ansatz zur Verständigung untereinander zu finden, wäre ja mal wünschenswert.
Und um mal einen Bogen zur neuen, wirklich spannenden Ausrichtung der X-Men zu schlagen: wenn jetzt auch noch der bisherige Vorzeige-Nichtmutant zum vielleicht wichtigsten aller Mutanten gemacht wird, dann ist das einerseits sehr spannend und eröffnet ganz andere Möglichkeiten. Aber gleichzeitig ist es auch eine Kapitulation des Erzählten und ein Aufgeben der Ziele. Denn nun heisst es, Mutant über Mensch, egal wie sie es verpacken wollen. Und das war nie das Ziel der wichtigsten Figuren, weder Xavier, noch Magneto und erst recht nicht deren Schüler. Doch genau das ist es jetzt...
Wie gesagt, spannend und interessant ist die neue Ausrichtung schon, aber -
@MobyDick
Sehr interessant zu lesen.
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
@ MobyDick
Oh cool, wusste gar nicht, dass es hier so einen Thread gibt, sehr interessant, stellvertretend einen Hut für die ausführlichen X-Men-Analysen. Besonders interessant für mich, weil ich die neueren X-Men-Sachen (also alles nach Claremont) außer Crossovern, an denen sie beteiligt waren, nicht gelesen habe und sie aktuell im restlichen Marvel-Universum nicht so stark involviert sind.
Liest du derzeit aktuelle Comics und wenn ja, welche?
luhp92
Danke für das Interesse, das freut mich, ich dachte im Grunde genommen, dass ich das ales ein bißchen für mich selbst murmele
PaulLeger:
Ebenso danke für das Interesse und für den Hut.
Zu deiner Frage, ob ich gerade was lese, muss ich jetzt doch etwas weiter ausholen: Ich bin mit den Condor Taschenbüchern aufgewachsen und habe in den 1990ern meine Claremont Kollektion mit den US-Comics vervollständigt, so dass ich den kompletten Claremont Run gelesen habe, halb deutsch/halb englisch. Mein ersten Gruppe X TB war die Nr. 8 (Die Dark Phoenix Saga) und mein erstes Uncanny X-Men die Nr 251, die Ausgabe in der Wolverine von den Reavers gefangen genommen und gefoltert wird, von da an habe ich vor- und rückwärts gesammelt, bis ich wie gesagt die Clarmeont saga komplett hatte.
Auch danach bin ich der X-Men Reihe treu geblieben bis zur Onslaught Saga und danach ausgestiegen, weil mir das dann einfach zu viel und zu schlecht wurde, ich habe mich mehr auf die Zeichner als auf die Stories gefreut, und das ist eigentlich nie ein sonderlich gutes Zeichen. Der letzte gute Autor war da meines Erachtens Larry Hama, der Wolverines Definition quasi perfektioniert hat.
Nebenbei war ich ein grosser Fan von W. Simonsons Thor, Byrnes Fanta 4, Sterns Avengers, Millers Born Again, seinen Daredevil Run selbst empfinde ich ein bißchen als überbewertet, dann natürlich McFarlanes Spider-Man, Davids Hulk. Wie du siehst ein 1980er und 1990er Marvel Fanboy durch und durch. In den 1990ern habe ich Spawn und Wildcats in mich aufgesogen und auch Cyberforce.
Danach habe ich mich ein bißchen zurück gezogen und später über Amazon und andere Quellen gewisse Collected Editions reingezogen, wenn es hiess, die wären wirklich gut. So habe ich mir Morrissons X-Men angetan, Remenders X-Force und Avengers, und auch nebenher immer mit verfolgt, wer was wie Tolles im Marvel Universum geschrieben hat. Beispielsweise finde ich den schlimmsten Run bei den X-Men Bendis Run, vor allem auch weil er einfach kein Verständnis für die Materie oder irgendwelche Charaktere hat und nebenher in irgendwelchen Crossovern die Möglichkeit bekam, die X-men aus der Ferne zu dezimieren und marginalisieren, immer und immer wieder. Und immer wenn er keine Lösung findet, greift er einfach auf das Zeitreisegimmick zurück: Einfallslos.
Ich habe dann als Hickman kam und die X-Men als Chefschreiber übernahm, mich auch auf dessen beide initialen Miniserien gestürzt und musste fest stellen, dass der Mann tatsächlich einen Plan hat, der mal über den Tellerrand schaut und die X-Men wieder zu etwas Relevantem machen kann. Allerdings bin ich alter Hase wie du ja auch sehen kannst nicht ganz grün mit dieser kompletten Neuasurichtung, wobei ja immer noch nicht ganz abzusehen ist in welche Richtung es tatsächlich gehen wird. Da warte ich mal ab um mir das ganze dann als Gesamtwerk anzutun.
Als alter Simonson Thor Fan kann ich prinzipiell seine Independent Comic-Reihe Ragnarok empfehlen, sein Tempo ist zwar sehr langsam, aber ich finde es lohnt sich und fühlt sich wie ein nach Hause kommen an
Ich habe auch gehört, dass sowohl Snyders als auch Kings Batman Run als auch Kings Vision Miniserie ziemlich geil sein sollen. Bei Kings Batman Run muss man aber wohl auch die Batman und Catwoman Miniserie mitnehmen.
So nur als ein paar grundsätzlich ganz interessante aktuellere Comics der big two. Ansonsten kann ich eigentlich fast alles von Remender empfehlen, selbst sein Frankenstein-Punisher hat was
Comic-Kritiken (Comic-Dash!-Spin-Off-I)
Seromal | 12.04.2014