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The Fall Guy

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The Fall Guy Kritik

The Fall Guy Kritik

The Fall Guy Kritik
0 Kommentare - 01.05.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "The Fall Guy" ist.
The Fall Guy

Bewertung: 3.5 / 5

Der routinierte Stuntman Colt Seavers (Ryan Gosling) übernimmt die gefährlichen Jobs an Filmsets. Doch mit den Jahren wird seine Arbeit immer schwieriger für ihn, da er körperlich nicht mehr in der besten Verfassung ist. Nach einem tragischen Zwischenfall bei einem Dreh, beendet er seine Karriere und damit könnte alles zu Ende sein. Doch eines Tages wird er ausgerechnet an das Filmset seiner verflossenen Liebe Jody Moreno (Emily Blunt) zurückgeholt und soll dort als Stunt-Double für den großen Actionstar Tom Ryder (Aaron Taylor-Johnson). Dieser ist seit geraumer Zeit verschwunden, was die Produktion und damit das Debüt von Jody in Gefahr bringt. Daher entscheidet sich Seavers Ryder zu suchen.

Unsere Herzen pumpen schneller, wenn das Adrenalin sich seine Wege bahnt. Gebannt und gespannt schauen wir Dinge, die wir eigentlich nicht für möglich halten und dennoch passieren sie unter dem hohen Einsatz eines Lebens. Ja, das ist pathetisch, doch wenn man sich mal anschaut, was in jenen, aufwendigen Sequenzen eines Actionfilms – oder auch in anderen – schieflaufen könnte, dann ist man doch erstaunt, daß jene Stuntleute das am Ende des Tages tun. Verdienen werden sie nicht gut und eine richtige Lobby, wie man sie in Hollywood bräuchte, haben sie auch nicht. Und dann kommt The Fall Guy daher, der sich anschickt, jene, revolutionäre Idee des Stuntman als bedeutender Teil der Filmwelt zu sehen, zu verstehen und zu inszenieren. Nun ist das auf dem Papier – wie eben für Actionfilme, oder auch Arthouse-Filme in vielen Fällen, keine besonders großartige Geschichte. Da ist eben dieser Stuntman, der versucht das Herz seiner Traumfrau zu gewinnen. Und was nebenbei noch stattfindet, beginnt eigentlich erst im zweiten Akt. Dazu muss man sagen, daß das schon recht lange dauert, bis das was eigentlich passieren soll, passiert. Ja, insgesamt nimmt The Fall Guy schon einen recht langen Anlauf, um wirklich mal zu starten: Da wird viel in zwischenmenschliche Interaktionen investiert, die aber ironischerweise ohnehin nie über eine Oberfläche hinausgehen. Colt Seavers ist halt der schweigsame Typ, den Ryan Gosling immer verkörpert. Jody Moreno ist halt die liebenswerte Frau, die Emily Blunt auch schon öfter mal spielte. Und das Kernproblem bleibt, daß da etwas Unausgesprochenes ist, wo man sich fragt, warum nicht gesprochen wird.

Trailer zu The Fall Guy

Es ist richtig, daß das irgendwo irrelevant wird, wenn man sich weiter im Film befindet. Interessant ist ja ohnehin, daß man sich hier mal wieder mit einer klassischen Underdog-Geschichte aufhält. Denn Seavers ist ja nicht gerade der Typ, der am Ende des Tages „das Mädchen kriegt“. Nun ist das irgendwo natürlich unglaubwürdig, weil Ryan Gosling als Mensch, offenkundig wie gemeißelt aussieht und man ihm die Probleme mit Frauen ja eigentlich kaum abnehmen kann. Allerdings ist das ja ohnehin nicht Sinn und Zweck der Sache, eine besonders glaubwürdige Geschichte hier zu sehen. Immerhin spielt Regisseur David Leitch hier ja auch mit der Meta-Ebene, wie es in Hollywoodfilme inzwischen auch zum guten Ton gehört. Und diese besagt eben, daß Seavers dieser Held ist, Moreno seine Traumfrau und Hollywood als Traumfabrik immer noch große Bilder und Spektakel zustande bringt. Ein wenig irritierend ist natürlich schon, wenn man hier die Wichtigkeit der Stunt-Welt verdeutlichen möchte, dann aber doch an einigen Stellen auf CGI setzt. Das war schon zuletzt in Bullet Train (2022) irritierend und gerade wenn man weiß, wo Leitch seine Ursprünge hat und wo auch sein Partner-in-Crime Chad Stahelski mit John Wick: Kapital 4 (2023) angelangte, wirkt es um so seltsamer. Das ist nämlich dann auch das Eingeständnis, daß es ohne ein wenig Trickserei am Ende des Tages doch nicht geht.

Der Film schleppt sich dann auch zur Mitte ein wenig. Soviel kann man glaube ich zugeben und wenn man es genau nimmt, erinnert The Fall Guy auch als Gesamtwerk stark an Hail, Caesar! (2016). Denn dessen Grundmotive werden hier eigentlich nur übernommen. Auch im Fokus auf Stuntleute kann man sagen, daß Death Proof – Todsicher (2007) und Once Upon a Time in Hollywood (2019) hier sicherlich Pate gestanden haben. Alles in allem ist das auch ok, selbst wenn der Film damit auch nie über seinen Mikrokosmos hinausgeht. Und dennoch hat man große Freude daran, weil zu Teilen hier herrlich absurde Figuren inszeniert werden. Es ist kurzweilig und auch in Sachen Blockbustertum, mal wieder großartig einfach gehalten. Man hat das Gefühl, als stehe The Fall Guy in einer neuen Epoche des Hollywood-Kinos, das mit dem Wahn nach Repräsentation und Pseudo-Tiefe in nahezu debilen Blockbustern gebrochen hat. Leitch will hier nicht im Sinne eines Terrence Malick über jeden Busch und Stein sinnieren. Und das tut gut, weil man ganz einfache Bilder serviert bekommt, die als Nuancen auch völlig ausreichen. So hat man hier einen karikaturesken Hollywood-Star, der zum absoluten Ekel wird. Dann einen stillen Helden. Dann die grundlegende Motivation in Form der Frau. Dann einen guten Buddy und so weiter und so fort.

Auf einer Meta-Ebene kann man natürlich auch noch einmal anders auf das Werk blicken. So ist es natürlich auch fast indiskutabel, daß ein Ryan Gosling nach Drive (2011) und auch nach The Place Beyond the Pines (2012) abermals einen Stuntman verkörpern musste. Auch eine Emily Blunt erfindet sich hier nicht wirklich neu. Man muss sagen, daß das auch schauspielerisch sicherlich nicht zum stärksten gehört, was beide je gespielt haben und in der Konstellation auch wenig Originelles bietet. Aber das ist vermutlich auch der Sinn dahinter und insofern ist das wohl ok.

Über den Inhalt hier zu sprechen, ist irgendwie Zeitverschwendung. The Fall Guy versucht aber auch eigentlich keinen Inhalt zu haben, sondern eher den viel zu unbekannten Helden der Filmwelt ein Denkmal zu setzten. Das klappt auch erstaunlich gut, weil die Figuren hier sehr einfach gehalten werden und man sich nach einer kurzen Durststrecke auf das wesentliche fokussiert.

The Fall Guy Bewertung
Bewertung des Films
710

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