Anzeige
Anzeige
Anzeige

Spider-Man - Homecoming

Kritik Details Trailer News
Spider-Man: Homecoming Kritik

Spider-Man - Homecoming Kritik

Spider-Man - Homecoming Kritik
0 Kommentare - 28.04.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Spider-Man - Homecoming" ist.
Spider-Man - Homecoming

Bewertung: 3.5 / 5

Nach seinem Aufeinandertreffen mit den Avengers, ist Peter Parker (Tom Holland) zurück in New York, wo er bei seiner Tante May (Marisa Tomei) lebt und die Schule besucht. Von seinem Mentor Tony Stark (Robert Downey Jr.) erhält er den Auftrag, sich von den großen Problemen fernzuhalten und nur die kleinen Probleme in seiner Nachbarschaft zu lösen. Unterdessen fordert Peter auch der Alltag als Teenager sehr, so schmachtet er seiner Mitschülerin Liz (Laura Harrier) nach. Währenddessen macht ein seltsames Wesen namens Vulture (Michael Keaton) die Stadt unsicher.

Was für ein hin und her und was für eine seltsame und doch für Fans so wichtige Zusammenkunft. Nachdem The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro (2014) hinter den Erwartungen zurückblieb, schlossen sich Sony und Disney zusammen. Der Rest ist Kinogeschichte, dessen Resultat zunächst The First Avenger: Civil War (2016) sein sollte. Nun fragen sich natürlich alle Leute, denen so etwas wie Inhalt am Film noch wichtig ist, was dieses Werk nun zu erzählen hat. Denn eine künstlerische Vision wirkt ja auf dem Blatt zunächst anders. Und wenn man mal ehrlich ist, so richtig viel zu erzählen hat Spider-Man: Homecoming tatsächlich nicht. Es geht eben um die üblichen Themen, die auch schon die Original-Trilogie um Spider-Man (2002) nach Sam Raimi und eben die Marc Webb-Filme erzählten. Der quasi Außenseiter Peter Parker möchte die Schule meistern, die Frau seiner Träume bekommen und dabei einfach von den Großen ernst genommen werden. Nun zumindest diese infantile Ebene ist neu. Schließlich wollten zwar sowohl Maguires als auch Garfields Spider-Man etwas beweisen, allerdings war die Ebene nie so kindlich, nie so verbohrt, wie es eben in diesem Werk der Fall ist. Tausende Textnachrichten und Anrufe, um endlich ein Avenger zu werden. Ja, daß ist dann schon etwas peinlich.

Trailer zu Spider-Man - Homecoming

Nun haben die Macher an sich den Anspruch, dem wohl wichtigsten Vertreter der Jugend in den 1980er Jahren zu huldigen. Die Rede ist von John Hughes, dessen Schaffen mit Werken wie The Breakfast Club (1985), Pretty in Pink (1986) oder Ferris macht blau (1986) für das grundsätzliche Verständnis der amerikanischen Jugend durchaus bedeutsam war. Auch hier misst man sich natürlich an einem großen Meister und dennoch muss man sagen, daß das genau der Ansatz ist, der in Filmen um und über Jugendliche häufig fehlinterpretiert und bewusst missverstanden wird. Die Jugend, so pathetisch und albern, das auch klingen mag, hat das Recht auf eine gelungene und ehrliche Repräsentation. Häufig muss man sagen, ist das allerdings nicht der Fall. Junge Menschen werden in Filmen dabei auf die banalsten Triebe reduziert und sind dann dazu da, um von den Erwachsenen belehrt zu werden. Auch die Revolte, die sie in ihrem vermeintlichen Idealismus anstreben, wird dabei häufig im Konservativen Amerika belächelt und veralbert. Wer einen Beweis für all den politischen Dreck sucht, der filmisch so in die Welt getragen wird, der darf sich gerne mal neun Staffeln lang mit How I Met Your Mother (2005 bis 2014) quälen. Und das war eine lange Zeit verschwunden, Filme über junge Menschen, die tatsächlich versuchen, sich diesen auch auf einer Ebene zu nähern, die respektvoll und ehrlich gemeint ist.

Ansonsten versucht Spider-Man: Homecoming angestaubten Filmtropen einen neuen Anstrich zu verpassen. Nun wird vieles, was etwa bei Raimis Spider-Man (2002) Thema war, reproduziert, aber thematisch neu gedacht. Peter Parker ist zwar in dem Sinne immer noch ein Außenseiter, aber eben keiner, der bewusst von allen Figuren gemobbt wird. Und auch das Thema Mobbing hat sich ein wenig gewandelt. Und da finden die Macher tatsächlich einen recht modernen und ehrlichen Anstrich. Es ist eben nicht mehr der Rüpel aus der „Unterschicht“ der die physische Gewalt, die er durch seinen Vater erlebt, reproduziert, sondern der Rüpel aus der Oberschicht, der vor allem Geld hat. Und damit zeichnet der Film natürlich auch einen gewissen Klassizismus und zeigt auf, wie viel Geld am Ende des Tages wert ist. Nun ist es irgendwo schon Schade, daß sich der Film dabei thematisch nicht so sehr mit Geldsorgen auseinandersetzt. Auf der anderen Seite muss man aber auch sagen, daß das durchaus mitschwingt. Denn man sieht es eben an der Wohnung, in der die Parkers hausen und an den gebrauchten und fast schon antiken Geräten, wie dem PC von Peter. Es ist ein Thema und wer es beobachtet, der findet es auch wieder. Das ist vielleicht sogar der kleine, aber feine Unterschied zu seinem Disney-Film, in welchem so etwas kaum eine Rolle spielt.

Auch im Hinblick auf die Figur von Zendaya schafft der Film hier Bereich des MCU Neuerungen. So erinnert ihre Figur natürlich wieder an das große Vorbild Hughes und kann sich aber auch als politisches Statement sehen lassen. All das, was sie tut, scheint auf den ersten Blick zwar etwas pubertär und irgendwie albern, aber so ganz greifen kann man das auch nicht. Und gerade weil die Figur dann hin und wieder andere im Film auf charmante Weise irritiert, oder dann mal protestiert wird, ist sie einem sympathisch. Hier wird der Film dann mit einem kleinen Seitenhieb auf die amerikanische Geschichte sogar mal sehr politisch. Daran merkt man auch, wie clever der Humor eigentlich ist, der ansonsten im Marvel-Universum oder im Blockbuster im Allgemeinen sehr ironisch und auf Dauer kaum erträglich ist. Nein, Jon Watts mischt das gut und schafft damit eine willkommene Abwechslung. Überdies schafft der Film dabei aber nicht nur durch kleine Seitenhiebe Richtung Politik, sondern berichtet insgesamt auch vom Klassenkampf eines Kleinunternehmens. Nun reden wir hier im Falle von Adrian Toomes immer noch von einem Mann, der eigentlich zur gehobeneren Klasse gehört und damit eigentlich kaum in der Lage ist die prekäre Situation der finanziellen Unterschicht nachzuvollziehen. Aber vielleicht ist das sogar genau der richtige Ansatz, weil man hier eben systemisch wird und diejenigen gegeneinander ausspielt, die sich im Kern gar nicht so unähnlich sind. Da geht der amerikanische Traum, des hart arbeitenden Mannes eben einfach nicht auf.

Natürlich ist Spider-Man: Homecoming bei all den guten Ansätzen im Kern aber immer noch liberal. Da würde dem Film etwas mehr Mut durchaus guttun. Aber der Ansatz ist erkennbar. Tja und wer popkulturelle Referenzen und Charisma sucht, der wird sie in diesem Film sicherlich finden.

Ob Spider-Man: Homecoming das Versprechen halten kann, daß der große Begriff der Heimkehr vermuten lässt, kann man so wirklich nicht sagen. Vieles ist gut gemeint, aber halbgar ausgeführt. Dennoch gehört der Film mit zu dem charmantesten, was das Franchise zu bieten hat. Und das liegt eben an den Darstellern und toll geschriebenen Figuren.

Spider-Man - Homecoming Bewertung
Bewertung des Films
710

Weitere spannende Kritiken

Challengers - Rivalen Kritik

Interessante Sportromanze

Poster Bild
Kritik vom 12.05.2024 von Giovanni - 0 Kommentare
Es handelt sich bei dem Film um eine Romaze aus dem Jahr 2024, welche in den USA spielt. Drei Freunde, die sich in einer Dreiecksbeziehung befinden, treffen sich, nachdem sie sich im Teenageralter kennengelernt haben, im Alter der Mitdreißiger wieder. Die beiden männlichen Personen, Art ...
Kritik lesen »

Bram Stokers Dracula Kritik

Bram Stoker’s Dracula Kritik

Poster Bild
Kritik vom 12.05.2024 von ProfessorX - 0 Kommentare
Im 15. Jahrhundert wird der Anwalt Jonathan Harker (Keanu Reeves) auf das Schloss des Grafen Dracula (Gary Oldman) geschickt, um einen Vertrag über das Land abzuschließen. Der mysteriöse Graf, der eigentlich der unsterbliche Prinz Vlad Dracul ist, erkennt in Harkers Verlobter Mina Mu...
Kritik lesen »
Mehr Kritiken
Was denkst du?
Ich stimme den Anmelderegeln beim Login zu!

Forum Neues Thema
AnzeigeY