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Zauberhafte Schwestern

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Zauberhafte Schwestern Kritik

Zauberhafte Schwestern Kritik

Zauberhafte Schwestern Kritik
0 Kommentare - 01.05.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Zauberhafte Schwestern" ist.

Bewertung: 2 / 5

Sally (Sandra Bullock) und Gillian Owens (Nicole Kidman) sind Schwestern und entstammen einem uralten Hexengeschlecht. Sie beherrschen die Macht der Magie. Doch diese Macht ist mit einem Fluch verbunden. Denn dadurch verstirbt jeder Mann, der sich in eine der Schwestern verliebt, eines übernatürlichen Todes. Gerade Sally wünscht sich eine normale Familie und möchte dafür sogar die Zauberei an den Nagel hängen, während ihre Schwester zahlreiche Affären hat und ihre Macht vollends auskostet. Eines Tages gerät sie an den Herumtreiber Jimmy Angelov (Goran Visnjic), der für Ärger in der Familie sorgt.

Hexen sind ein Thema das filmisch durchaus Potential bietet. Ob historischer Kontexte, aber auch der schier unmöglichen Möglichkeit an Zauberei, sowie dem Thema des eigenen Geschlechts, das je nach Auslegung durchaus zu interessanten Stoffen im Kino werden kann. In meinen Augen zwar immer noch zu wenig gut, kann man wohl sagen, daß Hexen aber dennoch faszinieren. So war es auch wohl in den 1990er Jahren als Hocus Pocus (1993) in die Kinos kam. Ein Film, der zugegebenermaßen wohl nie ein echter Klassiker sein wird, aber dennoch die Zeit überdauerte. Und nun könnte man die Ursprünge zu Zauberhafte Schwestern vielleicht auch in etwas ganz anderem sehen, aber letzten Endes sind Filme immer ein Produkt ihrer Zeit und so verwundert es nicht, daß jener Film in den 1990er Jahren das Licht der Welt erblickte. Verwundern, nein. Doch insgesamt hätte es das nicht gebraucht. Denn der Film, der eigentlich von einer Hexen-Familie erzählt, zeigt zu weiten Teilen ein Potpourri aus unterschiedlichen Genre-Abzweigungen, daß tonal an Seltsamkeit kaum zu überbieten ist. Es langweilt, weil es langweilig ist. So schlicht und einfach die Erkenntnis dahinter und dann fragt man sich ja schon, wohin das führen soll und wie die Figuren überhaupt in einer Verbindung zueinander stehen.

Gut, zugegeben. Zauberhafte Schwestern hat das magische Talent, wie von Zauberhand von Anfang bis Ende zu schreiten. Es ist kein Film, der Aufmerksamkeit verlangt und das Werk an sich kann dadurch auch in seinen Nuancen ein wenig missverstanden werden. Nun, ist es aber nun mal so, daß der Film an sich schon ziemlich langweilig ist. Thematisch orientiert man sich am Kitsch der 1990er Jahre. Post-Feministische Ideologie, was vor allem bedeutet, daß hier ein sogenannter „Frauen-Film“ in Szene gesetzt wird. Die Figuren definieren sich dabei primär darüber, daß sie in das soziale Muster der Gesellschaft angepasst werden. Die eine ist sexuell etwas umtriebiger und die andere eben prüde. Der Traum der großen Liebe. Das jedoch wird dann wiederum durch die tonalen Patzer unterbrochen, weil das eigentlich auf Schmonzette ausgelegte Werk von Regisseur von Griffin Dunne dann wiederum in recht seltsame Themen umschwenkt. Der Auslöser ist nämlich sexueller Übergriff und dann folgt, was eigentlich im Genre des Rape-and-Revange angesiedelt ist, nämlich die Fügung der Rache. Ja, daß ist zwar nicht ganz eine Vergewaltigung und im juristischen Sinne gar nicht, aber es geht hier schon um Missbrauch an Frauen. Dann muss man sagen wird Zauberhafte Schwestern tatsächlich herrlich a-moralisch, weil eben Rache hier zentral ist und dann unweigerlich mit dem Kitsch, der zuvor etabliert wurde, brechen muss.

Das irritiert und funktioniert auch nicht wirklich. Wenn überhaupt etwas am Film funktioniert, ist es vor allem die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellerinnen Sandra Bullock und Nicole Kidman. Aber auch das wird insgesamt zu wenig ausgearbeitet und verbleibt eigentlich auf einem rein oberflächlichen Niveau. Da wird dann halt mal geschwafelt und es ist indes definitiv auch nicht mehr, als bloßes Geschwafel. Der Post-Feministische Ansatz ist aber insgesamt stärker. Die Erfüllung des Lebens kann für Sally nur die Liebe zu einem Mann sein. Dummerweise ist es genau dieser Mann, der gerade im Mordfall an dem übergriffigen Jimmy Angelov ermittelt. Da manövriert sich Zauberhafte Schwestern in ein ethisches Dilemma, aus dem er nicht mehr herauskommt. Gut, zugegeben, Moral ist eigentlich auch ein Thema für seichtere Gemüter im Kino. Dennoch handelt es sich insgesamt um einen tonalen Ausfall, der an das Schaffen von Taika Waititi erinnert. Denn der Film schafft es nicht, die tonalen Schwenker irgendwie unter einen Hut zu bringen und ist überdies im Kern auch nicht wirklich als Film über Zauberei zu verstehen. Denn davon sieht man hier erschreckend wenig. Zu Beginn stirbt dann die Mutter der beiden Schwestern, weil ihr Vater gestorben ist. Gestorben an gebrochenem Herzen, sie hat den Lebenswillen verloren. Das erinnert leider Gottes an die Seifen-Oper Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger (2002).

Schon die Ausgangslage von Zauberhafte Schwestern ließ nicht gutes Erahnen. Man bewegt sich hier auf einem Niveau, daß man kaum greifen kann. Doch das Dilemma wird immer größer, weil die Geschichte sich zunehmend immer wieder aufbaut und in Dingen verliert, die an Absurdität kaum zu überbieten sind. Geschuldet es das ab er nicht nur einem hirnrissigen Drehbuch, sondern auch der Entscheidung, sich tonal hier nicht entscheiden zu können. Mal Komödie, mal Horror, mal Drama, mal Romanze und so weiter und so fort. Nun, obwohl das vermutlich auch nur Ausflüchte sind, schließlich gibt es auch geniale Genre-Hyperbeln wie Parasite (2019). Zauberhafte Schwestern jedoch ist keine davon und lebt am allermeisten noch durch seinen Cast. Das ist aber auch schon alles.

Albern oder erschreckend. Langweilig oder grausam. Wie man es dreht und wendet, wird aus Zauberhafte Schwestern kein guter Film. Viel mehr noch wird es haarsträubend und man geht recht ungelenkt auf ein sinnloses Finale zu, das den Film ganz gut inhaltlich zusammenfasst.

Zauberhafte Schwestern Bewertung
Bewertung des Films
410

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