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Transformers - Die Rache

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Transformers – Die Rache Kritik

Transformers - Die Rache Kritik

Transformers - Die Rache Kritik
0 Kommentare - 01.05.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Transformers - Die Rache" ist.

Bewertung: 2 / 5

Sam Witwicky (Shia LaBeouf) hat die Welt gerettet und führt nun ein normales Leben. Für ihn steht nun das College an, weswegen er seine Freundin Mikaela (Megan Fox) und sein Roboter-Auto Bumblebee vernachlässigt werden. Doch bald wird der junge Mann von Visionen heimgesucht, die besagen, daß es erneut zu einem Kampf zwischen Robotern auf der Erde kommen wird. Einzig er scheint der Schlüssel zur Rettung zu sein, doch währenddessen machen fremde Mächte jagt auf Witwicky.

Daß Fortsetzungen in Hollywood einem Muster folgen, nach welchem sie häufig nur das, was der Vorgänger getan hat, wiederholen, ist keine große Erkenntnis. Selten sind Fortsetzungen daher nötig und man muss sich natürlich irgendwo die Frage erlauben, ob man das braucht. Vielleicht ist der Anspruch aber ein ganz falscher, wenn man über die Transformers-Filme spricht. Denn dort hat auch schon niemand das Original Transformers (2007) so wirklich gebraucht. Allerdings sprechen wir hier von dem Symptom einer Zeit und irgendwo ist es wohl eine legitime Annahme bei großem kommerziellen Erfolg auch eine Fortsetzung nachzuschieben. Transformers – Die Rache die gleiche Geschichte, wie es auch bereits das Original schon erzählte. War der MacGuffin im Vorgänger noch ein Würfel, so ist es im Nachfolger ein Splitter. Weniger die Präsenz von Sam Witwicky, noch weniger die seiner Freundin und irgendwas passiert da in diesen Szenen. Wer die erste Stunde nach ganz gut über die Bühne bringt, der hat zunächst gar nicht den Anspruch sich dazu zu äußern und lässt dann eher Zweifel daran, ob dieser Film wirklich der Rede wert ist. Ist er eigentlich auch nicht, wenngleich diese Filme natürlich für knapp ein Jahrzehnt ein riesiges Phänomen darstellten, daß Zweifel am intellektuellen Zustand der Millennial-Generation weckt. Alles ist hektisch, die Dialoge äußert pubertär und ansonsten ist auch der gesamte Film eine Art pubertäres Aufbäumen gegen den Intellektualismus.

Trailer zu Transformers - Die Rache

Denn zunächst mutet das ja auch als Coming-of-Age an. Sam Witwicky kommt aufs College. Die Fragen im Raum sind die Fragen, die auch mitunter in einem guten Film dieser Art diskutiert würden. Würde man seine erste große Liebe halten können? Ist die Beziehung zu den Eltern noch die gleiche, oder kann man sie auch anders noch lieben? Ja, all das sind ja an sich gute Ideen. Doch Michael Bays Film ist mehr daran interessiert, daß infantil zu ironisieren. Und das an sich ist ja schon bemerkenswert. Denn wenn man überlegt, daß der Abschied nur durch Comicrelief überhaupt über die Runden gebracht werden kann, dann ist das Niveau der Tonalität der Erzählung ja eigentlich noch weit unter dem Reifungsprozess des Erwachsenwerdens. Transformers – Die Rache findet nämlich keinen Zugang zur Emotionalität seiner Figuren, während an anderer Stelle der erschreckend überdominante und pathetische Soundtrack von Steve Jablonsky alles übernimmt. Es ist ein ganz eigenes und seltsames Phänomen und zeigt vielleicht wirklich den juvenilen Charakter seines Regisseurs, der insofern aber schon irgendwo pubertäre Probleme ganz gut darstellen kann. Weder Erwachsen noch Kind will dieser Film sein und nimmt dabei eine eigenartige Perspektive auf die Jugend ein. Unterdessen scheinen auch alle Figuren nur daran interessiert, möglichst erstaunt über den Krieg im Film, oder ihre sexuellen Gelüste zu sein. Interessant ist auch hier die Kombination aus Gewaltorgien und Sexualität. Wobei Michael Bay natürlich auch fest im Horror-Genre verankert ist.

Der Pathos des Krieges, indem Männer noch eine einfache Aufgabe haben. Es ist ja schon im Vorgänger so gewesen und hier zeichnet sich das ebenfalls ab. Transformers – Die Rache hat ein Herz für Soldaten und versteht Krieg auch auf eine Art und Weise, die spätestens seit Apocalypse Now (1979) und Platoon (1986) nicht mehr zeitgemäß ist. Hier steht vor allem die Aufgabe im Vordergrund und grundsätzlich erinnert das Rebellieren gegen höhere Funktionäre schon sehr stark an Top Gun – Sie fürchten weder Tod noch Teufel (1986). Auch hier hat Major William Lennox Vorgesetzte, über die er sich stellt. Damit sagt der Film zwar irgendwo aus, daß man auch als Soldat immer noch eigenständig denken sollte. Doch so ganz kann man diese Kritik an Befehlsstrukturen nicht glauben, weil die wahre Kritik am Kriegstreiben ja nie hochkommt. Es ist eher ein Kino für Macher, weniger für Denker und Lennox und seine Leute verstehen Krieg ja ebenso als etwas Cooles und infantiles und eine generelle Aufgabe für den Staat. Interessant ist dabei, daß die Familie, die die Figur noch im Vorgänger hatte, quasi keinerlei Rolle mehr spielt. Propagierte das Original noch eben jenen Traum der Familie, gibt es quasi nichts mehr, für das es sich eigentlich zu kämpfen lohnt. Außer irgendwelchen pathetischen Kalendersprüchen für Idioten und das einfache Volk. Bay möchte mit seinen Soldaten das einfache Volk beschützen. Zu keinem Zeitpunkt wird hier überlegt, ob es überhaupt angebracht ist, daß die Transformers quasi den Krieg zur Erde bringen. Gut, Kriegsgeil sind die Staaten aber auch schon immer gewesen, insofern altern ja Anti-Kriegsfilme wie von Oliver Stone oder Francis Ford Coppola so gut. Und dieser zu Beginn erwähnte Pathos geht natürlich auch auf die Figur des Sam Witwicky über, der zum einen hier als Spielball zwischen den Fronten agiert und zum anderen zur Auserwählten-Figur in der Welt wird. Auch das grenzt an Blasphemie im billigsten Sinne und ist schon seit Jahrzehnten kein origineller Gedanke im Blockbuster mehr.

Unterdessen handelt Sam Witwicky pubertäre Konflikte mit seiner Freundin aus. Schuld daran ist er irgendwo schon, weil er eigentlich im Begriff war seine Mikaela zu betrügen. Doch sie hat einfach kein Verständnis dafür, was ist die nicht blöd. Und so wird auch in der Figur von Witwicky nie eine Art Reue oder Erkenntnis zutage gefördert, sondern Mikaela erkennt für sich, daß das ja eigentlich ihre Schuld war. Nun, daß mündet natürlich einerseits in eine Polygamie, anderseits ist es in dem Fall sogar sehr sexistisch. Daß Megan Fox ohnehin kein Charakter mehr ist, wie es vielleicht noch im Vorgänger der Fall war, kommt dabei erschwerend hinzu. Und so ist Transformers – Die Rache kein Film für Männer, wie irgendwelche Marketing-Genies so manches Produkt bewerben. Es ist ein Film für Bübchen, und zwar nur für Bübchen, die vor zwei Wochen ihren Honigbaum entdeckt haben. Fernab jedweder Realität ist dieser Film geschrieben und das macht ihn irgendwo originell, aber anderseits auch extrem schwer zu ertragen. Über die Reproduktion rassistischer Stereotypen will ich gar nicht erst anfangen und so reden wir hier natürlich von einem Film, der einfach Mist ist. Erwartbarer Mist, aber Mist.

So generisch der Titel, so generisch der Film. Transformers – Die Rache ist Kino für die ganz seichten und jungen Gemüter. Ordentlich sexistisch und rassistisch und von einem hohlen Pathos aufgeladen, der einen fast zum Heulen bringt. Taschentücher für oben und weniger für unten muss man wohl bereithalten, denn der Trockenfick der voyeuristischen Träumer kommt auch hier nicht gänzlich zu tragen. Dazu fragt man sich, warum etwas verstecken, wenn es doch ausgesprochen werden soll. Nein, ganz dumm in Ausführung und Sprache.

Transformers - Die Rache Bewertung
Bewertung des Films
410

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