Inzwischen ist es schon fast Usus geworden, dass bekannte Hollywoodstars auch in Serien zu sehen sind, vor allem das - wie man auf der anderen Seite des Teichs gern sagt - "Bing"-Format der Streamingportale ist sehr begehrt. Denn das am Stück-Gucken ermöglicht Handlungsbögen wie im Film, für die Darsteller locken spannende Hauptrollen, die sie mehr ausspielen, mehr Tiefen ausloten können, als es in der kurzen Screentime im Kino möglich ist. Und so kann auch "Loki" Tom Hiddleston in der Thriller-Agentenserie The Night Manager von BBC und AMC viel mehr als sonst zeigen, was er eigentlich drauf hat. Amazon hat für Deutschland zugegriffen, gerade Miniserien sind im Stream-Format auch für die Zuschauer sehr attraktiv, ist es doch im Grunde so, als würde man einen sehr langen Film gucken.
"The Night Manager" Season 1 Trailer 1
The Night Manager Story
Basierend auf John de Carrés Spionage-Roman "Der Nachtmanager", geht es in The Night Manager um Jonathan Pine (Hiddleston), einen früheren britischen Soldaten, der jetzt als Nachtportier in einem Luxushotel arbeitet. Dort checkt eine französisch-arabischen Frau namens Sophie ein, die eine gefährliche Verbindung zu Richard Onslow Roper (Hugh Laurie) hat, einem auf Waffen spezialisierten englischen Schwarzhändler. Sophie liefert Pine belastende Dokumente, die er an einen Freund im britischen Geheimdienst weiterreicht. Doch als sie stirbt, geht er undercover, um ihren Tod zu rächen und ein verdeckten Schlag gegen Roper auszuführen...
The Night Manager Kritik
The Night Manager ist ein spannender Agententhriller, in dem Tom Hiddleston als Nachtportier turned Undercover-Spion für das MI6 wahrlich glänzen kann. Der Thor-Bösewicht und Götterbruder "Loki" wird hier zum Held, der sich immer tiefer in die kriminellen Hintergründe von Waffenhändler Roper verstrickt. Agentencharme inklusive Lovestory-Verwicklungen, aber auch Thrillspannung und harte Action, Hiddleston kann hier viele Facetten seines Könnens zeigen und füllt die Rolle hervorragend aus.
Wir können mit der Romanvorlage nicht vergleichen, aber die achtteilige Miniserie ist tatsächlich sehr spannend und auch visuell auf hohem Niveau cinematisch erzählt, dazu abwechslungsreiche Settings, neben dem London-Setting des MI6 sind auch exotische Locations wie Mallorca oder Istanbul dabei. Ein Waffenhändler kommt viel rum. Pine erarbeitet sich dessen Vertrauen, indem er seinen Sohn in einer gefährlichen Lage rettet - wie man sich denken kann, eine Inszenierung des MI6, um ihm den Weg zu ebnen. Ropers Partner (Tom Hollander) ist jedoch noch misstrauisch, im Verlauf kommt noch dessen Sorge dazu, dass Pine, der sich als gesuchter Mörder ausgibt, an seinem Partnerstuhl sägen könnte.
Nach der einführenden Lovestory um Sophie, die ein bisschen an den Beginn von Spectre erinnert, folgt eine zweite gefährliche Liebesverstrickung, denn Pine und Ropers hübsche Frau mit mysteriöser Agenda (Jed Marshall) verlieben sich. Vorhersehbar, aber dennoch eine spannende und dramatische Dreiecksgeschichte. Die Agentenstory deckt wie so oft auch eine Korruptionsstory auf, die sich ebenfalls ein bisschen wie im letzten Bond-Film entpuppt, wenn man nach einem Daniel Craig-Nachfolger sucht, Hiddleston wäre vielleicht keine üble Wahl. Zumindest drängte sich uns der Gedanke häufig auf.
The Night Manager Fazit
David Farr ist mit The Night Manager eine sehr spannende Mini-Agententhrillerserie gelungen, die reichlich Verwicklungen zu bieten hat. Das Vorhersehbare ist spannend umgesetzt, doch es gibt auch viele überraschende Wendungen. Hiddleston kauft man die Rolle absolut ab, auch die anderen passen hervorragend in ihre Rollen. Visuell sind die acht Folgen auf einem sehr hohem Niveau für ein Serienformat, Drama und Thrill stehen hier allerdings im Vordergrund. Was an ab und an auch Action geboten wird, ist gut umgesetzt - und Hiddleston darf weitaus mehr bluten als Craig.
Die Miniserie ist aktuell bei Amazon Prime online, anschauen lohnt sich!